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Diese Herzinfarkt-Anzeichen bei Frauen müssen Sie erkennen - Symptome sind anders als bei Männern

Herzinfarkt

Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome erkennen viele nicht rechtzeitig

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    Bei Frauen äußert sich ein Herzinfarkt anders als bei Männern.
    Bei Frauen äußert sich ein Herzinfarkt anders als bei Männern. Foto: picture alliance/dpa (Symbolbild)

    Eigentlich haben Frauen deutlich seltener Herzinfarkte als Männer. Laut der Barmer waren im Jahr 2019 Herzinfarkte beispielsweise für 4 von 100 Todesfällen bei Frauen verantwortlich, bei Männern für 6 von 100. Dennoch verlaufen Herzinfarkte bei Frauen häufiger tödlich, auch bei einem aktuellen Notfall. So sterben laut deutschlandweiter Zahlen mehr Frauen vor der Krankenhausaufnahme als Männer. Diese Unterschiede entstehen durch verschiedene Faktoren, darunter die späte Wahrnehmung und Behandlung der Symptome sowie mögliche biologische Unterschiede, die noch nicht vollständig verstanden sind.

    Trotzdem gibt es einige bekannte Unterschiede zwischen einem Herzinfarkt bei einer Frau und bei einem Mann. Welche dies sind und wie Sie einen Herzinfarkt bei einer Frau rechtzeitig erkennen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Was viele Menschen übrigens nicht wissen: Es gibt einen Wochentag, an dem Herzinfarkte ganz besonders häufig auftreten. Wer Probleme damit hat, in eine neue Arbeitswoche zu starten, wird schon ahnen, dass es sich dabei um den Montag handelt.

    Herzinfarkt bei Frauen: Erste Anzeichen schon Tage vorher spürbar

    Die ersten Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen können bereits Tage oder sogar Wochen vor dem eigentlichen Ereignis auftreten und sind oft weniger spezifisch als bei Männern. Frauen verspüren bei einem Herzinfarkt nicht immer die klassischen Symptome wie starke Brustschmerzen. Stattdessen berichten sie häufiger von Symptomen, die leicht übersehen oder missinterpretiert werden können.

    Laut der Deutschen Herzstiftung und dem Versicherer Barmer sind folgende frühe Anzeichen bei Frauen zu beachten:

    • Müdigkeit und Schwäche: Viele Frauen berichten Tage oder Wochen vor einem Herzinfarkt von unerklärlicher Müdigkeit und Schwäche, die über das normale Maß hinausgeht.
    • Schlafstörungen: Schlafprobleme, wie Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, könnten laut der Experten ebenfalls ein frühes Anzeichen sein.
    • Kurzatmigkeit: Atemnot oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, kann ebenfalls ein Vorbote sein. Dieses Symptom trete oft bei körperlicher Belastung auf, könne aber auch in Ruhe auftreten.
    • Schmerzen: Schmerzen, die in den Rücken, den Nacken, den Kiefer oder die Arme ausstrahlen, sind ebenfalls häufige Symptome bei Frauen. Diese Schmerzen können schleichend beginnen und werden oft nicht sofort mit einem Herzinfarkt in Verbindung gebracht.
    • Verdauungsprobleme: Frauen können auch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen erleben, die leicht mit einer Magenverstimmung verwechselt werden könnten.
    • Angst und Schweißausbrüche: Plötzliche Angstgefühle, Schweißausbrüche oder Schwindel können ebenfalls frühe Anzeichen eines bevorstehenden Herzinfarkts bei Frauen sein.

    Dr. Carolin Zwadlo von der Medizinischen Hochschule Hannover ergänzt in einem Beitrag zu dem Thema, dass Frauen oft Symptome wie leichte Beschwerden im Brustbereich verspüren, die leicht als weniger ernsthafte gesundheitliche Probleme missverstanden werden können. Diese Symptome könnten in den Stunden oder Tagen vor einem Herzinfarkt auftreten und seien oft episodisch. Das heißt, sie kommen und gehen.

    Wie äußert sich der Herzinfarkt bei der Frau?

