Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Menschen mit Langzeitschäden wegen Corona-Impfungen und Corona-Infektionen so schnell wie möglich helfen. Zusammen mit dem Ministerium hat er vor, ein Programm zu entwickeln, in dessen Rahmen die Gründe und Folgen von Impfschäden (Post Vac) und Long Covid untersucht werden sollen. Dadurch sollen Schlüsse möglich sein, durch welche die Versorgung der Betroffenen verbessert werden können. Das erklärte Lauterbach am Sonntagabend im ZDF.
Corona-Impfgeschädigte: Staat haftet für Impfschäden
In dem Programm geht es laut Lauterbach vor allem darum, Experten aus verschiedenen Bereichen zu vernetzen. So soll die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Therapie erhöht werden. "Das ist ein Programm, das ich so schnell wie möglich auflegen möchte. Ich bin quasi in den Haushaltsverhandlungen für dieses Geld", sagte der SPD-Politiker.
Lauterbach betonte auf der einen Seite, dass schwere Impfschäden ein seltenes Szenario seien. Weniger als eine von 10.000 Impfungen führt zu Folgeschäden. Das geht aus Daten der europäischen Zulassungsbehörde und des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hervor. Auf der anderen Seite werde das Krankheitsbild immer deutlicher. Der Gesundheitsminister forderte daher, dass Langzeitfolgen nach einer Corona-Impfung schneller als solche anerkannt werden sollten. Es müsse schneller gehen, die Betroffenen zu identifizieren und ihnen direkte Hilfe zukommen zu lassen.
Die Grundlage der EU-Verträge mit den Herstellern von Corona-Impfstoffen sieht vor, dass der Staat für Impfschäden haftet. Lauterbach erklärte, dass es dennoch einen Wert hätte, wenn sich Unternehmen daran beteiligen: "Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit also wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten."