Auf einem positiven PCR-Test ist in den meisten Fällen auch ein CT-Wert vermerkt. Dieser sagt aus, wie viele Messzyklen im Labor nötig waren, um das Virus SARS-Cov-2 nachzuweisen. Er besagt also, wie hoch die Viruslast eines Corona-Infizierten ist und damit, wie ansteckend der Erkrankte gegenüber seinen Mitmenschen ist.
CT-Wert: Welcher Wert sagt was aus?
Wenn also der CT-Wert bei einem PCR-Test gering ausfällt, waren nicht viele Messzyklen nötig, um das Coronavirus nachzuweisen. Das bedeutet, die getestete Person hat eine sehr hohe Viruslast und ist hochansteckend.
Ein hoher CT-Wert dagegen lässt vermuten, dass die untersuchte Person den Höhepunkt der Infektion bereits hinter sich hat oder vielleicht nie sehr ansteckend war. In diesem Fall gilt die Person als ungefährlich und kann in einigen Bundesländern die Corona-Isolation verlassen.
Dennoch muss bei der Bewertung beachtet werden: In den verschiedenen Stadien einer Corona-Ansteckung variiert der CT-Wert zum Teil enorm. Ein hoher Wertebereich kann auch darauf basieren, dass die Corona-Infektion bereits abklingt oder gerade erst begonnen hat. In letzterem Fall wäre es also ein Fehler, den hohen CT-Wert als Zeichen dafür zu sehen, dass man nicht ansteckend sei. Die hochansteckende Phase könnte noch folgen.
CT-Wert: Nicht immer zuverlässig, weil Tests sehr unterschiedlich sind
Ein weiteres Problem beim CT-Wert: Die PCR-Tests werden unterschiedlich durchgeführt und sind von verschiedenen Herstellern. Es ist beispielweise ein Unterschied, ob ein Nasen- oder ein Rachenabstrich gemacht wird. Auch die Menge des Abstrichs spielt eine Rolle, CT-Wert ist also nicht immer gleich CT-Wert.
Auch die Tatsache, dass die PCR-Tests von verschiedenen Herstellern produziert werden, sorgt für Unsicherheit. Hier wäre eine Normierung der Tests ein wichtiger Schritt.
CT-Wert: Ab welchem Wert gilt man als nicht ansteckend?
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat den Richtwert des CT-Werts über 30 als Zeichen dafür ausgegeben, dass man nicht ansteckend ist. Wie aber bereits dargelegt, ist dieser Wert mit Vorsicht zu genießen. Das RKI geht dennoch davon aus, dass mit einem CT-Wert über 30 die Gefahr, ein "Superspreader" zu sein, beendet ist.
Bei einem Schnelltest oder Selbsttest gibt es selbstverständlich keinen CT-Wert, da diese Tests nicht in einem Labor ausgewertet werden und es somit keine Messzyklen gibt.