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Coronavirus Tipps: Ernährung, Medikamente und Bettruhe

Gesundheit

Coronavirus Tipps: Ernährung, Medikamente und Bettruhe

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    Welchen Nutzen können Bettruhe, richtige Ernährung und Medikamente bei einer Corona-Erkrankung haben?
    Welchen Nutzen können Bettruhe, richtige Ernährung und Medikamente bei einer Corona-Erkrankung haben? Foto: Maurizio Gambarini, dpa (Symbolbild)

    Trotz eines Endes der Pandemie ist das Coronavirus nicht verschwunden. Jede Woche veröffentlicht das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wochenbericht, in dem noch immer die Corona-Zahlen vermeldet werden. Die Erkältungssaison bringt auch Corona mit sich - so sei auch künftig mit einem Anstieg der Fallzahlen in diesen Jahreszeiten zu rechnen, teilte das RKI mit. Aber was hilft dem Körper im Falle einer Infektion? Gibt es mittlerweile Medikamente, die den Krankheitsverlauf abmildern? Wie hilfreich ist Bettruhe? Und kann die Ernährung vor Spätfolgen wie Long Covid oder Post Covid schützen? In diesem Artikel sind nützliche Tipps gesammelt.

    Coronavirus Tipps: Gibt es Medikamente?

    Wer sich mit Corona infiziert hat, kuriert sich meist im heimischen Bett oder auf dem Sofa aus. Aber gibt es auch Medikamente, die den Körper bei der Genesung unterstützen können? Zu Beginn der Corona-Pandemie waren die Ärzte hinsichtlich dieser Frage ratlös. Doch tatsächlich sind mittlerweile Medikamente auf dem Markt, die hilfreich sein können. Allerdings muss man unterscheiden, in welchen Fällen und für welchen Zweck sie eingenommen werden können.

    Laut der Stiftung Gesundheitswissen gibt es derzeit keine Medikamente, mit denen man eine milde Covid-Erkrankung direkt behandeln kann. Doch immerhin lassen sich manche Beschwerden zumindest mit bewährten Mittel abmildern: Bei Fieber oder Kopf- und Gliederschmerzen helfen laut dem Informationsportal gesund.bund Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen. Nasensprays aus Meerwasser, Lutschtabletten gegen Halsschmerzen, Erkältungssalben und Lösungen zum Inhalieren helfen laut der Stiftung Gesundheitswissen dabei, die Beschwerden wie bei vielen Atemwegserkrankungen etwas zu lindern.

    In selteneren Fällen gibt es aber auch Medikamente, die gezielter gegen das Virus selbst vorgehen können. Sie verhindern, dass es sich im Körper ausbreitet. Besteht ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf, können Ärzte entscheiden, ob eine solche Behandlung in Frage kommt. Betroffene sollten sich frühzeitig an ihre Haus- oder Facharztpraxis wenden, um prüfen zu lassen, ob eine antivirale Therapie sinnvoll ist, heißt es bei der Info-Seite infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Zu den Medikamenten, die in solchen Fällen zum Einsatz kommen zählen laut gesund.bund:

    • Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid)
    • Remdesivir (Veklury)
    • Molnupiravir (Lagevrio)

    Allerdings müssen die antiviralen Medikamente so früh wie möglich nach dem Symptombeginn oder dem vermuteten Zeitpunkt der Infektion eingenommen werden, um wirklich zu helfen, erklärt gesund.bund. Und: Welche antivirale Therapie genau infrage kommt, richtet sich unter anderem nach individuellen Faktoren.

    Von einigen Medikamente aus einer Reihe von Kandidaten, die den Ruf hatten, gegen Corona zu helfen - etwa Vitamin-D-Präparate oder das Malaria- und Arthritis-Medikament Hydroxychloroquin - rät das RKI explizit ab.

    Coronavirus Tipps: Hilft Bettruhe bei Covid?

    Wer als Corona-Patient krank daheim ist, ist oft schlapp und müde. Aber wie gut ist es, tagelang im Bett zu liegen und zu schlafen? Ist die Bettruhe heilungsfördernd? Ruhe und Schlaf helfen laut Stiftung Gesundheitswissen bei der Genesung eines milden Corona-Verlaufs.

