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Corona lässt Gehirn altern: Erhöht eine Infektion das Alzheimer-Risiko?

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Corona lässt Gehirn altern: Erhöht eine Infektion das Alzheimer-Risiko?

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    Der Alterungsprozess des Gehirns kann womöglich von einer Corona-Erkrankung beeinflusst werden.
    Der Alterungsprozess des Gehirns kann womöglich von einer Corona-Erkrankung beeinflusst werden. Foto: Jacob Schröter, dpa (Symbolbild)

    Es ist nicht lange her, da sorgte Sandra Ciesek mit einer Aussage für Aufsehen: Fast alle Menschen weltweit hätten sich mittlerweile mit Corona infiziert, sagte die Virologin, die zu den ersten Experten Deutschland gehörte, die das Coronavirus erforschten, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Unter diesem Aspekt wirkt eine aktuelle Studie geradezu dramatisch, die sich mit dem Effekt von Covid-19 auf das menschliche Gehirn auseinandergesetzt hat.

    Studie: Corona-Infektion erhöht Alzheimer-Risiko

    Schon seit einiger Zeit glauben zahlreiche Hirnforscherinnen und Hirnforscher laut dem Deutschen Ärzteblatt, dass Viruserkrankungen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Demenz zu erkranken. So viel zur Ausgangslage einer Studie von britischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Blutproben von 1252 Probandinnen und Probanden analysierten. Die Hälfte von diesen wurde nie positiv auf Corona getestet, die andere Hälfe war mindestens einmal mit Covid-19 infiziert. 20 von letzterer Gruppe war wegen eines schweren Verlaufs in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

    Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten vor dem Ausbruch der Coronapandemie eine Blutprobe abgegeben und sich nach dem Abflauen dieser erneut einem Bluttest unterzogen. Im Rahmen der Studie untersuchte das Team um Paul Matthews vom Londoner UK Dementia Research Institute mehrere Proteine, deren Ablagerungen zu einer Demenzerkrankung führen können, darunter Plasmaproteom-Biomarker pTau und Amyloid-Beta. Außerdem wurde das Gehirn anhand kognitiver Tests und bildgebender Verfahren beurteilt.

    Das Ergebnis: Bei zahlreichen Probandinnen und Probanden waren die analysierten Biomarker entweder deutlich zu niedrig oder deutlich zu hoch. Das deutet laut der Studie auf ein erhöhtes Risiko für Alzheimer hin. Interessant ist dabei, dass die Daten auf einen Alterungsprozess von rund vier Jahren hindeuten. Das konnte vor allem bei Personen über 70 Jahren beobachtet werden. Die schwere der Verläufe bei den Corona-Infektionen scheint keine Rolle zu spielen.

    Altert das Gehirn durch Corona tatsächlich?

    Laut dem Deutschen Ärzteblatt wird durch die Ergebnisse der Studie Matthews‘ Eindruck bestätigt, dass der jahrzehntelange Verlauf, der zu einer Alzheimererkrankung führt, durch eine Corona-Infektion beschleunigt werden kann. Eine sichere Beweislage für die Theorie bildet die Studie nicht. Das Deutsche Ärzteblatt weist darauf hin, dass erst zukünftige epidemiologische Studien zeigen werden, ob sich das Phänomen bestätigt.

    Klar scheint, dass eine Covid-19-Erkrankung Morbus Alzheimer nicht direkt auslöst.

    Übrigens: Ein indisches Forschungsteam hat in einer Studie die These aufgestellt, dass der Corona-Lockdown die Temperatur des Mondes beeinflusst hat.

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