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Diplomatie: Die Psychologie des Handschlags

Diplomatie

Die Psychologie des Handschlags

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    Donald Trump hat offenbar ein Problem mit dem angemessenen Handschlag. Denn er greift zu fest zu. Japans Premierminister Shinzo Abe, Kanzlerin Angela Merkel und auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben das schon live erlebt. Trumps Frau Melania verweigerte ihm sogar vor laufender Kamera das Händchenhalten. Und zuletzt überging Polens First Lady Agata Kornhauser-Duda den US-Präsidenten bei seinem Warschau-Besuch einfach beim

    In der Tat: Die Psychologie des Handschlags sagt auch viel über zwei Menschen und ihr Verhältnis zueinander aus. Im Laufe eines Lebens geben wir unseren Mitmenschen im Schnitt bis zu 15000 Mal die Hand. Das haben Wissenschaftler hochgerechnet. Neben dem Blickkontakt, der Stimme oder dem Duft eines Menschen ist sein Händedruck einer der stärksten Sympathiebringer und damit entscheidend für den ersten Eindruck. Und das war schon immer so: Das Händeschütteln gab es tatsächlich auch im alten Rom. Ein Vorläufer dürfte das Winken sein, welches ursprünglich dazu diente, dem anderen die leere Waffenhand zu präsentieren.

    „Der Handschlag wird leider von vielen unterschätzt“, sagt die Körpersprache-Beraterin Monika Matschnig. In einem Buch schildert sie, dass zum Beispiel eine nach unten zeigende Handfläche darauf hindeute, dass derjenige den führenden Part in der Beziehung einnehmen will. Zeige die Handfläche nach oben, könne das für Unterwerfung sprechen. Und es gibt noch viele Kriterien mehr.

    Was ist also richtig? Wie gibt man perfekt die Hand? Beim Händedruck sollte man die Hand ruhig etwas drücken, natürlich ohne dabei dem Gegenüber wehzutun, heißt es auf dem Karriereportal „Absolventa“. „Der Handschlag selbst sollte weder zu sanft noch schraubstockartig ausfallen und kaum länger dauern als unbedingt erforderlich“, empfiehlt der Knigge. Mehrere Ratgeber sind sich einig, dass er keinesfalls zu lasch ausfallen darf, auch schwitzige Hände sind tabu. Ein Überblick über verschiedene Arten:

    Er ist rücksichtslos, unhöflich, aber auch selbstbewusst.

    Er vermittelt Desinteresse, Gleichgültigkeit und symbolisiert Unsicherheit.

    Der Händedruck mit beiden Händen ist vertrauenswürdig, fürsorglich, beruhigend und intuitiv.

    Er zeigt Eile, das Gefühl von Desinteresse – und ist unhöflich.

    (Fäuste werden gegeneinander gestoßen) Das gibt ein Gefühl von Vertrautheit, ist gängig unter Freunden und symbolisiert Gelassenheit.

    Was in unseren Breitengraden als üblich angesehen wird, wird in anderen Ländern oft anders wahrgenommen. Amerikaner beispielsweise reichen sich nur bei formellen Anlässen und beim ersten Kennenlernen die Hand, ansonsten wird auf das Händeschütteln oft komplett verzichtet. In arabischen Ländern soll der Händedruck leicht ausfallen, ein fester Händedruck wirkt dort befremdlich. In einigen asiatischen Ländern fällt der Händedruck ebenfalls eher kurz und sanft aus.

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