    Alle der oben genannten Anzeichen können bereits Tage vor einem Herzinfarkt auftreten. Doch welche Symptome zeigen Frauen genau dann, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden? Tatsächlich haben Frauen während des Infarkts nicht unbedingt klassischen Brustschmerzen, sondern weisen laut der Deutschen Herzstiftung eher diese unspezifischen Beschwerden auf:

    • Engegefühl oder Druck in der Brust: Anstelle der typischen starken Brustschmerzen verspüren Frauen oft ein Druck- oder Engegefühl in der Brust. Dieser Druck kann in den Rücken, den Hals, den Kiefer oder die Arme ausstrahlen.
    • Kurzatmigkeit: Viele Frauen berichten von plötzlicher oder zunehmender Atemnot.
    • Rückenschmerzen: Schmerzen im oberen Rückenbereich sind ein häufiges Symptom, das bei Frauen im Kontext eines Herzinfarktes auftritt.
    • Schweißausbrüche: Kalter Schweiß, oft begleitet von Schwindel oder Benommenheit, ist ein weiteres häufiges Anzeichen.
    • Übelkeit und Erbrechen: Frauen können auch Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen erleben.
    • Schmerzen im Oberbauch: Oberbauchschmerzen, die manchmal fälschlicherweise als Verdauungsprobleme interpretiert werden, sind ebenfalls häufig.
    • Schmerzen oder Ziehen in den Armen: Frauen berichten oft von Schmerzen oder einem Ziehen in einem oder beiden Armen, die sich von den typischen Brustschmerzen unterscheiden. Die Schmerzen können im Übrigen so stark in den Hals, Rachen oder Unterkiefer ausstrahlen, dass einige Frauen bei einem Infarkt regelrecht Zahnschmerzen empfinden.
    • Extreme Müdigkeit: Ein plötzliches, unerklärliches Gefühl von extremer Müdigkeit oder Schwäche kann ebenfalls ein Symptom eines Herzinfarkts sein.
    • Angst und Unruhe: Einige Frauen empfinden eine starke Angst oder ein Gefühl der drohenden Katastrophe, was auch als „Angstschweiß“ bekannt ist, wie Versicherer Barmer schreibt.

    Diese Symptome können bei Frauen variieren und weniger intensiv sein, was dazu führt, dass der Herzinfarkt oft nicht sofort erkannt wird. Dies kann zu Verzögerungen bei der Behandlung führen und auch das Risiko erhöhen, dass Frauen eher bei einem Herzinfarkt sterben, als Männer.

    Herzinfarkt-Symptome: Unterschiede zwischen Frauen und Männern

    Wie bereits erwähnt, kann sich ein Herzinfarkt bei Frauen ganz unterschiedlich zu einem Herzinfarkt bei einem Mann äußern. So erleben Männer bei einem Herzinfarkt häufig die klassischen Symptome wie starke Brustschmerzen, die in den linken Arm, den Kiefer oder den Rücken ausstrahlen können. Diese Schmerzen werden oft als ein starkes, drückendes oder stechendes Gefühl beschrieben. Frauen hingegen haben laut der Deutschen Herzstiftung häufiger atypische Symptome, die weniger offensichtlich sind. Zu diesen gehören Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Müdigkeit, Schweißausbrüche und ein Druck- oder Engegefühl in der Brust. Diese unspezifischen Symptome führen oft dazu, dass der Herzinfarkt bei Frauen weniger schnell erkannt wird.

    Der Barmer zufolge unterscheidet sich auch das Risiko für einen Herzinfarkt bei beiden Geschlechtern. Bei Frauen erhöhten vor allem Diabetes, Rauchen und hormonelle Veränderungen das Risiko erheblich. Frauen mit Diabetes hätten vor der Menopause ein sechsmal höheres Risiko für einen Herzinfarkt als Frauen ohne Diabetes. Rauchen erhöhe das Risiko bei Frauen im Vergleich zu Männern noch stärker. Stress wirkt sich laut dem Versicherer ebenfalls unterschiedlich aus: Frauen empfinden offenbar oft soziale Beziehungen als belastender, während bei Männern der berufliche Leistungsdruck eine größere Rolle spielt. Zudem kann eine Erkrankung mit Schuppenflechte dazu führen, dass das Risiko für einen Infarkt noch einmal signifikant ansteigt.

    Bezüglich der Behandlung gehen Mediziner ebenfalls unterschiedlich vor. Wie aus einem Bericht der Medizinischen Hochschule Hannover hervorgeht, würden Herzinfarkte bei Frauen oft später diagnostiziert und behandelt, was zu höheren Sterblichkeitsraten führen könne. Dies läge teilweise daran, dass ihre Symptome weniger typisch und daher schwerer zu erkennen seien. In der Akutbehandlung würden Frauen bei einem Herzinfarkt jedoch ähnlich wie Männer behandelt. Ziel sei es, die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels schnell wiederherzustellen, häufig durch eine Herzkatheteruntersuchung und den Einsatz von Stents.

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