Für Diabetiker ist der Blick auf die Zutatenliste bei Speisen besonders wichtig. Denn auf die Ernährung sollte viel Wert gelegt werden. Schließlich ist der Körper bei der Zuckerkrankheit Stoffwechselstörungen ausgesetzt. Unter anderem sollte auf die Kohlenhydrat-Zufuhr geachtet werden.
Diabetes-Typ-2-Erkrankungen sind oft auch auf ungesunde Ernährung zurückzuführen. Das Diabetesinformationsportal diabinfo verweist dabei auf die Problematik eines unzureichenden Verzehrs von Vollkornprodukten und eines übermäßigen Verzehrs von verarbeiteten Getreideprodukten wie weißem Reis, Weißbrot oder weißen Nudeln sowie von verarbeitetem und unverarbeitetem roten Fleisch.
Dieser Text befasst sich mit der Frage, inwiefern Äpfel für Diabetiker geeignet sind und welche Sorten besonders positive Effekte haben.
Diabetes: Worauf ist bei der Ernährung zu achten?
Laut diabinfo sollten sowohl Menschen mit Diabetes-Typ-1 als auch solche mit Diabetes-Typ-2 auf ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten, die viele Nährstoffe und wenig verarbeitete Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen enthält. Dagegen sind sehr energiereiche Lebensmittel mit zugesetzten Zuckern und gesättigten Fetten möglichst zu vermeiden.
Bei beiden Typen eignen sich verschiedene Ernährungsformen. Im Fall von Typ 1 wird eine vollwertige Mischkost, deren Hauptkomponenten Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, fettarme Milch- und Fleischprodukte sowie Fisch bilden, von diabinfo als Beispiel genannt. Daneben sind aber auch kohlenhydrat- und fettreduzierte Ernährungskonzepte sowie die sogenannte Mittelmeer-Diät oder vegetarische respektive vegane Ernährungsweisen Optionen.
Für Typ-2-Patienten eignen sich Ernährungsformen, die sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel, die Blutfette und das Risiko von Folgeerkrankungen auswirken. Dies kann eine pflanzenbasierte, eine kohlenhydratarme, eine proteinreiche oder die sogenannte mediterrane Ernährung sein. Sowohl bei Typ 1 als auch bei Typ 2 gilt jedoch, dass nicht eindeutig geklärt werden kann, welche Ernährungsform sich langfristig besonders lohnt.
Auf Nachfrage unserer Redaktion informiert Helmholtz Munich, eine der Institutionen hinter diabinfo, es gibt nach aktuellem Stand der Forschung keine spezielle „Diabetes-Diät“, weshalb sich Betroffene an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung halten sollten, sofern sie keine individuellen Empfehlungen durch ärztliches Personal erhalten. Dazu zählen am Tag fünf Portionen Obst und Gemüse, was auch Äpfel einschließt.
Diabetes: Welches Obst ist geeignet und welches nicht?
Dem Gesundheitsmagazin der AOK ist zu entnehmen, dass gerade Obst mit sehr viel Fruchtzucker den Blutzucker in die Höhe treibt und daher von Diabetikern allenfalls in Maßen genossen werden sollte. Darunter fallen Datteln, Bananen, Ananas oder Weintrauben. Es wird empfohlen, zu testen, wie der Blutzucker nach dem Genuss dieser sehr zuckerhaltigen Obstsorten reagiert.
In der Regel gut geeignet sind zuckerarme Obstsorten wie Beerenfrüchte – Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren – sowie Orangen. Auch hier sollten es Diabetiker aber nicht übertreiben. Bei zwei Portionen Obst am Tag könnte eine davon aus zwei Handvoll Erdbeeren und die zweite aus einer größeren Frucht wie einem Apfel bestehen kann.
Diabetes: Welcher Apfel ist am besten für Diabetiker geeignet?
Die Frage nach dem am besten geeigneten Apfel für Diabetiker lässt sich nicht so einfach beantworten. Helmholtz Munich teilt auf Nachfrage unserer Redaktion mit: „Welche Apfelsorten sich besonders eignen, oder nicht eignen, hängt maßgeblich von den zur Beurteilung herangezogenen Messgrößen ab. Da diese äußerst unterschiedlich sein können, ist eine Empfehlung einzelner Sorten nach aktuellem Stand nicht uneingeschränkt möglich.“
Zugleich wird auf eine Studie eines polnisch-litauischen Forscher-Teams aus dem Jahr 2024 verwiesen, die sich mit Apfelsorten beschäftigt, die für Menschen mit Allergien und Diabetes geeignet sind. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass unter den 30 getesteten Sorten Jakub Lebel wegen der hohen Dosen an Antioxidantien und Polyphenolen sowie dem relativ niedrigen Zuckergehalt vorne liegt.
Helmholtz Munich betont allerdings, dass bei dieser Studie lediglich die erhobenen Daten der Nährstoffe der Apfelsorten berücksichtigt wurden. Dagegen wurden keine Daten zur tatsächlichen Auswirkung des Verzehrs der Apfelsorten auf den menschlichen Organismus erhoben.
Die Deutsche Diabetes Hilfe informiert, die einstige Empfehlung, bei Diabetes lediglich saure Äpfel zu essen, sei längst überholt. Die hierzu zählende Sorte Boskoop biete sich besonders zum Kochen und Backen an, weil ihre Säure und angenehme Konsistenz gut zu Kuchen sowie süßen und pikanten Bratäpfeln passe. Weiter heißt es: „Wer lieber in einen Elstar, Cox Orange oder zum Beispiel Pink Lady beißt, kann das mit Diabetes nach Herzenslust tun.“
Äpfel werden als kalorienfreundliches Obst beschrieben, das verdauungsfördernde Ballaststoffe sowie beispielsweise Vitamin A und Kalium enthält. Daher sei Zugreifen unbedingt erlaubt. Das AOK-Gesundheitsmagazin erwähnt allerdings auch, es ist zu beachten, dass sehr reife Früchte viel Zucker anreichern.
Übrigens: Laut einer Studie könnte eine Leckerei Diabetes entgegenwirken. Zwischen Diabetes-Typ-1 und -Typ-2 gibt es einige Unterschiede. Leidet eine Person an beiden Varianten, wird von Double Diabetes gesprochen. Als Vorstufe gilt Prädiabetes, das auch mit bestimmten Symptomen einhergeht.
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