Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft vor eine besondere Herausforderung gestellt, aber auch jeden Einzelnen. Inzwischen sind alle Maßnahmen gefallen, die Impf- und Immunisierungsquote ist hoch und die Fallzahlen niedrig. Dennoch steigen die Corona-Zahlen aktuell wieder leicht an und immer neue Corona-Varianten breiten sich aus. Daher soll ab Mitte September auch ein an die Omikron-Varianten angepasster Covid-19-Impfstoff auf den Markt kommen.
Da vor allem im Herbst und Winter zu den Corona-Viren vermehrt grassierende Erkältungs- und Influenza-Viren hinzukommen, ist das mitunter ein schwieriges Unterfangen - zumal unter der um sich greifenden Endemie-Stimmung die Sensibilität für Corona-Symptome und deren Nuancen zu schwinden scheinen.
Hinzu kommt: Das Coronavirus ähnelt in seinen Symptomen schon länger bekannten Erkrankungen, die vor allem im Herbst und Winter eine saisonale Hochphase haben. Wenn denn die Infektion überhaupt in einen Covid-19-Verlauf übergeht – und nicht asymptomatisch verläuft. Wir sagen Ihnen, auf welche Symptome es ankommt und anhand welcher Erkennungsmerkmale Sie die Unterschiede zwischen Corona-Infektion, Erkältung und Grippe festmachen können.
Diese Symptome gibt es bei Covid-19
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt fest: "Covid-19 lässt sich anhand der Krankheitszeichen nicht eindeutig erkennen und nicht sicher von anderen Atemwegserkrankungen wie Erkältung oder Grippe unterscheiden." So weit, so schlecht. Neben den Atemwegen suchen die Coronaviren aber auch andere Körperregionen wie das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, die Leber oder die Nieren heim.
Als häufigste Symptome werden Husten, Fieber und Schnupfen genannt. Ein Alarmsignal sind auch Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns. Außerdem treten Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen oder allgemeine Schwäche auf. Ferner können Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall Anzeichen für eine Corona-Infektion sein.
Jedoch gibt es auch zwischen den verschiedenen Corona-Mutationen Unterschiede bezüglich der Symptome. So scheinen bei Omikron im Vergleich zu Delta häufiger Halsschmerzen aufzutreten, dagegen kommt es seltener zum Geruchs- und Geschmacksverlust. Grundsätzlich befällt Omikron verstärkt den Nasen-, Mund- und Rachenraum, aber auch Mandeln und die Halslymphknoten. Daher vergleichen Mediziner diese Erkrankung öfter mit einer Bronchitis. Währenddessen ist etwa bei Delta öfter die Lunge in Mitleidenschaft gezogen worden.
Welche Komplikationen können bei Covid-19 auftreten und wann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden?
Die auf eine Corona-Infektion folgende Krankheit kann unter Umständen lebensbedrohlich sein. So kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meistens in der zweiten Krankheitswoche auftritt. Im schlimmsten Fall versagen die Atem- und Kreislauffunktionen. Auch das Nervensystem kann befallen werden, es wurden entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut festgestellt, die auf Corona-Infektionen zurückzuführen sein könnten. Weitere teilweise schwerwiegende Komplikationen einer Covid-19-Erkrankung können sein:
- Leberfunktionsstörungen
- Schädigungen und Entzündungen des Herzmuskels
- Herzschwäche, Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen
- Auch Blutgerinnsel in den unteren Extremitäten, in der Lunge oder im Gehirn können auftreten
- Fälle von Nierenversagen wurden ebenfalls registriert, womit eine Dialyse erforderlich werden kann
Bei Kindern und Jugendlichen kommt es selten zum sogenannten Pädiatrischen Inflammatorischen Multisystemischen Syndrom (PIMS) in Kombination mit einem Schocksyndrom, in dessen Folge es zu einem Blutdruckabfall kommt. Selten kommt es bei Corona-Patienten nach acht bis 15 Tagen zu schweren Entzündungsreaktionen. Möglicherweise versagen daraufhin mehrere Organe und die erkrankte Person stirbt.
Noch nicht abschließend erforscht ist das sogenannte Long Covid. Darunter versteht die Wissenschaft, dass gesundheitliche Beschwerden länger als vier Wochen nach der Erkrankung bestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten und es keine erkennbare andere Ursache als Covid-19 gibt.
Welche Symptome sind bei Erkältungen typisch?