    Das Universitätsklinikum Erlangen schreibt in einem Covid-Ratgeber: "Um die körpereigenen Abwehrkräfte gegen die Infektion möglichst ungestört einsetzen zu können, ist es sinnvoll, dass Sie Anstrengung vermeiden und Ihrem Körper Ruhe gönnen." Gleichzeitig sei es in aller Regel nicht notwendig, strenge Bettruhe zu halten. Es sei sogar "wünschenswert, dass Sie regelmäßig das Bett verlassen, im Sitzen essen, ins Bad gehen und dort die Körperpflege durchführen." Das Uniklinikum rät außerdem zu Übungen wie Gehen auf der Stelle, Beckenkreisen oder Armbewegungen.

    Beim vielen Liegen kann zudem eine Körperfunktion beeinträchtigt werden, die das Coronavirus sowieso schon schwächt: die Atmung. "Personen mit Atemschwierigkeiten wählen oft das Sitzen oder das Liegen in Rückenlage mit erhöhtem Kopfteil (Sitzbett) als Lieblingsposition", schreibt das Uniklinikum Erlangen und gibt weitere Tipps: "Zusätzlich erleichtert wird das Atmen häufig durch das Abstützen der Arme auf dem Tisch oder den Seitenlehnen des Stuhls. Im Sitzbett tut es gut, die Arme durch Kissen etwas erhöht zu lagern." Wichtig sei es, die Körperlage immer wieder auch zu wechseln.

    Coronavirus Tipps: Unterstützt die Ernährung die Heilung?

    Wer mit Corona im Bett liegt, hat oft keinen wirklichen Appetit. Allerdings können Erkrankte mit ihrer Ernährung den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Es gibt laut dem Europäischen Informationszentrum für Lebensmittel (EUFIC) zwar keine Lebensmittel, die unser Immunsystem stärken und COVID-19 verhindern oder behandeln. Aber: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist wichtig für eine gute Gesundheit und eine normale Immunfunktion.

    Besonders Mangelernährung und Untergewicht können das Immunsystem schwächen, erklärt das Institut für Ernährungsmedizin der TU München. Bei der Corona-Pandemie habe sich außerdem gezeigt, dass Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) häufiger schwerer erkranken als Menschen mit Normalgewicht und sich langsamer erholen.

    Bei Fieber steigt der Energiebedarf um etwa 13 Prozent pro Grad Temperaturerhöhung, erklärt das Institut für Ernährungsmedizin. Denn mit der Körpertemperatur steigt auch der Energieverbauch. Für körperlich fitte Menschen mit Normalgewicht und guter Ernährung ist das kein Problem.

    Wenn man sich während der Covid-Erkrankung besonders abgeschlagen fühlt, raten die Experten zu Speisen, die "einfach und ohne Kraftaufwand essbar sind". Zum Beispiel:

    • Cremige Gemüsesuppen
    • Joghurts
    • Puddings
    • Kartoffelbrei
    • Fruchtpüree

    Von Nahrungsergänzungsmitteln - etwa hochdosierte Vitamin-C-Präparate - rät das Institut ab, sofern ein Mangel nicht wirklich nachgewiesen sei. Der Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln sei nicht ausreichend belegt ist. Um genügend Nährstoffe zu haben, empfiehlt das Institut für Ernährungsmedizin in München insgesamt viel Gemüse und Obst sowie proteinreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch. Damit komme der Körper in eine "gute Verteidigungssituation". Wichtig ist außerdem , wie etwa gesund.bund betont, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Wenn man krank ist, sollte man mehr Wasser trinken als sonst, da man beispielsweise mit Fieber mehr schwitzt.

    Auch langfristig zeigt sich, dass eine bewusste und gesunde Ernährung einen schweren Krankheitsverlauf sowie bestimmte Spätfolgen einer Corona-Erkrankung vermeiden können. Eine Studie aus New York zeigte, dass Ärzte und Pflegepersonal, die in einer Umfrage ihre Ernährung als pflanzenbasiert oder pescetarisch (vegetarisch plus Fisch) eingestuft hatten, seltener schwer an COVID-19 erkrankten. Eine kohlenhydrat­arme Kost erwies sich dagegen als ungünstig. Auch eine Studie aus Großbritannien zeigte, dass eine pflanzenbasierte Ernährung vitaler macht. Allerdings sei betont: Eine pflanzenbasierte Ernährung ist nicht mit einer streng vegetarischen Kost gleichzusetzen.

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