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Diabetes: Experten warnen vor Präparaten mit Zimt

Gesundheit

Diabetes: Experten warnen vor Präparaten mit Zimt

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    Zimt ist ein beliebtes und vielseitiges Gewürz. Als Inhaltsstoff in Nahrungsergänzungsmitteln kann es laut Experten jedoch zu Problemen führen.
    Zimt ist ein beliebtes und vielseitiges Gewürz. Als Inhaltsstoff in Nahrungsergänzungsmitteln kann es laut Experten jedoch zu Problemen führen. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Diabetes ist eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Patienten können die Krankheit mittlerweile gut in den Griff bekommen, indem sie beispielsweise Insulin verabreicht bekommen, sich viel bewegen und sich entsprechend richtig ernähren. Und auch eine Vielzahl an Nahrungsergänzungsmitteln gibt es speziell für Diabetes-Patienten

    Dabei legen laut dem Diabetes-Informationsportal Diabinfo hochrangig publizierte Studien nahe, dass Nahrungsergänzungsmittel ohne Nutzen für die Gesunderhaltung und Vorbeugung von Krankheiten wie Diabetes bleiben. Manche Präparate können sogar schädlich für die Gesundheit sein: etwa Nahrungsergänzungsmittel, die Zimt enthalten. Weshalb Forscher von dem weihnachtlichen Gewürz als Hilfsmittel gegen Diabetes warnen, lesen Sie in diesem Artikel.

    Diabetes: Zimt in Nahrungsergänzungsmitteln

    Die Auswahl an Nahrungsergänzungsmittel ist schier endlos: Vitamine, Spurenelemente oder Kombinationen aus unterschiedlichen Stoffen. Ein von Herstellern und Gesundheits-Websites häufig angepriesener Wirkstoff soll Zimt sein. Genauer gesagt: Cassia-Zimt. Cassia ist laut der Verbraucherzentrale gemeinsam mit Ceylon-Zimt die wirtschaftlich bedeutendste Zimtsorte. Zimt ist die innere Rinde des Zimtbaums, Cassia-Zimt wird vereinzelt auch Chinesischer Zimt genannt. 

    Im Handel wird pulverisierter Cassia-Zimt als Nahrungsergänzungsmittel oder diätetisches Lebensmittel in Kapselform angeboten. Einige Produkte enthalten verkapseltes Zimtpulver, andere wässrige Zimt-Extrakte, erklärt die Verbraucherzentrale. Das Produktversprechen: Der Zimt soll für die Normalisierung des Blutzuckerspiegels sorgen. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) liegen die typischen Dosierungsempfehlungen von Zimt-Präparaten im Bereich von einem bis mehreren Gramm Zimt täglich. Aber ist das gesund?

    Nahrungsergänzung: Sind Präparate mit Zimt gesund?

    Ob Zimt generell gesund ist, wird immer wieder diskutiert. Als Arzneimittel wird Zimt tatsächlich traditionell bei Magen-Darm-Beschwerden eingenommen. Hierfür wird laut der Verbraucherzentrale die Zimtrinde verwendet. Ihre Zubereitung sei im Europäischen Arzneibuch genau definiert. Doch in Ratgebern und auf Gesundheits-Blogs ist oft die Rede vom "Wundermittel": Zimt helfe beim Fettabbau, bringe das Gehirn in Schwung und helfe sogar gegen Diabetes, da er den Blutzuckerspiegel regulieren soll. 

    Doch Studien, die eine solche Wirkung belegen, fehlen laut Forschungsinstituten und Fachgesellschaften. Laut dem Deutschen Ärzteblatt legen unterschiedliche Studien zwar nahe, dass eine blutzuckersenkende Wirkung von Zimt vorhanden sein könnte. Doch die Gefahr, dass negative Folgen des Zimts die Gesundheit mehr beeinträchtigen statt zu fördern, ist hoch.

    Diabetes: Experten warnen vor Präparaten mit Zimt

    Zimt ist als pflanzliches Arzneimittel zur Diabetes-Therapie in Europa nicht zugelassen. Viele Experten warnen sogar vor einer langfristigen Einnahme von Zimt - besonders bei einer Diabetes-Erkrankung. Die nationalen und internationalen Fachgesellschaften - etwa die Deutsche Diabetes-Gesellschaft und die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft - raten explizit von Zimt-Präparaten ab. Der Grund: Einige Inhaltsstoffe des Gewürzes könnten möglicherweise giftig sein. 

    Einer dieser Inhaltstoffe ist Cumarin, ein Aromastoff, der vor allem bei Cassia-Zimt in höheren Konzentrationen vorkommt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt: "Bei besonders empfindlichen Personen kann Cumarin schon in relativ kleinen Mengen Leberschäden verursachen" und verweist darauf, dass Cumarin Lebensmitteln nicht nachträglich zugesetzt werden darf. Für zimthaltige Lebensmittel gelten in der Europäischen Union seit 2011 neue Höchstgehalte für Cumarin.

    Präparate mit Zimt: Warnung vor Cumarin und anderen Inhaltsstoffen

    So hat die Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA 0,1 Milligramm Cumarin je Kilogramm Körpergewicht als tolerierbaren Aufnahmewert bestimmt. Diese Menge kann also täglich ein Leben lang verzehrt werden, ohne eine gesundheitsschädliche Wirkung zu entfalten. Bei der Einnahme von Kapseln mit Zimtpulver kann es aber laut Angaben der BfR je nach Dosierempfehlung zu einer Überschreitung dieser Empfehlung kommen.

    Laut Einschätzungen des BfR liegen aber auch für andere Inhaltsstoffe im Zimt nur "unzureichende Daten für die Unbedenklichkeit größerer täglicher Verzehrsmengen" vor : Neben den hohen Cumarin-Gehalten könnten demnach die Zimtaldehyd-Gehalte in Zimtpulver-Kapseln möglicherweise für Schwangere ein Risiko darstellen. "Tierexperimentelle Studien weisen darauf hin, dass die Aufnahme von Zimtaldehyd während der Schwangerschaft zu Schäden des Ungeborenen führen könnte", so das BfR. Und auch die Inhaltsstoffe Safrol und Styrol könnten "problematisch" sein. Außerdem können Inhaltsstoffe im Zimt möglicherweise zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen.

    Übrigens: Auch Salz könnte das Diabetesrisiko fördern, wie eine neue Studie zeigt.

    Diabetes: Auf Zimt lieber ganz verzichten?

    Nun ist Zimt ja nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt - die exotische Rinde gehört zum Alltag. Egal, ob auf als Gewürz in Weihnachtsgebäck oder in der orientalischen Küche, in Tee-Mischungen oder als Topping auf dem Milchreis. Sollten Diabetes-Patienten vielleicht lieber auch darauf verzichten? Laut Verbraucherzentrale sind bei Zimt in "üblichen Verzehrmengen" die Mengen an Cumarin jedoch gering. Nur wer regelmäßig gern und viel Zimt als Gewürz verwendet, sollte demnach bevorzugt Ceylon-Zimt verwenden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät Diabetikern, die etwa zur besseren Verdauung täglich größere Mengen Zimtpulver verzehren, wegen des Cumarins und der nicht hinreichend belegter Wirksamkeit lieber darauf zu verzichten. 

    Übrigens: In einigen Fällen ist eine Diabetes-Typ-1-Erkrankung auch ohne Insulin therapierbar. Bei den Symptomen eines sogenannten Diabetes-Komas sollte man dagegen schnell handeln.

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