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Foto: Axel Heimken, dpa (Archivbild)
Foto: Axel Heimken, dpa (Archivbild)

Die Berliner Punkrock-Band Die Ärzte sprachen bei einem Konzert in Hamburg über die AfD.

Konzert
10.10.2023

Ärzte-Sänger Farin Urlaub gibt Statement zur AfD ab

Von Svenja Moller

Auf einem Konzert äußert sich Farin Urlaub, der Sänger der Ärzte, zur AfD. Dabei zeigt er sich aber ungewohnt milde und fordert, dass man AfD-Wählern mal zuhören sollte.

"20 Prozent der erwachsenen, mündigen Bürger in unserem Land geben der AfD ihre Stimme", kritisierte Farin Urlaub, der Sänger der Ärzte, in dieser Woche auf einem Konzert in Hamburg. Die Menschen seien offenbar sehr unzufrieden, fühlen sich extrem unverstanden und denken, dass es damit besser werde. "Kann ich mir nicht vorstellen", sagte Farin Urlaub. Er sei in ein paar Ländern gewesen, wo keine Demokratie herrsche, "und ich kann euch eins sagen: In Deutschland läuft vieles schief, aber so eine Scheiße wollt ihr nicht erleben".

Farin Urlaub bei Ärzte-Konzert: Man sollte Menschen, die AfD wählen, zuhören

Der Sänger ergänzte: "Der erste Reflex ist ja immer, nie wieder mit den Menschen reden, aus dem Telefonbuch löschen. Aber vielleicht sollte man den Menschen mal zuhören." Farin Urlaub machte deutlich, dass er der erste sei, "der sagt: Nazis raus und alles scheiße". Doch das ändere nichts an den erwähnten 20 Prozent. "Die Menschen, die AfD wählen wollen", fügt der 59-Jährige schließlich hinzu, "wären die, die am meisten unter der AfD-Politik leiden würden. Vielleicht sollte man das mal ein bisschen mehr erklären", verdeutlichte der Ärzte-Sänger.

Dass sich die Ärzte politisch äußern, ist nichts Neues, auch in ihren Liedern treffen sie immer wieder politische Aussagen. In ihrem Song "Schrei nach Liebe" etwa positioniert sich die Band klar gegen Rechts, in "Deine Schuld" setzt sie sich kritisch mit dem Nicht-Handeln und Nicht-Aktiv-Werden auseinander.

Landtagswahl in Bayern: AfD im Dreikampf um Platz 2

Bei der Landtagswahl in Bayern am vergangenen Sonntag erreichte die AfD zwar keine 20 Prozent, doch landete hinter CSU und Freien Wählern auf Platz 3. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erreichte die AfD 14,6 Prozent. Die CSU gewann die Wahl deutlich mit 37 Prozent vor den Freien Wählern mit 15,8 Prozent. Die Grünen landeten mit 14,4 Prozent knapp hinter der AfD.

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