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Corona und Schule: Jetzt protestieren Deutschlands Schüler: "Stress und Leistungsdruck extrem hoch"

Corona und Schule

Jetzt protestieren Deutschlands Schüler: "Stress und Leistungsdruck extrem hoch"

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    So nicht! Die Schülerinnen und Schüler wollen endlich gehört werden.
    So nicht! Die Schülerinnen und Schüler wollen endlich gehört werden. Foto: Felix Kästle, dpa

    Seit fast zwei Jahren leiden Schülerinnen und Schüler unter der Corona-Pandemie. Doch nun sei ihre Belastungsgrenze erreicht, schreiben Schülervertreterinnen und Schülervertreter in einem offenen Brief an Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Scharf kritisieren sie darin die bisherige Corona-Politik: In der fünften Welle mit explodierenden Infektionszahlen und der Omikron-Variante fühlten sich viele Schülerinnen und Schüler nicht mehr sicher. Die Schutzmaßnahmen seien für sie unzureichend. Um auf die Situation aufmerksam zu machen, starteten die Schülersprecher noch dazu eine deutschlandweite Petition mit dem Titel #wirwerdenlaut.

    Die Situation sei unerträglich geworden, heißt es in dem Brief an die Politik. Mehr als hundert Schülervertreter aus ganz Deutschland unterzeichneten das Schreiben. „Wir können Ihre aktuelle Politik, die uns alle im Stich lässt, psychisch belastet und körperlich gefährdet, nicht länger mittragen." Vor allem Abschlussschüler seien stark von der Situation betroffen. Absolventinnen und Absolventen müssten beständige Leistungen bringen, während aber Angst, Ungewissheit und der Wegfall von Freizeitaktivitäten ihre Psyche zermürbten, heißt es in dem Schreiben.

    Karl Lauterbach ist einer der Adressaten des Briefs.
    Karl Lauterbach ist einer der Adressaten des Briefs. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Aktuell würden nicht alle zu Verfügung stehenden Werkzeuge eingesetzt. Vermeidbare Infektionen, mögliche Langzeitfolgen und die psychische Belastung der Betroffenen würden in Kauf genommen. „Wir sind darauf angewiesen, dass Sie endlich Ihrer Verantwortung gerecht werden und auf unsere Forderungen eingehen“, schreiben die Jugendlichen weiter – und das ist unter anderem ein Diskurs mit Schülern statt nur über sie.

    Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), haben den Schülerinnen und Schülern jetzt Gespräche angeboten. "Mir ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler und ihre Vertreter wissen, dass sie gesehen und gehört werden", schrieb Stark-Watzinger am Donnerstag bei Twitter.

    #wirwerdenlaut: Schüler fordern mehr Rücksicht

    Besserer Infektionsschutz steht ebenfalls auf der Agenda der Petition: Schulen sollten flächendeckend mit Luftfiltern und kostenlosen FFP2-Masken ausgerüstet werden und Unterricht müsse in kleineren Lerngruppen stattfinden, heißt es. Die Jugendlichen verlangen eine Bildungspflicht statt einer Präsenzpflicht. Familien sollten selbst entscheiden, ob sie sich mit Homeschooling oder Präsenz-unterricht wohler fühlen. Wichtig ist den Unterzeichnern, bereits jetzt mit „langfristigen Lösungsstrategien“ an den Herbst zu denken.

    Der Petition, die erst am Mittwochabend online ging, schlossen sich bis Donnerstagabend mehr als 40.000 Menschen an. Auch prominente Unterstützer wie Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Entertainer Jan Böhmermann teilen die Beiträge der Schülerinnen und Schüler auf Twitter und weiteren Social-Media-Kanälen.

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