Das Netz ist voll mit Ernährungstipps und Diäten. Manche Menschen schwören auf eine Mittelmeer-Diät zum Abnehmen. Andere wollen durch Intervallfasten Gewicht verlieren. Und für wieder andere ist Sport der effizienteste Fett-Killer.
Das sogenannte intuitive Essen verfolgt einen anderen Grundsatz. Laut der Techniker Krankenkasse stellt es das genaue Gegenteil einer strengen Diät dar. "Gegessen wird nur, wenn der Magen danach verlangt. Was verzehrt wird, ist egal: Hauptsache es schmeckt!" Doch kann man damit wirklich abnehmen?
Abnehmen: Was bringt intuitives Essen?
Bei den meisten Diäten geht es darum, die Kalorienzufuhr zu reduzieren, um abzunehmen. Beim intuitiven Essen braucht man hingegen keine Kalorien zu zählen. Hier kann man laut der AOK essen, worauf man gerade Lust hat. Auch "verbotene Lebensmittel" wie Softdrinks und Weißmehl gibt es nicht. Man muss allerdings auf eine Sache achten: Man isst nur dann, wenn man Hunger hat - und hört auf, sobald man satt ist.
Der Techniker Krankenkasse zufolge steht beim intuitiven Essen die Verbindung von Körper und Geist im Mittelpunkt. Man achte darauf, ob man wirklich hungrig sei oder ob es einen anderen Grund gebe, warum man den Kühlschrank öffne. "Oft sind es nämlich emotionale Zustände wie Wut, Trauer, Langeweile oder die bloße Gewohnheit, die darüber entscheiden, wann wir Essen zu uns nehmen."
Wie lernt man, intuitiv zu essen?
Beim intuitiven Essen gibt es keinen strikten Diätplan, den man einhalten muss. Man isst, wenn man Hunger hat. Laut der Techniker Krankenkasse sollte man dabei vor allem auf sein eigenes Bauchgefühl hören: "Denn unser Körper weiß instinktiv, was gerade guttut und was nicht."
Wer das intuitive Essen ausprobieren möchte, sollte deswegen zuerst darüber nachdenken, welche Beziehung er zu seinem eigenen Hungergefühl hat. Denn wie die Techniker Krankenkasse schreibt, nehmen viele Menschen ihr eigenes Hungergefühl als etwas Negatives wahr. "Dabei handelt es sich beim Hungergefühl um einen wichtigen Warnmechanismus, der signalisiert: Der Körper braucht demnächst wieder Energiezufuhr, damit er voll funktionsfähig ist."
Bevor man den Kühlschrank öffnet, empfiehlt die Techniker Krankenkasse, einmal kurz innezuhalten und sich zu fragen: "Ist es Appetit? Heißhunger oder einfach nur Langeweile? Oder ist es wirklich Zeit für die nächste Mahlzeit?"
Tipps: Abnehmen mit intuitiven Essen
Auf das eigene Hungergefühl hören: Das ist der wichtigste Tipp für Menschen, die mit dem intuitiven Essen beginnen wollen. Doch daneben gibt es noch zahlreiche andere Tipps für Einsteiger. Die AOK hat einige davon aufgelistet:
- Das intuitive Essen ist keine Diät. Deswegen geht es auch nicht darum, möglichst schnell Gewicht zu verlieren. Viel wichtiger ist es, dass man sich in seinem eigenen Körper wohl und gesund fühlt.
- Fürs Essen sollte man sich Zeit nehmen. Der Genuss steht im Vordergrund. Wenn man langsam und bewusst kaut, kann man leichter erkennen, wann man satt ist und aufhören sollte.
- Die AOK betont außerdem, dass man es vermeiden sollte, Lebensmittel in Kategorien wie gut oder schlecht einzuteilen. "Finden Sie lieber heraus, welche Lebensmittel Ihrem Körper guttun und was Ihnen schmeckt."
Auch Sport und Bewegung spielen beim intuitiven Essen eine Rolle. Auch hier steht das eigene Wohlbefinden im Vordergrund. Man treibt keinen Sport, um möglichst schnell Gewicht zu verlieren. Sondern um das eigene Körpergefühl zu verbessern. "Intuitive Esser", schreibt das Verbraucherportal Bayern dazu, "bewegen sich, um herauszufinden, wie sich die Bewegung im Körper anfühlt und um etwas für sich selbst und ihre Gesundheit zu tun".
Abnehmen mit intuitiven Essen: Ist das möglich?
Intuitives Essen ist keine Diät. Es gibt keine strengen Diätpläne und Nahrungsmitteltabus. Laut der AOK soll ein anderer Umgang mit Essen erlernt werden, der eine gesunde Ernährungsweise zur Folge hat. Das heißt aber nicht, dass eine Gewichtsabnahme mit intuitiven Essen unmöglich ist. Im Gegenteil: Wie die AOK schreibt, wiegen Menschen, die intuitiv essen, im Durchschnitt weniger als Menschen, die strengen Diäten folgen und unter dem Jo-Jo-Effekt leiden.