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Corona-Test ungültig? Das sind die Gründe

Pandemie

Corona-Test ungültig? Daran könnte es liegen

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    Wenn ein Strich über die Quarantäne entscheidet: Corona-Schnelltests mit positivem (l.) und negativem Ergebnis liegen auf einem Tisch.
    Wenn ein Strich über die Quarantäne entscheidet: Corona-Schnelltests mit positivem (l.) und negativem Ergebnis liegen auf einem Tisch. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    In Deutschland ist Corona kein großes Thema mehr. Zwar steigen die Infektionszahlen aktuell wieder an, doch von den Pandemiebedingungen der vergangenen Jahre ist kaum mehr etwas übrig.

    Nichtsdestotrotz stellen sich Menschen die Frage, wie zuverlässig ein Corona-Test eigentlich ist - und wann womöglich ungültig. Denn so ganz ungefährlich ist ein falsch angezeigtes Testergebnis nicht.

    Falsch-positive Testergebnisse sorgen für Unmut aufgrund der Isolation, falsch-negative Ergebnisse können Personen in falscher Sicherheit wiegen. Schlimmstenfalls werden dann unbewusst Risikopatienten mit Corona angesteckt. Als Ursache für einen ungültigen Test kommen im Wesentlichen drei Gründe infrage.

    Corona-Testergebnis falsch? Drei konkrete Ursachen

    Zeitpunkt: Nach einer Infektion ist die Infektiosität noch relativ gering und steigt erst in den Stunden bzw. Tagen danach. Das zieht auch einen verzögerten Symptombeginn nach sich, folglich beginnt auch das Stadium, in dem ein Corona-Test positiv anschlägt, erst mit Verzögerung. So kann es also passieren, dass nach einer Ansteckung zu früh der Abstrich genommen wird.

    Schließlich ist die Virenlast im Rachen in den ersten Tagen nach der Infektion noch gering. So ist ein Test nach einer möglichen Ansteckung zunächst nicht aussagekräftig. Das Robert Koch-Institut erklärt: Eine zeitversetzte Testung (z. B. zwischen Tag fünf und sieben nach Exposition) erhöht die Aussagekraft merklich.

    Testdurchführung: Auch eine nicht sachgemäße Testdurchführung kann für eine falsche Diagnose verantwortlich sein. Gerade wenn die Viruslast im Rachen der Testperson noch sehr gering ist, ist eine explizite, genaue Verfahrensweise wichtig. Wird das Stäbchen nicht weit genug eingeführt, befindet sich zu wenig Probenmaterial daran.

    Der Test selbst: Ein weiteres Risiko besteht bei einer unsachgemäßen Anwendung der Testung: Ein falsches Ergebnis kann in manchen Fällen durch eine falsche Entnahme, Lagerung oder den Transport entstehen. So führen Anwendungsfehler zu verfälschten Ergebnissen: Dazu gehören eine falsche Lagerung, falsche Probeentnahme, zu wenig Material, Verzögerungen oder das Nichteinhalten der Testtemperatur.

    Bekanntes Bild: Ein Arzt hält ein Teststäbchen für die Entnahme einer Probe für einen Corona-Test in der Hand.
    Bekanntes Bild: Ein Arzt hält ein Teststäbchen für die Entnahme einer Probe für einen Corona-Test in der Hand. Foto: Britta Pedersen, dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

    Corona-Testergebnis: Falsche Ergebnisse aufgrund von Testkit-Problemen

    Speziell der letzte Punkt scheint hier ein wesentlicher Faktor für die Qualität des Ergebnisses zu sein, wie die Deutsche Apotheker-Zeitung ausführt: Demnach gebe es "zahlreiche Einzelfallbeschreibungen", in denen die Unter- oder Übertemperatur zu falsch positiven oder falsch negativen Ergebnissen führte.

    Jedes Testkit müsse nämlich bei der richtigen Temperatur gelagert werden (angegeben wird eine Spanne zwischen 2 und 30 Grad Celsius) und darf weder einfrieren noch in überhitzten Autos transportiert werden.

    Zusammengefasst kann ein ungültiger Corona-Test also auf verschiedenen Ursachen beruhen: Schnelltests und noch mehr PCR-Tests sind zwar grundsätzlich verlässlich, doch Faktoren wie der Zeitpunkt der Testung, Nachlässigkeiten bei der Durchführung oder auch unsachgemäße Methoden bei der Auswertung der Proben können für ein falsches Ergebnis sorgen.

    Corona-Test: Tipps zur Anwendung

    Worauf bei der Nutzung eines Selbsttests zu achten ist, verrät der "Deutsche Allergie- und Asthmabund". Dabei wird zwischen Nasenstäbchen und Speicheltests unterschieden.

    Fehlerquellen bei Nasenstäbchen:

    • es wird nicht genug Nasensekret gesammelt - empfohlen wird "so viel wie möglich"
    • der Nasenabstrich wird nur in einem Nasenloch gemacht
    • vor dem Nasenabstrich wurde die Nase geputzt
    • Nasenstäbchen werden bei mehreren Personen nacheinander genutzt - hiermit steigt auch das Risiko, das Virus weiterzugeben

    Wichtiger Hinweis: Ist nur eine blasse Linie am Kontrollstrich (Buchstabe C) zu sehen, kann dies auf zu wenige Sekret zurückzuführen sein. Dann steigt das Risiko für ein falsch-negatives Ergebnis.

    Fehlerquellen beim Speicheltest:

    • es wurde in den 30 Minuten zuvor gegessen, getrunken oder Kaugummi gekaut
    • es wird nicht genügend Speichel aufgesammelt
    • Speichel ist nicht flüssig genug, die Bläschen haben sich vor der Nutzung der Pufferlösung nicht zurückgebildet
    • es wird nicht die gesamte Pufferlösung verwendet und/oder nicht nach Anleitung geschüttelt
    • die Pipette für die Entnahme aus dem Behälter ist nicht sauber, die Tropfenzahl für den Test wird nicht eingehalten, die Wartezeit wird nicht beachtet

    Das Ergebnis ist auch ungültig, wenn es erst nach der vorgegebenen Wartezeit sichtbar wird.

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