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Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)
Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

Bald ist ein angepasster Corona-Impfstoff von Biontech in Deutschland verfügbar.

Corona-Pandemie
05.09.2023

Neuer Corona-Impfstoff: Hausärzte fürchten "organisatorischen Overkill"

Von Svenja Moller

Noch in diesem Monat soll ein weiterentwickelter Corona-Impfstoff von Biontech verfügbar sein. Weil es diesen nicht in Einzeldosen gibt, fürchten Hausärzte einen großen organisatorischen Aufwand.

Corona ist aktuell kaum noch ein Thema, auch wenn die Fallzahlen laut dem Robert Koch Institut wieder leicht steigen. Alarmiert ist der bayerische Hausärzteverband deshalb noch nicht. Trotzdem empfiehlt der Verbandschef Wolfgang Ritter Menschen mit Vorerkrankungen Auffrischungsimpfungen. Auch Menschen ab 60 Jahren sollten ihre Impfung nochmal auffrischen. Auch die Ständige Impfkommission in Deutschland empfiehlt Auffrischimpfungen mittlerweile nur noch bestimmten Gruppen. Dazu gehören etwa Menschen ab 60, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten. 

Neuer Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen

Am Freitag wurde ein weiterentwickelter Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen. Es handelt sich um ein an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasstes Präparat, das besser vor aktuell kursierenden Varianten schützen soll.

Die Impfungen sollen zum Großteil von niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten durchgeführt werden. Diese sehen jedoch ein Problem. Denn der bald verfügbare Impfstoff wird weiterhin in Fläschchen ausgeliefert, die bei Erwachsenen sechs Dosen enthalten, bei Kindern sind es sogar zehn. Die Dosen müssen schnell aufgebraucht werden, da der Impfstoff sonst seine Wirkung verlieren könnte. Aktuell müssen sie innerhalb von zwölf Stunden nach Anbruch des Fläschchens verwendet werden.

Angepasster Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer nicht in Einzeldosen

Es sei ärgerlich, dass es den Impfstoff von Biontech/Pfizer nicht als Einzeldosis gibt, sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth, die stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, dem Spiegel. "Wir werden wieder im organisatorischen Overkill enden, wenn wir jedes Mal, wenn eine Biontech-Impfung notwendig ist, entweder schnell fünf weitere Impflinge organisieren, die Impfung verschieben oder fünf Impfdosen wegschmeißen müssen", erklärte sie.

Auf Anfrage des Spiegel teilte Biontech mit, dass aktuell Vorbereitungen laufen würden, auch Einzeldosen des angepassten Impfstoffs auf den Markt zu bringen. Es stehe aber noch nicht fest, wann diese in Deutschland verfügbar sind. Biontech weist zudem darauf hin, dass die Praxen den Impfstoff nicht selbst bezahlen müssen. Die Kosten werden vom Bund übernommen.

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