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Corona-Pandemie: Wie wirksam sind Luftfilter in Klassenzimmern?

Corona-Pandemie

Wie wirksam sind Luftfilter in Klassenzimmern?

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    In vielen bayerischen Klassenzimmern gehören Luftreiniger zum Alltag.
    In vielen bayerischen Klassenzimmern gehören Luftreiniger zum Alltag. Foto: Marijan Murat,dpa (Archvibild)

    Nicht nur Masken, sondern auch Luftfilter sollen Schülerinnen und Schüler vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Es wird vor allem durch Aerosole übertragen. Das sind kleine Tröpfchen in der Luft. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Anzahl der

    Laut einer Studie der Universität Frankfurt aus dem Jahr 2020 entfernen zum Beispiel Luftfilter mit sogenannten HEPA-Filtern mehr als 90 Prozent der Aerosole in Innenräumen. Bereits 30 Minuten nach dem Einschalten der Geräte sinke die Konzentration der Aerosole in der Luft stark. Eine Woche lang haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vier Luftreiniger mit Lehrern und 27 Schülerinnen und Schüler getestet. Projektleiter Joachim Curtis machte deutlich: "Ein Luftfilter ersetzt allerdings nicht das regelmäßige Öffnen des Fensters, wodurch die CO2-Konzentration im Raum wieder gesenkt wird."

    Corona-Pandemie an bayerischen Schulen: In vielen Klassenzimmern wird zu wenig gelüftet

    Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie aus dem vergangenen Jahr. Der Wissenschaftler Christian Schwarzbauer von der Münchner Hochschule für Angewandte Wissenschaften hat 233 Klassenzimmer an 52 Schulen im Großraum München mit einem Sensor ausgestattet. Dieser misst unter anderem den Kohlenstoffdioxidgehalt (CO2) in der Luft. Dieser Stoff breitet sich rasch in einem Raum aus. "Die CO2-Konzentration ist deshalb ein gutes Maß für den Anteil der ausgeatmeten Luft im Klassenzimmer", erklärt Schwarzbauer. Neben CO2 enthält die ausgeatmete Luft jedes Menschen auch Aerosole.

    Je weniger CO2 in der Luft ist, desto besser. Denn das bedeute auch, dass weniger Aerosole vorhanden sind und die Ansteckungsgefahr mit Covid-19 geringer ist. Insgesamt hat Schwarzbauer die Daten aus 7000 Unterrichtsstunden ausgewertet. Dabei war die Lüftungssituation immer unterschiedlich: Manche Klassenzimmer hatten einen Luftreiniger oder Lüftungsanlagen, in anderen wurden regelmäßig die Fenster geöffnet.

    In seiner Studie kommt Schwarzbauer zu dem Schluss, dass es bei Luftreinigern sehr darauf ankommt, um was für ein Gerät es sich handele. Ist die Luftwechselrate hoch, könne die Viruslast geringer sein als beim Lüften. Eine weitere Erkenntnis: Oftmals wurde in den Klassenzimmer zu wenig gelüftet. Dabei sei das laut Schwarzbauer eine sehr effektive Methode, um das Ansteckungsrisiko im Klassenzimmer zu senken.

    Allerdings stammen diese Studien aus einer Zeit vor der Omikron-Variante. Diese ist wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ansteckender als vorherige Varianten. Unklar ist, wie wirksam die Filter gegen die neue Variante sind. Aerosolforscherin Birgit Wehner vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung sagt: "Grundsätzlich helfen Luftfilter immer, das Infektionsrisiko zu senken. Allerdings werden sie ja normalerweise mit anderen Maßnahmen wie Masken und Lüften kombiniert und aus dieser Kombination ergibt sich das individuelle Risiko. Daher sind die Effekte einzelner Faktoren schwer nachzuweisen."

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