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Deltakron-Variante: Symptome, Entstehung & Ausbreitung in Deutschland

Delta-Omikron-Kombination

Corona-Variante Deltakron: Was ist bisher bekannt?

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    Eine neue Variante ist aufgetaucht: Aus Delta und Omikron entstand Deltakron.
    Eine neue Variante ist aufgetaucht: Aus Delta und Omikron entstand Deltakron. Foto: Georg Hochmuth, dpa (Symbol)

    Die Corona-Pandemie ist um eine Virusvariante von Sars-CoV-2 reicher. Der Name dieser Mutation ist selbsterklärend: Die Wissenschaft spricht von Deltakron. Denn es handelt sich um eine Kombination der zuletzt vorherrschenden Mutanten Delta und Omikron.

    Deltakron ist damit eine sogenannte Rekombinante. Bereits im Januar war auf Zypern vermeintlich eine solche Varianten-Verbindung festgestellt worden. Später stellte sich jedoch heraus, dass die Probe lediglich verunreinigt war. Fehlalarm also.

    Mittlerweile ist klar: Deltakron ist Realität. Doch was bedeutet das für die Pandemie und unser tägliches Leben? Wie gefährlich ist diese besondere Mutante? Wir gehen den Fragen nach.

    Wurde Deltakron auch in Deutschland festgestellt?

    Ja. Der Spiegel berichtete bereits am 14. März, dass das Robert-Koch-Institut dem Nachrichtenmagazin eine erste Infektion mit Deltakron in der Bundesrepublik bestätigt habe.

    Wo wurde die erste Deltakron-Infektion bestätigt?

    Das ist schwer zu sagen. Jedoch verweist die internationale Genom-Datenbank „Gisaid“ darauf, dass die in Frankreich festgestellte Rekombination schon seit Anfang Januar in Umlauf sei. Die Analyse brachte die Erkenntnis, dass das rekombinante Virus von den Delta-AY.4- und Omikron-BA.1-Linien abstamme. Ähnliche Genome seien auch in Dänemark und den Niederlanden vorgefunden worden. Auch in den USA und Großbritannien wurden Fälle gemeldet.

    Wie ist Deltakron entstanden?

    Wahrscheinlich ist die Rekombinante darauf zurückzuführen, dass sich Menschen sowohl mit Delta als auch mit Omikron angesteckt haben. Letztere Variante folgte der vorigen bekanntlich quasi auf dem Fuß. So ist es gut möglich, dass beide Varianten zeitgleich dieselbe Zelle befielen. Vermehrt sich das Virus dann, kann es zu einer Vermischung des genetischen Materials der beiden Mutanten kommen.

    Allerdings überlebt eine solche Rekombinante oftmals nicht lange, da sie keinen evolutionären Vorteil gegenüber den beiden vorigen Varianten hat. Im Falle von Deltakron scheint sich die Hybrid-Mutation jedoch behauptet zu haben.

    Wie gefährlich ist Deltakron?

    Noch ist diese Frage nicht mit Sicherheit zu beantworten. Experten geben jedoch vorsichtig Entwarnung. So müsse Deltakron keinesfalls so hochansteckend wie Omikron und so gesundheitsgefährdend wie Delta sein. Der Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht betonte bei RTL: „Eins und eins bedeutet nicht immer automatisch zwei.“

    Zu berücksichtigen ist auch, dass Deltakron offenbar schon zu Beginn des Jahres entstand, sich aber augenscheinlich nicht gegenüber Omikron durchsetzte, denn der Großteil der derzeitigen Fälle ist immer noch auf diese zuerst in Südafrika entdeckte Mutante zurückzuführen.

    „Wäre das eine Variante, die sich wirklich schneller ausbreitet und sehr krank macht, gäbe es inzwischen schon viel mehr Proben“, betonte Luka Cicin-Sain, Leiter der Abteilung Virale Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, laut DW. Für Entwarnung ist es aber schlicht noch zu früh.

    Welche Symptome ruft Deltakron hervor?

    Nach aktuellem Stand der Forschung plagen sich Personen, die von Deltakron befallen sind, mit ähnlichen Symptomen herum wie Omikron-Patienten. Laut englischen Daten können eine laufende Nase, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Niesen oder Halsschmerzen auf eine Infektion mit der Rekombinante hinweisen.

    Allerdings gilt wie bei allen übrigen Corona-Varianten auch hier, dass asymptomatische Verläufe realistisch sind. Viele Infizierte bemerken das Virus im Körper also womöglich überhaupt nicht - eine der großen Tücken dieser Pandemie.

    Dem Virus und seinen Varianten auf der Spur: Oftmals lassen sich Infektionen erst durch PCR-Tests festellen. (Archivbild)
    Dem Virus und seinen Varianten auf der Spur: Oftmals lassen sich Infektionen erst durch PCR-Tests festellen. (Archivbild) Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Welche Auswirkungen hat Deltakron auf die Pandemie?

    Sollte sich Deltakron tatsächlich nicht nachhaltig gegenüber Omikron behaupten, wird es wohl keinen besonderen Effekt geben. Französische Forscher erklärten in einer veröffentlichten, aber noch nicht offiziell überprüften Arbeit, bei drei untersuchten Deltakron-Fällen sei das Spike-Protein nahezu vollständig auf Omikron zurückzuführen, der Rest des Genoms auf Delta. Die Wissenschaftler nannten die Hybrid-Variante „Deltamicron“.

    Von Experten wurde bereits vor Auftauchen der Rekombinante gewarnt, die Zahl der Intensivpatienten und Todesfälle könne wieder zunehmen, sollte Omikron von einer Sars-CoV-2-Mutante abgelöst werden, die schwerere Krankheitsverläufe heraufbeschwört. Es müssen also auf jeden Fall weitere Forschungsarbeiten abgewartet werden, ehe bezüglich Deltakrons Rolle in der Pandemie klarer gesehen werden kann.

    Braucht es weitere Impfungen wegen Deltakron?

    Darauf deutet nichts hin. Zwar ist zu bedenken: Omikron gilt als Immunfluchtvariante, die den Immunschutz besser umgehen kann als die Vorgänger. Diese Gefahr könnte bei einer Vermischung mit Delta aber geringer ausfallen. Corona-Infektionen lassen sich auch mit einer Impfung nicht ausschließen, der Piks ist lediglich ein Schutz vor schweren Krankheitsverläufen.

    Etienne Simon-Lorière beschwichtigte in der New York Times: „Die Oberfläche des Virus ist sehr ähnlich zur Oberfläche von Omikron, der Körper wird es also genauso erkennen, wie er die Omikron-Variante erkennt.“ Er ist Nachwuchsgruppenleiter der Abteilung Virologie am Institut Pasteur in Paris, das „Gisaid“ mit seinen Proben auf Deltakron aufmerksam machte.

    Wie wichtig die Impfung unabhängig von der Rekombinante ist, bestätigt auch Lawrence Young. „Wenn das Virus weiter zirkuliert, gerade unter einer unzureichend geimpften Bevölkerung oder Menschen, deren Immunschutz nachlässt, werden wir sehr wahrscheinlich weitere Varianten erleben - inklusive solcher Rekombinationen“, stellte der Virologe an der University of Warwick im englischen Guardian klar.

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