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Comic: Asterix auf dem Achtsamkeits-Trip? 40. Band erscheint in Kürze

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Asterix auf dem Achtsamkeits-Trip? 40. Band erscheint in Kürze

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    Didier Conrad (links) und Fabcaro bei der Vorstellung des neuen Asterix-und-Obelix-Albums "Die weiße Iris".
    Didier Conrad (links) und Fabcaro bei der Vorstellung des neuen Asterix-und-Obelix-Albums "Die weiße Iris". Foto: Sabine Glaubitz, dpa

    Müde und unmotiviert sind die Legionäre des römischen Herrschers Julius Cäsar geworden, die das Dorf der unbeugsamen Gallier belagern. Da kommt die neue Methode seines Chefarztes Visusversus gerade recht. "Die weiße Iris" heißt sie, und ihre Anwendung hat zunächst nicht nur eine sagenhafte Wirkung auf Cäsars Truppen. 

    Nein, Visusversus schafft es auch, Unruhe unter den Galliern zu stiften. Denn seine neue Denkschule rund um Achtsamkeit und positives Denken statt brutaler Prügeleien, das Setzen auf gesunde Kost anstelle von saftigem Wildschweinbraten findet bei ihnen Anhänger, unter anderem Gutemine. Aber eben auch Gegner wie den skeptischen Asterix. Der kleine Held spürt schnell, dass Visusversus gar nicht so wohlmeinend ist.

    Gutemine gerät in den Bann der neuen Figur – und das führt zu einer Ehekrise mit Majestix

    Das alles verrieten die Macher des 40. "Asterix"-Bandes nun vorab – ehe dieser am 26. Oktober in rund 30 Ländern und in einer Auflage von mehr als fünf Millionen Exemplaren erscheint. Bei einer Präsentation im französischen Verlagshaus bei Paris enthüllten sie neben den Grundzügen der Handlung den Titel "Die weiße Iris" und das Buchcover. Es zeigt Visusversus, Rücken an Rücken mit Asterix. 

    "Da wir eine neue Figur einführen, wollten wir sie auch prominent zeigen", sagte Zeichner Didier Conrad. Visusversus sei charismatisch und eine Art Guru, der zu verführen wisse, aber auch manipuliere, ergänzte der neue Texter Fabrice Caro, bekannter unter seinem Künstlernamen Fabcaro. Und weiter: "Gutemine gerät in seinen Bann und das führt zu einer Ehekrise mit Majestix. Das war eine Gelegenheit, die Thematik der Paar-Beziehung anzuschneiden." Während Majestix als Häuptling und Anführer auftrete, sei sie eigentlich die Stärkere der beiden.

    Trend, positiv zu denken, in einen "Asterix"-Band eingebaut

    Wie so oft in "Asterix"-Bänden habe er nach einem Objekt gesucht, um eine Idee dahinter darzustellen, so Fabcaro. In diesem Fall wählte er den Trend des positiven Denkens, der ein wenig auf die Schippe genommen werde über Iris – in der griechischen Mythologie die Göttin des Regenbogens und eine antike Vorstellung von Neuanfang und Hoffnung. +

    Um eine Karikatur der Woke-Tendenz handle es sich nicht, versicherte der Szenarist zugleich. Ihm gehe es darum, zeitlos zu sein: "Ich versuche, Distanz zum aktuellen Geschehen einzunehmen, weil es per se vergänglich ist", sagte er.

    Die Erschaffer der Figur Asterix erleben den neuen Band nicht mehr

    Bei der 40. "Asterix"-Ausgabe handelt es sich um den ersten Band, dessen Entstehung Albert Uderzo nicht mehr erlebt hat. Er war 2020 gestorben. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Autor René Goscinny, erschuf er einst die Figuren der widerspenstigen Gallier im Jahr 1959. 

    Insgesamt veröffentlichten sie 24 Bände. Unter ihrer Ägide wurde "Asterix" zur erfolgreichsten Comic-Serie weltweit. Nach Goscinnys plötzlichem Tod 1977 machte Uderzo alleine weiter, bis ihn ab 2013 Didier Conrad als Zeichner und Jean-Yves Ferri als Autor ablösten. Er stand ihnen aber beratend zur Seite. In einem Zwei-Jahres-Rhythmus schuf das neue Duo dann fünf Bände.

    Neuer Texter sehr überrascht, als er gefragt wurde, ob er das Szenario übernehmen wolle

    Um das Erbe zu wahren, wachen die Töchter der "Asterix"-Väter, Sylvie Goscinny und Anne Uderzo, darüber, dass alle Bände in deren Sinn entstehen. Und dass sie jenem Stil treu bleiben, den René Goscinny und Albert Uderzo vorgaben. "Ich habe mich immer darüber gefreut, dass Asterix meinen Vater überlebt und dachte stets, dass der Tod eines einzigen Mannes nicht den eines ganzen Dorfes mit sich ziehen darf", sagte Anne Uderzo dazu. Den neuen Texter Fabcaro halte sie aufgrund seines originellen Humors für eine Idealbesetzung. "Er treibt das Absurde so weit wie möglich, das erinnert mich an meinen Vater."

    Der 50-Jährige, der Jean-Yves Ferri nur übergangsweise ersetzt, gehört zu den erfolgreichsten Comic-Zeichnern in Frankreich. Er sei mit Asterix und Obelix aufgewachsen und sehr überrascht gewesen, als er gefragt wurde, ob er das Szenario der 40. Ausgabe übernehmen wolle, sagte Fabcaro. "Das erschien mir surreal." Ganz so, als fände er sich selbst in einem "Asterix"-Abenteuer wieder.

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