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Milben: "Demodex Mites": Diese Milben leben in unserem Gesicht

Eine Warnung vorab: Wer ein hohes Ekel-Empfinden hat, sollte jetzt besser nicht weiterlesen. Denn in diesem Text geht es um Lebewesen, die mikroskopisch klein sind und in unserem Gesicht lebt: um Haarbalgmilben.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 haben wahrscheinlich über 90 Prozent aller Menschen Haarbalgmilben. Ob die Tierchen gefährlich für den Menschen sind und warum sie bald aussterben könnten, lesen hier.

Übrigens: Aktuell gibt es in Baden-Württemberg so viele Bettwanzen wie lange nicht mehr. Dass die Tiere sich vor allem in unsauberen Wohnung einnisten, ist allerdings ein Mythos. Trotzdem sollte man schnell handeln, damit man die Bettwanzen wieder loswird.

Diese Milben-Arten leben in unserem Gesicht

Haarbalgmilben sind winzig kleine, fast durchsichtige Spinnentiere, die Säugetiere befallen. Oft: Hunde und Katzen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 gibt es allerdings auch zwei Arten von Haarbalgmilben, die bei Menschen auftreten können:

Das mag zwar eklig klingen. Doch für die Menschen sind Haarbalgmilben in der Regel harmlos. Laut dem Nachrichtenportal Watson können die Milben nur dann Hautkrankheiten auslösen, wenn der Wirt erkrankt ist und ein starker Befall vorliegt.

Übrigens: In vielen beliebten Lebensmitteln sind Insekten enthalten. Das mag zwar erstmal eklig klingen. Doch tatsächlich sind Insekten im Essen gesund.

Hat jeder Mensch Haarbalgmilben?

Fast alle Menschen haben Haarbalgmilben. In Zahlen ausgedrückt: Über 90 Prozent aller Menschen sind laut einer Studie von Haarbalgmilben befallen. Dabei gilt: Je älter ein Mensch ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls.

Die höchste Milbendichte weisen allerdings Menschen auf, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. Das hat einen einfachen Grund: In dieser Zeit produzieren wir Menschen den meisten Talg. Und davon ernähren sich die Milben.

Aber das ist nicht alles. Die Milben können sogar etwas über die geografische Herkunft eines Menschen erzählen. Laut dem Spiegel haben Wissenschaftler das Genom der Milben analysiert und dabei festgestellt, dass sich Abschnitte davon je nach der geografischen Herkunft der Teilnehmer unterschieden.

Der Spiegel schreibt dazu: „Milben von Menschen mit europäischen Wurzeln trugen bestimmte genetische Merkmale, andere fanden sich bei Menschen mit asiatischer, afrikanischer und lateinamerikanischer Abstammung.“

Übrigens: Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Spinnen Insekten sind.

Gesichtsmilben: Warum Haarbalgmilben bald aussterben könnten

2022 haben Forscher in einer Studie erstmals das Genom von Haarbalgmilben sequenziert. Dabei haben sie gleich zwei große Entdeckungen gemacht.

Vereinfacht gesagt: Haarbalgmilben haben keine Fressfeinde und verlassen ihren Wirt in der Regel nicht. Wenn sie sich fortpflanzen wollen, dann müssen sie quasi Inzucht betreiben.

„Dadurch“, schreiben die Forscher in einer Pressemitteilung, „haben sie sich zu extrem einfachen Organismen mit winzigen Beine entwickelt, die von nur drei einzelnen Zellmuskeln angetrieben werden. Sie überleben mit dem minimalen Repertoire an Proteinen – der niedrigsten Anzahl, die jemals bei dieser und verwandten Arten beobachtet wurde.“

Die Gen-Reduzierung hat unter anderem dazu geführt, dass Haarbalgmilben nachtaktiv sind. Ihnen fehlt der UV-Schutz und sie haben das Gen verloren, dass dafür sorgt, dass sie bei Tageslicht wach werden.

Wahrscheinlich würden sich die Tierchen gar nicht mehr fortpflanzen, wenn es uns nicht gäbe. Denn sie werden nachts nur aktiv, weil sie das Melatonin aufnehmen, das von unserer Haut abgesondert wird. Eigens Melatonin produzieren, können sie nicht mehr.

Übrigens: In der Forschung wird gerade darüber diskutiert, ob Insekten Gefühle haben.

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