Die Websites und Social-Media-Auftritte mehrerer deutscher Zeitungen scheinen von Cyber-Angriffen betroffen zu sein. Die Hintergründe sind noch unklar. Auffällig ist jedoch: Die Angriffe sind an die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine gerichtet. So registrierte die Funke Mediengruppe Internetangriffe auf ihre Webseiten. Die zur Gruppe gehörendeWestdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), teilte am Freitagabend im Rahmen ihrer Live-Berichterstattung zu den Gefechten in der Ukraine mit: "Die Webseiten der Tageszeitungen, Magazine und Reichweitenportale der Funke Mediengruppe werden seit dem Morgen in mehreren Wellen von sogenannten Bots angegriffen."
Auch in sozialen Netzwerken gebe es eine erhöhte Bot-Aktivität: "Durch die Angriffe kann die Aktualisierung unserer Seiten teilweise verzögert werden." Die Mediengruppe habe Maßnahmen zur Abwehr weiterer Angriffe eingeleitet. Bereits im Dezember 2020 hatte die Funke Mediengruppe mit Cyber-Angriffen zu kämpfen. Zeitungen konnten zeitweise nur in Notausgaben erscheinen.
Zu den regionalen Zeitungen der Funke Mediengruppe zählen unter anderem:
- Berliner Morgenpost
- Hamburger Abendblatt
- Westdeutsche Allgemeine Zeitung
- Thüringer Allgemeine
- Thüringische Landeszeitung
- Braunschweiger Zeitung
- Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung
- Westfalenpost
- Westfälische Rundschau
- Ostthüringer Zeitung
- HarzKurier
"Pro-Putin-Trolle und Bots": auch Ippen Media kämpft mit Cyber-Angriffen
Doch die Angriffe scheinen sich nicht nur auf die Funke Mediengruppe zu beschränken. Auch mehrere Medien des Netzwerks Ippen Media melden Angriffe. Bei der Frankfurter Rundschau (FR) etwa, wurden Probleme im Social-Media-Bereich registriert. FR-Chefredakteur Thomas Kaspar twitterte bereits am Donnerstag: "Unser Community-Team meldet, dass Pro-Putin-Trolle und Bots die Kommentarspalten unserer Auftritte in den sozialen Medien überschwemmen."
Seit der Verlagerung der Truppen an die Grenze der Ukraine wachse das Aufkommen an Kommentaren auf der Webseite und in den Auftritten in den sozialen Medien merklich, teilte die FR auf ihrer Website mit. Das Community-Team, das alle digitalen Ippen-Angebote gemeinsam in einem Wartungsprogramm betreue, melde das stets gleiche Muster.
(mit dpa)