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DNA von Kolumbus analysiert: Forschungsergebnis wirft neues Licht auf Herkunft des Seefahrers

Wissenschaft

Kolumbus war laut spanischer DNA-Analyse wohl doch kein Italiener

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    Ein Denkmahl von Christopher Kolumbus in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, zeugt noch heute von dem Ruhm des Seefahrers.
    Ein Denkmahl von Christopher Kolumbus in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, zeugt noch heute von dem Ruhm des Seefahrers. Foto: Bernd Kubisch, dpa (Archivbild)

    Christoph Kolumbus, einer der berühmtesten Seefahrer der Geschichte, stammte vermutlich doch nicht aus Genua. Zu dem Ergebnis kamen Forscherinnen und Forscher aus Spanien nach einer DNA-Analyse, die sie für einen Dokumentarfilm durchführten. Das berichtete der spanische Fernsehsender RTVE, der den Film am Samstag veröffentlichte.

    Die DNA des Seefahrers wurde durch José Antonio Lorente untersucht, der als Forensiker an der Universität in Granada lehrt. Als Grundlage dienten Knochenreste des Seefahrers, die in der Kathedrale von Sevilla liegen sollen. Deren Authentitzität konnte dem Dokumentarfilm zufolge über Kolumbus Sohn, Hernando, bestätigt werden. Dessen Knochen liegen ebenfalls in Spanien.

    Ergebnis der DNA-Analyse: Kolumbus war möglicherweise jüdisch

    Wie das Team rund um Lorente in dem Film nun bestätigte, stamme Kolumbus vom westlichen Mittelmeer und sei Jude gewesen. Dem katalanischen Historiker Francesc Albardaner zufolge schließe diese Erkenntnis bisherige Annahmen über die Herkunft des Seefahrers aus. Bereits im 12. Jahrhundert seien alle Juden aus Genua gewaltsam vertrieben worden.

    Im Jahr 1492 suchte Kolumbus im Auftrag Spaniens einen alternativen Seeweg nach Indien. Es galt, der von Portugal kontrollierten und äußerst profitablen Gewürzroute Konkurrenz zu machen, die um Südafrika herum führte. Bei dem Vorhaben stieß der Seefahrer aber auf die Küste Amerikas. Kolumbus wurde lange als Entdecker des für Europa neuen Kontinents gefeiert.

    Lange als Entdecker Amerikas gefeierter Seefahrer wurde zuletzt kritischer betrachtet

    Im Zuge neuerer Debatten über die Folgen des europäischen Kolonialismus wurde der Seefahrer aber kritischer betrachtet. Schließlich war der neue Seeweg eine Grundlage für die jahrhundertelange Ausbeutung von Menschen und Ressourcen in Amerika und anderen Teilen der Welt. Auch wegen seines Ruhms stritten sich Städte in Italien, Spanien und Portugal aber lange über die Herkunft von Kolumbus. Begünstigt wurde diese identitätspolitische Debatte durch eine unklare Quellenlage. Trotzdem waren Historikerinnen und Historiker zuletzt davon ausgegangen, dass der Seefahrer tatsächlich aus Genua stamme.

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