Husten, Fieber, Schnupfen und Co. - wer sich mit Covid-19 infiziert hat, kann mit einem Corona-Test auf Nummer sicher gehen. Der Test soll zum einen zeigen, ob die Symptome auf das Coronavirus zurückzuführen sind, und zum anderen am Ende eine Genesung bestätigen. Doch besonders seit Auftreten der Omikron-Variante häufen sich Fälle von Menschen, die die Krankheit scheinbar überstanden haben, deren Tests aber einfach nicht negativ werden wollen. Das kann mehrere Gründe haben. Welche das sind, lesen Sie hier.
Corona-Test wird nicht negativ: Woran kann das liegen?
Wird der Corona-Test nach einer überstandenen Infektion nicht negativ, muss zwischen PCR-Test und Antigen-Schnelltest unterschieden werden.
Ist der PCR-Test auch Wochen nach einer Infektion positiv, kann das an der hohen Sensitivität des Tests liegen. Einer Studie zufolge, die im Fachmagazin PNAS veröffentlicht wurde, können Teile des Erbguts des Coronavirus durch die sogenannte reverse Transkription in das menschliche Erbgut gelangen. Diese Bestandteile von SARS-CoV-2 werden dann auch bei längst genesenen Menschen im PCR-Test nachgewiesen und das Ergebnis bleibt positiv.
"Dass PCR-Tests auch Wochen nach einer Infektion noch ein positives Ergebnis liefern können, ist bekannt und wird sehr häufig beobachtet", sagte Virologin Sandra Ciesek der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Laut der Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt könne es in solchen Fällen auch passieren, dass ein PCR-Test negativ und der nächste wieder positiv ausfalle.
Warum bleibt Antigen-Schnelltest nach überstandener Infektion positiv?
Nach dem ersten positiven Testergebnis können Menschen, die sich mit Corona infiziert haben, je nach Variante bis zu zehn Tage lang "positiv" sein. Doch was, wenn der Test nicht mehr negativ wird? Neben PCR-Tests kann das auch bei Antigen-Schnelltests passieren. Der Grund ist meist keine zu hohe Sensitivität, denn Schnelltests können im Vergleich zu PCR-Tests geringe Viruslasten oft nicht erkennen. Laut Ciesek sind die Tests in der Regel nur in den ersten Tagen der Infektion positiv und werden dann negativ.
Bleibt der Test dauerhaft positiv, kann das laut Apotheken Umschau beispielsweise an Anwendungsfehlern liegen. Vielleicht wurde der Test falsch durchgeführt oder der zeitliche Abstand zu Essen, Trinken und Zähneputzen war zu gering.
Grundsätzlich kann das positive Testergebnis aber auch am Test selbst liegen, denn die Qualität von Schnelltests variiert. Das Paul-Ehrlich-Institut hat im Dezember 2021 etwa 250 Schnelltests überprüft und gibt auf der Website schnelltest.de Orientierungshilfen zur Qualität der Tests.
Corona-Test dauerhaft positiv: Was hat das mit Omikron zu tun?
Dass das Phänomen vom dauerhaft positiven Schnell- oder PCR-Test vermehrt auftritt, könnte an der Omikron-Variante des Coronavirus liegen. Denn wie Professor Roland Eils vom Berlin Institute of Health der Charité infranken.de sagte, breitet sich die Virusvariante zwar weniger in der Lunge dafür aber besonders im Nasen-Rachen-Raum aus. Der Rezeptor, über den sich das Virus der Omikron-Variante verbreitet, kommt demnach besonders in den oberen Atemwegen vor und seltener in der Lunge.
Weil bei Omikron besonders viele Viren gebildet werden und sich diese hauptsächlich im Rachen und auf den Nasenschleimhäuten sammeln, ist die Variante über einen Abstrich des Nasen- oder Rachenbereichs auch länger nachweisbar. Besonders Schnelltests schlagen demnach auch länger an und zeigen ein positives Ergebnis. Sicherheit sollte ein PCR-Test geben. Selbst wenn dieser positiv ausfällt, ist die Viruslast abgelesen am CT-Wert ausschlaggebend.