Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

China: Setzt China noch jahrelang auf die Null-Covid-Strategie?

China

Setzt China noch jahrelang auf die Null-Covid-Strategie?

    • |
    Behördenmitarbeiter vor verbarrikadierten Läden in Peking.
    Behördenmitarbeiter vor verbarrikadierten Läden in Peking. Foto: Andy Wong, AP/dpa

    Es ist ein bloßer Halbsatz, der vielen Chinesinnen und Chinesen die Kinnlade runterfallen ließ. „In den nächsten fünf Jahren wird Peking die Pandemieprävention unermüdlich vorantreiben“, kündigte Pekings oberster Parteisekretär Cai Qi an. Was im Klartext heißt: Die 1,4 Milliarden Chinesinnen und Chinesen müssen sich wohl langfristig auf die „Null Covid“-Normalität aus Lockdowns, Massentests und geschlossenen Grenzen einstellen.

    Weltweit ist die Volksrepublik eine der letzten verbliebenen Corona-Bastionen, die aufgrund des Pandemieschutzes ihre Grenzen de facto geschlossen hält und selbst bei kleinsten Infektionssträngen mit drastischen Maßnahmen reagiert.

    Drastische Corona-Maßnahmen: Menschen in Shanghai waren zwei Monate lang eingesperrt

    Auch zweieinhalb Jahre nach der ersten Welle hat sich an der Prämisse wenig geändert: Die Ausbreitung des Virus soll nicht gedämpft, sondern vollständig eingedämmt werden. Die 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Shanghais wurden etwa zwei Monate lang in ihre Wohnungen gesperrt, zeitweise war ein Drittel der Menschen in China von Ausgangssperren betroffen und nach wie vor gehören regelmäßige Massentests zum Alltag in den Metropolen des Landes.

    Weitere fünf Jahre klingen auch für die in stoischer Geduld erprobten Menschen in China wie eine Hiobsbotschaft. Und siehe da: Nur wenige Stunden nach der Aussage von Parteisekretär Cai Qi änderten die Staatsmedien das Zitat und entfernten die konkrete Zeitangabe. „Es scheint, dass jeder bereits vergessen hat, dass es das Ziel der Pandemiebekämpfung ist, irgendwann wieder zum normalen Leben zurückzukehren“, schreibt etwa ein kritischer Nutzer auf der Online-Plattform Weibo. Ein anderer meinte, er würde nun den „Countdown“ zählen, um „aus dem Land zu fliehen“. Unzählige stimmten in den Chorus mit ein, ehe die Zensoren die kritischen Kommentare löschten.

    Die Corona-Quarantäne nach der Einreise nach China wird verkürzt

    Dennoch lassen sich aus Peking auch zaghafte Zeichen der Lockerung vernehmen. Am Dienstag gab der Staatsrat bekannt, dass die Quarantänezeiten für Einreisende aus dem Ausland auf eine Woche Hotel und drei weitere Tage Heimisolation heruntergekürzt wurde. In den Facebook-Gruppen, in denen sich tausende, seit Monaten im Ausland gestrandete China-Expats organisiert haben, wird die Nachricht mit Euphorie aufgenommen.

    Doch tatsächlich scheitert die Rückreise meist an weiteren Faktoren. Wer derzeit etwa von Frankfurt nach Shanghai fliegen möchte, muss dafür etwa 10.000 Euro einplanen – die einwöchige Quarantäne nach Ankunft nicht einberechnet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden