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Diabetes insipidus: So erkennen Sie die Symptome

Gesundheit

Diabetes insipidus: So erkennen Sie die Symptome

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    Nicht nur für Sportler wichtig: Auch Personen mit Diabetes insipidus verspüren großen Durst.
    Nicht nur für Sportler wichtig: Auch Personen mit Diabetes insipidus verspüren großen Durst. Foto: Tobias Hase/dpa-tmn, dpa (Symbolbild)

    Im Zusammenhang mit Diabetes mellitus geht der Blick schnell zum Blutzuckerspiegel. Denn wer an der sogenannten Zuckerkrankheit leidet, hat oft mit einem zu hohen Blutzuckerwert zu kämpfen. Dann wird von einer Überzuckerung gesprochen. Allerdings kann es auch zu einer Unterzuckerung kommen, etwa nach der Einnahme entsprechender Medikamente.

    Bekannt sind vor allem Diabetes-Typ-1 und Diabetes-Typ-2. Zwischen beiden gibt es wichtige Unterschiede. Seltener wird vom Diabetes-Typ-3 gesprochen. Eine Kombination der beiden bekanntesten Typen ist als Double Diabetes bekannt. Außerdem gibt es Prädiabetes als Vorstufe.

    Und dann wäre da noch Diabetes insipidus. Diese Diabetes-Form hängt mit dem Wasserhaushalt zusammen. In diesem Artikel wird sie näher vorgestellt.

    Diabetes insipidus: Was steckt dahinter?

    Das Universitätsspital Zürich (USZ) erläutert, dass Diabetes insipidus vorliegt, wenn es dem Körper am antidiuretischen Hormon (ADH) mangelt oder die Nieren nicht darauf ansprechen. Denn im Normalfall steuert das ADH die Nieren, die dafür sorgen, dass genügend Wasser aufgenommen und auch wieder ausgeschieden wird.

    Im Falle von Diabetes insipidus scheidet die Person demnach sehr große Mengen sehr dünnen Urins aus. Dies können je nach Trinkmenge bis zu 30 Liter pro Tag sein. Betroffene verspüren ein sehr starkes Durstgefühl und müssen sehr viel trinken.

    Es handelt sich um eine seltene Erkrankung. Häufig beginnt Diabetes insipidus sehr plötzlich. Die Beschwerden können sich aber auch allmählich entwickeln.

    Obwohl Diabetes insipidus und Diabetes mellitus völlig verschiedene Krankheiten sind, verbindet sie großer Durst und häufiges Wasserlassen.

    Diabetes insipidus: Welche Formen gibt es?

    Laut USZ wird zwischen zwei Formen des Diabetes insipidus unterschieden: Diabetes insipidus centralis und Diabetes insipidus renalis. Ersteres ist die häufigere Variante.

    Diabetes insipidus centralis liegt zugrunde, dass der Hypothalamus entweder zu wenig ADH produziert oder ausschüttet. Ursachen sind Tumore am Hypothalamus oder an der Hypophyse, Entzündungen wie Meningitis oder Enzephalitis oder Verletzungen durch einen Unfall oder eine Operation.

    Bei 30 bis 50 Prozent der Fälle kann keine Ursache gefunden werden. Allerdings scheint eine erbliche Veranlagung hineinzuspielen. Manchmal kommt es auch dazu, dass das Immunsystem die ADH-produzierenden Zellen angreift und diese zerstört.

    Beim deutlich selteneren Diabetes insipidus renalis hingegen sprechen die Nieren nicht auf vorhandenes ADH an. Hier liegt die Ursache also in der Niere selbst.

    Möglicher Hintergrund kann eine dauerhafte Schädigung der Niere durch eine Krankheit sein, ebenso ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie). Infolge eines seltenen Erbfehlers, den Mütter an ihre Söhne weitergeben, können die Nieren defekt sein, an die ADH normalerweise bindet. Außerdem können auch bestimmte Medikamente gegen Depressionen (Lithiumsalze) in manchen Fällen die Nierenfunktion beeinträchtigen.

    Unruhige Nacht: Mit Diabetes insipidus gehen auch Schlafstörungen einher.
    Unruhige Nacht: Mit Diabetes insipidus gehen auch Schlafstörungen einher. Foto: Christin Klose, picture alliance, dpa (Symbolbild)

    Diabetes insipidus: Welche Symptome sind bekannt?

    Dem USZ zufolge sind bei Diabetes insipidus zwei Leitsymptome bekannt. So müssen Betroffene Tag und Nacht große Mengen stark verdünnten Urins ausscheiden. Dies können binnen 24 Stunden drei bis 30 Liter sein. Außerdem verspüren diese Personen starken Durst.

    Weitere Symptome sind:

    • Schlafstörungen wegen der nächtlichen Stuhlgänge, bei Kindern auch Bettnässen
    • Krampfanfälle bis hin zum Koma, weil durch den hohen Flüssigkeitsverlust die Blutsalze aus dem Gleichgewicht geraten und der Natriumspiegel steigt
    • Gereiztheit, Verwirrtheit und psychische Auffälligkeiten durch den Natriumüberschuss
    • trockene Haut, trockene Schleimhäute und Verstopfung durch den großen Flüssigkeitsverlust
    • Durstfieber bei Säuglingen – auch Durchfall statt Urinausscheidung möglich

    Diabetes insipdius: Welche Folgen drohen?

    Wie das USZ informiert, kann Diabetes insipidus unbehandelt zum Tod führen. Denn durch die übermäßig ausgeschiedene Flüssigkeit steht dem Organismus zu wenig Wasser zur Verfügung, wenn die betroffene Person nicht genug trinkt.

    Der Wirkstoff Desmopressin, der bei Diabetes insipidus centralis oft genutzt wird, kann bei Überdosierung eine Bewusstseinstrübung mit Krämpfen zur Folge haben.

    Bei Säuglingen drohen Wachstumsstörungen. Im Fall von Diabetes insipidus centralis kann hinter dieser Wachstumsverzögerung auch ein Funktionsverlust der Hypophyse stecken.

    Diabetes insipidus: Wie kann man vorbeugen und die Krankheit heilen?

    Diabetes insipidus lässt sich laut USZ nicht durch präventive Maßnahmen vorbeugen. Weil die Symptome meistens plötzlich einsetzen, sei eine Früherkennung schwierig.

    Allerdings ist demnach eine vollständige Heilung unter Umständen möglich. Dies hängt jedoch von der Grunderkrankung ab. Für eine Heilung muss die zugrundeliegende Entzündung geheilt oder der Tumor am Hypothalamus entfernt werden. Diabetes insipidus bildet sich selbst zurück, wenn die Erkrankung auf ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine Operation zurückzuführen ist.

    Ist eine vollständige Heilung nicht möglich, kann eine passende medikamentöse Therapie ein normales Leben ermöglichen. Dabei ist allerdings eine jährliche Kontrolluntersuchung durch einen Arzt notwendig.

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