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Denguefieber: Brasilien ruft Notstand aus

Brasilien

Denguefieber breitet sich in Brasilien aus: Mehrere Regionen rufen Notstand aus

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    Die Ausbreitung des Denguefiebers stellt Brasilien vor große Herausforderungen.
    Die Ausbreitung des Denguefiebers stellt Brasilien vor große Herausforderungen. Foto: Eraldo Peres/AP, dpa

    In den ersten vier Wochen des Jahres haben sich in Brasilien vermutlich mehr als 200.000 Menschen mit dem Denguefieber infiziert. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, sind das mehr als dreimal so viele Fälle wie im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Laut den Gesundheitsbehörden gab es bislang 15 bestätigte Todesfälle, 149 weitere wurden noch untersucht.

    Denguefieber in Brasilien: Mehrere Regionen rufen Notstand aus

    Mehrere Regionen in Brasilien haben wegen des Ausbruchs den Notstand ausgerufen. Die Stadt Rio de Janeiro hat seit Anfang des Jahres mehr als 10.000 Fälle registriert. Damit ist in nur wenigen Wochen knapp die Hälfte der Fallzahlen an Erkrankten erreicht, die im gesamten Jahr 2023 registriert wurde. Damals waren es 23.000.

    Das Rathaus von Rio de Janeiro hat angekündigt, Pflegezentren zu eröffnen, eine Notfalleinsatzzentrale einzurichten und eine bestimmte Zahl an Krankenhausbetten für Betroffene des Denguefiebers freizuhalten. Zudem soll ein Insektizid in der Luft verteilt werden. Auch die Bundesstaaten Acre, Minas Gerais und Goiás sowie der Hauptstadtdistrikt haben den Notstand ausgerufen.

    Hohe Temperaturen und Regen wohl Auslöser für Denguefieber in Brasilien

    Auslöser für den starken Anstieg der Denguefieber-Fälle dürften die heftigen Regenfälle und die hohen Temperaturen der vergangenen Monate sein. Die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die die Dengueviren überträgt, kann sich unter diesen Umständen besonders gut entwickeln. Im Februar soll in Brasilien eine Impfkampagne mit einem neuen Vakzin gegen das Denguefieber beginnen.

    Das Denguefieber ist in den Tropen und Subtropen weitverbreitet. Wegen der Schmerzen, die es verursacht, wird es auch "Knochenbrecherkrankheit" genannt. Häufig sind die Verläufe aber mild, und nicht jeder Infizierte erkrankt.

    WHO warnt vor Denguefieber-Ausbreitung in Europa

    Ende des vergangenen Jahres warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Verbreitung bestimmter Stechmücken in Europa und damit einem Anstieg der Denguefälle. Die Gefahr wachse durch den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen, sagte WHO-Spezialistin Diana Rojas.

    Im vergangenen Jahr habe Italien 82 lokal übertragene Infektionen gemeldet, Frankreich 43 und Spanien drei. Die europäischen Länder hätten noch die Chance, möglichst zu verhindern, dass diese Mücken sich weiter ausbreiten, sagte Rojas. Weltweit hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von 2000 bis 2019 verzehnfacht. (mit dpa)

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