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Cola Zero bei Diabetes: Darf man das Erfrischungsgetränk trotz der Erkrankung trinken?

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Cola Zero bei Diabetes: Darf man das Erfrischungsgetränk trotz der Erkrankung trinken?

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    Kein Zucker, aber auch wirklich gesund? Cola Zero ist eine Variante aus dem Hause Coca-Cola.
    Kein Zucker, aber auch wirklich gesund? Cola Zero ist eine Variante aus dem Hause Coca-Cola. Foto: Gerald Matzka, picture alliance/dpa (Symbolbild)

    Die richtige Ernährung ist für viele Menschen ein wichtiges Thema. Schließlich bildet sie einen Grundstein für ein gesundes Leben. Auch bei bestimmten Krankheiten muss darauf geachtet werden, was auf dem Speiseplan steht. Dies gilt etwa im Fall von Diabetes mellitus.

    Die sogenannte Zuckerkrankheit ist vor allem als Typ-1-Diabetes und als Typ-2-Diabetes bekannt. Es kursieren jedoch noch weitere Ausprägungen wie Double Diabetes oder auch Prädiabetes. Eine Erkrankung lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen.

    Dieser Text geht der Frage nach, ob Diabetes-Patienten Cola Zero trinken dürfen. Die Variante des Erfrischungsgetränks ist zuckerfrei – aber ist sie deshalb auch eine passende Erfrischung für Diabetiker?

    Diabetes: Was ist darunter zu verstehen?

    Die Deutsche Diabetes Stiftung (DDS) informiert, unter dem Begriff Diabetes mellitus werden vielfältige Störungen des menschlichen Stoffwechsels zusammengefasst, deren Hauptmerkmal die chronische Hyperglykämie – also: Überzuckerung – ist. Neben einem gestörten Kohlenhydratstoffwechsel können auch Fett- und Eiweißstoffwechsel aus der Balance geraten sein.

    Eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Diabetes spielt daher Insulin. Das lebensnotwendige Stoffwechselhormon steuert die genannten Vorgänge im Körper. Ursachen für eine Erkrankung sind unterschiedliche Störungen der Freisetzung des Insulins aus den sogenannten Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse oder sogar ein absoluter Insulinmangel.

    Außerdem können graduell sehr unterschiedliche Störungen der Insulinwirkung an wichtigen Organen wie Gehirn, Leber, Muskulatur und Fettgewebe Auslöser für Diabetes sein.

    Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Insulin-produzierenden Zellen in den sogenannten Langerhans’schen Inseln der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört werden. Im Falle des deutlich häufigeren Typ-2-Diabetes ist die Wirkung des Insulins in den Körperzellen vermindert, dies immer gleichzeitig gekoppelt mit einem Insulinmangel.

    Cola Zero: Was gibt es zu wissen?

    Coca-Cola Deutschland beschreibt sein Produkt Cola Zero, dessen offizieller Name „Coca-Cola Zero Sugar“ ist, als kalorienreduzierte beziehungsweise zuckerfreie Variante. Laut den offiziellen Nährwertangaben haben 100 Milliliter des Getränks lediglich 0,2 Kilokalorien. In dieser Menge finden sich jeweils null Gramm Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß und lediglich 0,02 Gramm Salz.

    Das Produkt enthält verschiedene Süßungsmittel, namentlich: Natriumcyclamat, Acesulfam K, Aspartam und enzymatisch hergestellte Steviolglycoside.

    Cola Zero bei Diabetes: Kann man sie bedenkenlos trinken?

    Cola Zero enthält zwar keinen Zucker, dafür aber wie erwähnt verschiedene Süßstoffe. Und genau die könnten für Diabetes-Patienten beim Konsum zum Problem werden. Laut Diabetiker Niedersachsen sorgen zumindest einige Süßstoffe für einen Anstieg des Blutzuckers. Damit wird die Glukosetoleranz – die Fähigkeit des Körpers, den Blutzuckerspiegel zu regulieren – beeinflusst. Folglich handelt es sich um einen Risikofaktor für Übergewicht und Typ-2-Diabetes.

    Im Jahr 2022 untersuchte ein Forscher-Team aus Israel die Wirkung von verschiedenen Süßstoffen wie Saccharin, Sucralose, Aspartam und Stevia auf 120 gesunde Erwachsene, denen die Mittel in üblichen Dosierungen verabreicht wurden. Festgestellt wurden Veränderungen des Mikrobioms und Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Im Falle von Saccharin und Sucralose wurde ein erhöhter Blutzuckerspiegel gemessen.

    Zu bedenken geben die Wissenschaftler jedoch, dass sie die Wirkung der Süßstoffe eben nicht auf Diabetes-Patienten oder andere erkrankte Menschen getestet haben. Es sei möglich, dass sich die Ergebnisse in diesen Fällen unterscheiden.

    In den USA untersuchten Forscher die Auswirkungen von Diät-Limonade und zuckergesüßter Limonade auf 2019 Menschen, die weder an Diabetes erkrankt sind, noch bereits einen Schlaganfall erlitten haben. Infolge des Experiments entwickelten 368 der Probanden Diabetes. Folglich schlussfolgern die Experten, dass künstlich gesüßte Diätgetränke das Diabetes-Risiko womöglich nicht senken. Diät-Limonade kann in diesem Zusammenhang nicht als Risikofaktor ausgeschlossen werden.

    Cola Zero bei Diabetes: Süßungsmittel können süchtig machen - daher nur in Maßen konsumieren

    Das Portal lebensmittel-forum.de der Verbraucherzentrale erwähnt weitere Studien, wonach auch das Risiko von Bluthochdruck, Schlaganfall und kardiometabolischen – also das Herzkreislaufsystem und Stoffwechselvorgänge betreffende – Erkrankungen steigt. Zudem wird hier auf eine Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit mehr als 450.000 Menschen aus zehn europäischen Ländern verwiesen. Diese kam zu dem Schluss, dass der Konsum von zuckerhaltigen oder künstlich gesüßten Erfrischungsgetränken das Sterberisiko erhöht. Bei der künstlichen Variante seien Kreislauferkrankungen festzustellen, bei der Zucker-Variante Verdauungskrankheiten.

    Das Portal betont, dass sich die Geschmacksnerven beim regelmäßigen Konsum von kalorienfreien Softgetränken – und damit auch Cola Zero – an die durch Süßungsmittel und Aromastoffe hervorgerufene Süße gewöhnen und die allgemeine Vorliebe dafür steigt. Daher gelte, dass Wasser auch für Patienten mit Diabetes langfristig der bessere Durstlöscher ist.

    Diabetes-Patienten sollten also auch beim Konsum von Cola Zero Vorsicht walten lassen. Komplett davon abzuraten ist zwar nicht, aber das Erfrischungsgetränk sollte lediglich in Maßen genossen werden.

    Übrigens: Erstmals ist es gelungen, eine Frau von Typ-1-Diabetes zu heilen. Eine neue Therapie macht Hoffnung auf eine insulinfreie Zukunft. Einer Studie zufolge kann die KI anhand der Stimme eines Menschen erkennen, ob dieser an Diabetes erkrankt ist.

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