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Corona-Selbsttest im Mund statt Nase - sinnvoll?

Omikron-Infektion

Ist ein Corona-Selbsttest im Mund sicherer als in der Nase?

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    Fehleranfällig: Wie Schnelltests in Bezug auf Omikron am besten angewendet werden sollten, ist noch nicht sicher.
    Fehleranfällig: Wie Schnelltests in Bezug auf Omikron am besten angewendet werden sollten, ist noch nicht sicher. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Omikron hat der Pandemie noch einmal ein neues Gesicht verliehen. Plötzlich schießen die Inzidenzen in bislang ungeahnte Höhen. Die mittlerweile weltweit vorherrschende Mutation scheint die mit Abstand ansteckendste zu sein. Zugleich deutet aber vieles darauf hin, dass sie deutlich seltener für schwere Covid-19-Verläufe sorgt als die von ihr verdrängte Delta-Mutante.

    Diverse Experten haben bereits die leise Hoffnung ausgesprochen, dass Omikron aufgrund dieser Eigenschaften das Ende der Pandemie eingeläutet haben könnte. Denn mutmaßlich wird so ziemlich jeder Mensch in dieser Phase mit dem Virus in Berührung kommen und damit abseits von Impfungen oder der Einnahme von Medikamenten einen natürlichen Schutz gegen Covid-19 aufbauen.

    Vorsicht ist aber selbstverständlich weiter geboten. Das heißt: Kontakte nach wie vor beschränken, in belebten Innenräumen Maske tragen, Abstand zu Mitmenschen wahren und regelmäßig Hände waschen. Um auf Nummer sicher zu gehen, hilft obendrein ein Corona-Test. Nicht nur vor Besuchen von Restaurants oder Veranstaltungen, sondern auch vor Treffen mit Freunden und Bekannten, gerade wenn diese zur Risikogruppe zählen.

    Schnelltest für Omikron: Virusmutation lässt sich offenbar im Rachen besser nachweisen als in der Nase

    Doch wohin mit dem Stäbchen? Im Internet kursieren Meldungen, ein Abstrich im Rachen sei einem in der Nase vorzuziehen, weil die Omikron-Viren im inneren Mundbereich besser nachzuweisen seien. Laut dem Portal butenunbinnen aus Bremen hätten auch der Virologe Andreas Dotzauer und der Epidemiologe Hajo Zeeb, die im Stadtstaat beheimatet sind, darauf hingewiesen. Dotzauer spricht sich deshalb dafür aus, in Rachen wie in Nase abzustreichen. Dies sei nicht immer möglich, „aber es gibt Schnelltests, die durchaus für beides ausgelegt sind“.

    Auch der Münchner Merkur berichtet auf seinem Portal von Empfehlungen für eine Nasen-Rachen-Kombination bei Schnelltests. Hier wird auch eine vorläufige Studie aus Südafrika herangezogen, der zufolge bei Abstrichen in der Nase eine Omikron-Infektion eher übersehen werde als wenn das Stäbchen im Rachen zum Einsatz kommt.

    Das Portal apotheke-adhoc schreibt zu dem Thema allerdings, „dass Laientests nur für den angegebenen Probenahmeort verwendet werden sollten - anderenfalls besteht Verletzungsgefahr“. Mittlerweile seien die Teststäbchen in den meisten Packungen zwar kürzer als noch vor einigen Monaten, doch: „Von einer Anwendung im Rachen liest man in den Gebrauchsanweisungen der Antigenschnelltests zur Eigenanwendung nichts.“

    Ohnehin würden viele Virologen die aktuelle Datenlage noch für zu dünn halten, um Rachen- gegenüber Nasentests vorzuziehen. Bei asymptomatischen Personen seien Abstriche im vorderen Nasenbereich auch in Bezug auf Omikron genau.

    Sollte dennoch jemand den Rachen vorziehen, sei wichtig, dass ein Abstreichen der Wange von innen keineswegs ausreichend sei und bei der Anwendung bei Kindern mit Würgereiz und unkontrollierten Bewegungen gerechnet werden müsse, so dass das Stäbchen im Rachen verloren gehen könnte. Zudem gelte: „Die Beimengung von zu viel Speichel kann das Ergebnis verfälschen.“

    Schnelltest auf eigene Faust: Auch viele Kinder kennen sich längst mit der Anwendung aus.
    Schnelltest auf eigene Faust: Auch viele Kinder kennen sich längst mit der Anwendung aus. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Corona-Schnelltests: Laut Paul-Ehrlich-Insitut erkennen sie Infektion nur bei hoher Viruslast

    Das Paul-Ehrlich-Institut betont ganz allgemein zu Antigentests: „Eine Infektion können sie nur detektieren, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gilt ebenso für die Omikron-Variante.“ Wichtig zu wissen: „Eine hohe Viruslast entwickelt sich zu Beginn einer Infektion, sei es mit oder ohne Symptomatik.“ Von den 245 bis zum 14. Dezember 2021 durch das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel evaluierten Antigentests seien 199 für empfindlich genug eingestuft worden.

    Der NDR verweist jedoch auf eine noch vorläufige US-Studie, wonach die Schnelltests nicht ganz so sensitiv auf Omikron-Infektionen anspringen. Gerade zu Beginn wurde das Virus nicht erkannt. Im Vergleich mit den PCR-Tests schlugen die Schnelltests deutlich später an, der Medianwert betrug drei Tage. Es wird deshalb empfohlen, zur Sicherheit mindestens einmal täglich einen Schnelltest zu machen, sollte eine Infektion befürchtet werden.

    Bei Geimpften scheint der Test erst anzuschlagen, wenn bereits Symptome zu erkennen sind. Hintergrund: Das gestärkte Immunsystem verursacht infolge der eindringenden Viren Abwehrreaktionen wie Schnupfen, Schmerzen und Müdigkeit. Ungeimpfte fühlen sich hingegen erst später krank und bemerken die Infektion erst, wenn sie bereits eine hohe Viruslast aufweisen.

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