Familiennamen sind heutzutage ein fester Bestandteil unserer Identität und ein essenzielles Element des täglichen Lebens. Die Geschichte der Familiennamen reicht weit zurück und beginnt im 9. Jahrhundert in Venedig. In dieser damals schon großen Stadt mit ihrer effizienten Verwaltung war es nämlich laut SWR notwendig, Menschen eindeutig zu identifizieren, wofür dort ein Zweitname eingeführt wurde. Venedig war somit die Geburtsstätte der ältesten Familiennamen, von wo aus sie sich über Norditalien verbreiteten.
In Deutschland begann die Geschichte der offiziellen Familiennamen etwa vor 800 Jahren, zunächst in den westlichen und südlichen Regionen und vorwiegend bei städtischen Bürgern. Dieser Prozess der Namensgebung breitete sich langsam auch nach Norden und Osten aus. Heute trägt fast jeder Mensch auf der Welt einen Nachnamen, einer ist besonders weit verbreitet. Das ist der häufigste Nachname der Welt.
Der häufigste Nachname der Welt ist Wang
Wenn man die Nachnamen der Welt nach der Anzahl der Träger auflistet, so landet der Name Wang auf dem ersten Platz. Denn laut der Namensdatenbank Forebears trugen 2017 weltweit insgesamt etwa 107.002.577 Menschen diesen Namen - er wird also von mehr Menschen verwendet, als Deutschland Einwohner hat. Der Nachname Wang hat laut Forebears seine Ursprünge im Chinesischen und bedeutet wörtlich übersetzt "der Prinz; gelb". Die meisten mit diesem Nachnamen leben in China, dort ist er insgesamt 105.459.482 Mal vergeben. In Deutschland leben hingegen etwa 4.685 Menschen mit dem Nachnamen Wang.
Auf Platz Zwei der häufigsten Nachnamen der Welt landet Nachname Li, mit circa 104.892.114 Namensträgern. Darauf folgen die Nachnamen Zhang mit 97.975.341 Einträgen, Chen mit 74.775.602 Einträgen, Liu mit 74.139.464 Einträgen, Devi mit 71.061.794 Einträgen, Yang mit 47.658.905 Einträgen und Huang mit 36.502.161 Einträgen.
Die häufigsten Nachnamen in Deutschland
Auch bei uns gibt es Nachnamen, die geläufiger sind, als andere. Die häufigsten Nachnamen in Deutschland sind so weit verbreitet, dass wohl jeder einen Menschen mit diesen Namen kennt. Der häufigste ist Müller, mit insgesamt 256.003 Nennungen. Besonders häufig ist Müller als Name im Südwesten Deutschlands zu finden. Das Wort bezeichnet den Betreiber einer Mühle und lässt sich historisch auf den lateinischen Begriff „molinarius“ zurückführen.
Der Name Schmidt ist hierzulande mit 190.584 Nennungen noch deutlich weniger häufig als der Erstplatzierte. Er taucht besonders häufig in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen auf. Ursprünglich stammt der Name von dem Beruf des Schmieds ab, was auf mittelhochdeutsch "smit" zurückgeht.
Der Name Schneider ist der dritthäufigste in Deutschland und hat seinen Ursprung im gleichnamigen Beruf. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete "snider" jemanden, der etwas schnitt. In Deutschland gibt es diesen Familiennamen 115.749 Mal, er ist hauptsächlich im Westen des Landes verbreitet. In Norddeutschland ist der Name hingegen fast nicht anzutreffen.
Häufigste Nachnamen: Island macht es anders
Wer nun glaubt, dass Nachnamen auf der ganzen Welt von Generation zu Generation weitergegeben werden, liegt falsch. Denn in Island unterscheidet sich die Nachnamensgebung erheblich von der herkömmlichen Methode, die wir kennen. Laut Focus wird auf der skandinavischen Insel der Nachname nämlich mit jeder Generation neu vergeben. Er setzt sich dort aus dem Vornamen des Vaters und einer weiblichen oder männlichen Endung zusammen. Für Mädchen lautet die Endung "dóttir", für Jungen "son". Wenn der Vater also den Namen "Björn" trägt, bekommt sein Sohn den Nachnamen "Björnsson" vergeben.
Übrigens: Die ältesten Familiennamen kommen also aus Italien. Aber wussten Sie, dass die älteste Familie der Welt aus Deutschland stammt? Vielleicht interessiert Sie ja auch, wo sich die größten Erdbeben Europas ereignet haben oder welche Länder die größten Erdölreserven haben.