Von einer Erkältung wird wohl jeder Mensch früher oder später heimgesucht. Hierbei wird auch von einem grippalen Infekt oder einem Schnupfen gesprochen. Dieser geht mit einer beeinträchtigten Nasenatmung, also einer verstopften Nase, einher. Auch Husten oder ein Kratzen im Hals können Anzeichen sein, was auch das Atmen durch den Mund schwieriger macht. Manchmal stellt sich zu diesen Symptomen leichtes Fieber ein. Ein Überblick über die gängigsten Symptome einer Erkältung:
- leichtes Kratzen oder Schmerzen im Hals
- zusätzlich Husten, Schnupfen und Heiserkeit in vielfältigen Kombinationen
- Auch Kopfweh und Abgeschlagenheit können sich bei einer Erkältung einstellen
- Ebenso kann Fieber (Körpertemperatur über 38,5 Grad) als Teil einer natürlichen Abwehrreaktion zur Folge einer Erkäkltungs-Infektion sein. Die Temperaturerhöhung ist jedoch normalerweise harmlos und endet oft mit der erfolgreichen Abwehr des Infekts
Welche Komplikationen können bei einer Erkältung auftreten und wann ist ein Arzt-Besuch ratsam?
Bei einer viralen Infektion mit einem Erkältungs-Virus kann das Immunsystem geschwächt werden, mit der Folge, dass es zu einer weiteren Infektion mit Bakterien kommen kann. Gerade erkältete Kinder leiden nicht selten zusätzlich an einer mitunter schmerzvollen Mittelohrentzündung.
Zu den potentiellen Komplikationen einer Erkältung zählen außerdem Nasennebenhöhlen- sowie Lungenentzündungen. Letztere sind allerdings meist auf eine zusätzliche bakterielle Infektion während einer Immunschwäche und nicht direkt auf die Erkältungs-Viren zurückzuführen. In der Regel ist der Verlauf einer Erkältung jedoch milde, es kommt zu keinerlei Komplikationen. Ein Arzt-Besuch ist daher nur bei starken Symptomen wie Atemnot oder Fieber ab 39 Grad zu raten.
Typische Grippe-Symptome im Überblick
Die sogenannte Influenza ist vor allem durch ihr plötzliches und zum Teil heftiges Einsetzen von beispielsweise einer symptomatisch sich langsam anbahnenden Erkältung zu unterscheiden. Die gängigsten Symptome einer Grippe-Infektion im Überblick:
- hohes Fieber mit Körpertemperaturen bis zu 41 Grad
- häufig verbunden mit Schweißausbrüchen, Schüttelfrost und Schwächegefühl
- Appetitlosigkeit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Trockener Husten und Heiserkeit
- Halsschmerzen
- seltener auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt sich dieser Krankheitsverlauf jedoch nur bei einem Drittel der mit Influenzaviren infizierten Personen. Ein weiteres Drittel kommt mit schwächeren Symptomen davon, das übrige Drittel zeigt keinerlei Anzeichen einer Krankheit.
Hirnhautentzündung und "verschleppte Grippe": Welche Komplikationen können bei der Grippe auftreten?
Mögliche Komplikationen bei einer Grippeerkrankung sollten nicht unterschätzt werden, da sie mitunter lebensgefährlich sein können. So gelten Lungenentzündungen als eine besonders heikle Komplikation, aber auch Entzündungen des Herzmuskels, der Hirnhaut, im Fachlatein Enzephalitis genannt, und sogar des Gehirns (Meningitis) können auftreten.
Neben Fieber treten dann meist heftige Kopf- und Nackenschmerzen sowie eine "Nackensteife" auf. Kommen zu diesen Symptomen noch Verwirrtheit, Schläfrigkeit oder Krampfanfälle hinzu, kann eine seltene Kombination von Hirnhaut- und Gehirnentzündung vorliegen, die der Mediziner Meningoenzephalitis nennt. Bei Verdacht sollte schleunigst ein Arzt oder die Notfallaufnahme aufgesucht werden.
Nach einer ausgeheilten Grippe fühlen sich zudem viele Menschen noch längere Zeit schwach und müde, leiden unter Kreislaufproblemen und Kopfschmerzen. Auch wenn sich ein Erkrankter nicht ausreichend geschont hat, können Husten und Abgeschlagenheit über Wochen anhalten. In diesem Fall spricht man von einer "verschleppten Grippe". Besonders Spitzensportler müssen hier aufpassen, denn eine noch nicht ausgeheilte, also "verschleppte Grippe" kann den Herzmuskel angreifen, auch wenn die Symptome spürbar zurückgegangen sind.
Inkubationszeit von Corona, Erkältung und Grippe: Wann treten die Symptome auf?
Bei Corona wurde die Inkubationszeit – die Dauer zwischen Infektion und Erkrankung – zunächst mit vier bis sechs Tagen angegeben. Zugleich verweist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung darauf, dass diese bei den Omikron-Subvarianten kürzer auszufallen scheint. Die Rede ist von etwa drei Tagen Inkubationsdauer.
Eine Erkältung macht sich in der Regel langsamer bemerkbar als eine Grippe, bei der die Anzeichen meistens schnell – binnen ein bis zwei Tagen – auftreten.