Die Zeiten, in denen ein Mund-Nasen-Schutz neben Schlüssel, Geldbeutel und Smartphone immer dabei sein musste, wenn man unterwegs war, sind vorbei. Die letzten Corona-Schutzmaßnahmen sind am 7. April 2023 ausgelaufen. Trotzdem herrscht etwa in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Arztpraxen noch Unsicherheit.
Was aktuell noch gilt, wie sich die Covid-19-Fallzahlen in Deutschland entwickeln und was zu tun ist, wenn man sich mit Corona infiziert, lesen Sie hier.
Corona-Regeln in Deutschland: Gibt es noch Maßnahmen?
Die Corona-Schutzmaßnahmen waren im Infektionsschutzgesetz § 28b geregelt. Der so bestimmte Rechtsrahmen galt nach Angaben der Bundesregierung von 1. Oktober 2022 bis 7. April 2023. Seit 8. April fehlt dieser also. Weitere Maßnahmen sind nicht möglich, weder auf Bundes- noch auf Landesebene. Denn ohne Rechtsrahmen ist auch die Möglichkeit der Länder, weitere Regelungen anzuordnen, weggefallen.
Ausgesetzt worden waren viele Regeln bereits vorzeitig, weil die Infektionslage entsprechend abgeschwächt war. Dazu hatte die Bundesregierung eigenen Angaben zufolge die Pandemieentwicklung im Herbst und Winter 2022 wissenschaftlich analysiert. Aktuell gibt das Robert-Koch-Institut (RKI) die 7-Tage-Inzidenz mit 18 (Stand: 26. Oktober 2023) an. Am 8. April 2023, als alle Maßnahmen gefallen waren, lag diese bei 17,9.
Bereits zum 2. Februar 2023 war die Maskenpflicht im Fernverkehr gefallen. Ab 1. März waren Beschäftigte sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen von der Test- und Maskenpflicht befreit. Für Besucherinnen und Besucher galt diese bis einschließlich 7. April. Auch in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen mussten bis dahin Masken getragen werden.
Gibt es jetzt noch Corona-Regeln? Nein. Seit 8. April sind alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesetzt.
Corona-Test positiv: Was ist zu tun, wenn man sich mit Covid-19 infiziert?
Auch wer sich krank fühlt, einen Corona-Schnelltest macht und sich positiv testet, muss sich offiziell an keine Regeln mehr halten. Quarantäne und Isolationspflicht gehören der Vergangenheit an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rät dennoch zur Vorsicht und Rücksichtnahme und gibt Tipps zu Verhaltens- und Hygienemaßnahmen:
- Wer positiv ist, sollte möglichst zu Hause bleiben und Kontakte zu anderen meiden, insbesondere zu Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung.
- Wer sich auch nach einer Woche nicht besser fühlt, sollte zum Hausarzt gehen, den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 kontaktieren oder in Notfällen auch die 112 anrufen.
- Erkrankte sollten sich möglichst von anderen isolieren und nur Kontakt zu anderen haben, die sie zur Unterstützung brauchen.
- Küche, Bad, Wohnzimmer und andere Gemeinschaftsräume sollten getrennt von anderen genutzt werden.
- Bei unvermeidbaren Kontakten sollte wenn möglich ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten und ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
- Es sollte regelmäßig gelüftet werden.
- Hust- und Niesregeln: Beim Husten und Niesen von anderen abwenden und ein Taschentuch oder die Armbeuge vor Mund und Nase halten, anschließend Händewaschen.
- Häufig berührte Oberflächen sollten täglich gereinigt oder desinfiziert werden.
Übrigens: In Indien sorgt derzeit eine neue Corona-Variante, genannt Arcturus, für viele neue Covid-19-Fälle. Auch in Deutschland wurde die Variante bereits nachgewiesen. Insbesondere bei Kindern sorgt sie für ein neues Symptom.