Die Wunden sind geleckt, der Blick richtet sich trotzig nach vorn: Eintracht Frankfurt ist nach dem Pokal-Aus hart mit sich ins Gericht gegangen. Nun gilt der Fokus aber dem Liga-Alltag. «Es war ein Systemausfall von allen. Das passiert, ist aber ärgerlich, wenn das im Pokal passiert. Morgen drücken wir Reset und fahren wieder hoch», hatte Sportvorstand Markus Krösche unmittelbar nach Schlusspfiff erklärt.
Ob dies so schnell nach der 0:3 (0:1)-Niederlage am Mittwochabend bei RB Leipzig im DFB-Pokal-Achtelfinale gelingen wird, bleibt abzuwarten. Sieben Spiele nacheinander waren die Frankfurter als Gewinner vom Platz gegangen. In Leipzig wirkten sie wie gelähmt. Nichts lief an diesem Abend gegen eine Mannschaft, der nach wochenlanger Krise die Befreiung gelang.
Toppmöller: «Müssen den Schmerz fühlen»
«Wir müssen immer von Anfang an die Basics auf den Platz bringen. Das haben wir nicht geschafft. Das ist ein Teil des Prozesses, auch bittere Momente zu erleben», sagte Trainer Dino Toppmöller. Das Ergebnis sei schwer zu akzeptieren und fühle sich schlecht an, gerade nach Wochen mit vielen Highlights. «Wir müssen den Schmerz spüren, möchten gegen Augsburg eine Reaktion zeigen und werden uns entsprechend vorbereiten», sagte der 44-Jährige.
Auch Toppmöllers Versuche, von außen einzugreifen, blieben erfolglos. Von Anfang bis Ende fehlte es an allem. «Wir haben uns nicht gut bewegt, nicht scharf genug gespielt und waren im Eins-gegen-eins immer einen Schritt zu spät. Das ist die Basis, um in der Lage zu sein, Tore zu schießen», sagte Krösche. «Das zeigt uns, dass wir viele Bereiche haben, in denen wir uns weiterentwickeln müssen.»
Trapp sauer
«Das ist enttäuschend, auch wegen der Art und Weise, weil wir es besser können. Das müssen wir uns ankreiden lassen. So reicht es nicht», sagte Kapitän Kevin Trapp. Der Schlussmann war bei den Gegentoren durch Benjamin Sesko (31. Minute) und Loïs Openda (50., 58.), die unter freundlicher Mithilfe der Eintracht-Spieler entstanden, machtlos.
Die Niederlage sollte zwar zum Nachdenken genutzt, allerdings auch nicht überbewertet werden. Vor allem nach der starken Runde, die die Hessen bisher spielen. Die jungen Spieler haben Lehrgeld in Leipzig bezahlt, die Etablierten nicht ihre Leistung abgerufen. So etwas passiert. Die zahlreichen mitgereisten Fans hatten dafür ein gutes Gespür und munterten das Team auf.
Der Fan-Support soll den Toppmöller-Schützlingen trotz der Pleite Rückenwind geben, um es demnächst wieder besser zu machen. «Wir müssen uns erinnern, wie schön Siege sind und was es dafür braucht», sagte Sportdirektor Timmo Hardung mit Blick auf das Augsburg-Spiel.
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