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Daniela-Klette-Prozess: Am Dienstag startet die Verhandlung gegen die Ex-RAF-Terroristin

Ex-RAF-Terroristin

Prozess gegen Daniela Klette: Was der Ex-RAF-Terroristin vorgeworfen wird

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    Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette kurz nach ihrer Festnahme im Innenhof eines Behördenzentrums.
    Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette kurz nach ihrer Festnahme im Innenhof eines Behördenzentrums. Foto: Uli Deck, dpa (Archivbild)

    Mehr als drei Jahrzehnte war die frühere Terroristin der Roten Armee Fraktion (RAF), Daniela Klette, untergetaucht, bevor sie Ende Februar 2024 festgenommen wurde. Der RAF, in der Klette wohl seit 1975 aktiv war, werden 34 Morde und viele weitere Verbrechen zugerechnet. 1998 gab die linksextremistische Terrororganisation ihre Auflösung bekannt.

    Am 25. März startet nun ein Prozess gegen Klette vor dem Landgericht Verden. In diesem Prozess wird es allerdings nicht um die Verbrechen der RAF gehen, sondern um eine Raubserie. Die Ermittler gehen aufgrund von DNA-Spuren davon aus, dass Klette zusammen mit den ebenfalls untergetauchten früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg zwischen 1999 und 2016 insgesamt 13 Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter verübt hat. Dabei sollen sie mehr als 2,7 Millionen Euro gestohlen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Von Staub und Garweg fehlt weiterhin jede Spur.

    240.000 Euro in Bar und schwere Kriegswaffen: Was bei Klette gefunden wurde

    Klette lebte zuletzt in Berlin-Kreuzberg und hatte den Ermittlern zufolge verschiedene falsche Identitäten angenommen. So soll sie beispielsweise die Alias-Namen Claudia Bernadi und Claudia Schmidt Oliviera genutzt haben. Das LKA berichtete, dass im November 2023 ein Hinweis aus der Bevölkerung bei den Ermittlern eingegangen sei, der dazu geführt habe, Klette aufzuspüren. Klette wurde festgenommen, in ihrer Wohnung wurden unter anderem mehr als 240.000 Euro Bargeld, Waffen und ein Kilogramm Gold gefunden. Bei den Waffen soll es sich um schwere Kriegswaffen gehandelt haben, unter anderem ein polnisches Sturmgewehr. Noch während der Festnahme soll Klette ihren mutmaßlichen Komplizen Garweg gewarnt haben. Dieser konnte sich offenbar absetzen – die Ermittler durchsuchten einen Bauwagen, in dem Garweg gelebt haben soll.

    Ermittler präsentierten nach Klettes Festnahme eine Auswahl an Asservaten, die bei der Ex-RAF-Terroristin sichergestellt wurden.
    Ermittler präsentierten nach Klettes Festnahme eine Auswahl an Asservaten, die bei der Ex-RAF-Terroristin sichergestellt wurden. Foto: LKA Niedersachsen/dpa

    Vorgeworfen werden Daniela Klette unter anderem versuchter Mord sowie versuchter und vollendeter schwerer Raub. Den Vorwurf des versuchten Mordes erhebt die Staatsanwaltschaft Verden, weil das Trio bei einem Überfall in der Nähe von Bremen auf einen Geldtransporter geschossen haben soll. Dabei seien auch Schüsse in die Fahrerkabine eingedrungen, der Fahrer wurde allerdings nicht verletzt. Der mehr als 600 Seiten langen Anklage zufolge soll Daniela Klette in der Regel das Fluchtauto gefahren haben. Klettes Verteidigung betonte wiederholt, dass nicht gezielt auf den Fahrer des Geldtransporters geschossen worden sei. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Bundesanwaltschaft ermittelt: Weitere Anklage gegen Daniela Klette möglich

    Die Verhandlung findet aus Sicherheitsgründen erst einmal nicht im Landgericht Verden statt, sondern im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle. Ein Saal, der den Sicherheitsanforderungen gerecht wird, soll im Landkreis Verden frühestens Ende Mai zur Verfügung stehen.

    Auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt wegen möglicher Verbrechen in Zusammenhang mit ihrer RAF-Mitgliedschaft Daniela Klette. Seit März 2024 gibt es einen entsprechenden Haftbefehl. Demnach werden Klette versuchter Mord in zwei Fällen sowie versuchte und vollendete Sprengstoffexplosion in Mittäterschaft bei drei RAF-Anschlägen zwischen 1990 und 1993 vorgeworfen. Daher könnte es noch zu einem weiteren Prozess gegen Klette kommen. (mit dpa)

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