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Chanel: Mathieu Blazy wird Chefdesigner

Chanel

Wird dieser Belgier der neue Karl Lagerfeld?

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    Nur echt mit dem doppelten C: das Modehaus Chanel.
    Nur echt mit dem doppelten C: das Modehaus Chanel. Foto: Gao Jing, dpa

    Es gibt tolle Jobs bei den ganz großen Marken und es gibt Jobs, die das Potenzial haben, die Menschen in diesem Job selbst zu ganz großen Marken zu machen. Aus einem der ersteren in einen der letzteren wechselt nun Mathieu Blazy: Der 40-Jährige wird der neue Chefdesigner von Chanel. Die ikonischen Designs des nach Louis Vuitton weltweit umsatzstärksten Modehauses weltweit, die Tweed-Kostüme mit den Goldknöpfen, die schwarzen Stepptaschen, das verschlungene C-Emblem, sie sind bisher mit zwei Namen verbunden. Dem von Coco Chanel, die den Anfang dieser Erfolgsgeschichte schrieb, und dem von Karl Lagerfeld, der Chanel endgültig zum Synonym für zeitlose Eleganz machte. 36 Jahre lang war Lagerfeld Kreativdirektor bei Chanel und wurde über die Zeit selbst zum Design-Klassiker. Nach seinem Tod 2019 wurde seine bisherige rechte Hand Virginie Viard seine Nachfolgerin.

    Neuer Chefdesigner von Chanel: Blazy gilt als teamfähig und nett

    Blazy soll nach der Lagerfeld-Ära nun endgültig ein neues Zeitalter im Hause Chanel begründen. Eine große Aufgabe, die ihm aber allenthalben zugetraut wird. Der gebürtige Belgier wuchs mit einem Bruder und einer Zwillingsschwester in Paris auf, der Vater Kunstexperte, die Mutter Historikerin. Er lernte die Haute Couture bei Maison Margiela, 2014 bezeichnete ihn das New York Magazine als den „berühmtesten Designer, von dem Sie noch nie gehört haben“. Blazy kommt von Bottega Veneta, wo er die letzten Jahre geprägt hat. Das Haus ist vor allem für exklusive Accessoires bekannt, für geflochtene Taschen oder Schuhe mit verknoteten Absätzen. Wer wissen will, wie ein echter Blazy aussieht, sei an die aufsehenerregende Robe erinnert, die die Schauspielerin Julianne Moore zur Premiere von „The Room Next Door“ in Venedig trug. Sehr golden, aber dabei sehr klassisch, wie überhaupt der ganze Stil der 64-Jährigen, die nicht nur zufällig viel Bottega Veneta trägt, sondern als Markenbotschafterin für den Konzern wirbt.

    Julianne Moore (rechts) mit Tilda Swinton und Regisseur Pedro Almodovar bei der Premiere von "The Room Next Door“ - in einer Robe von Bottega Veneta.
    Julianne Moore (rechts) mit Tilda Swinton und Regisseur Pedro Almodovar bei der Premiere von "The Room Next Door“ - in einer Robe von Bottega Veneta. Foto: Joel C Ryan, AP/dpa

    Für schlappe 30 Millionen Euro hat sich Chanel bis Ende des Jahrzehnts das Pariser Grand Palais für seine Modeschauen gesichert, doch bis er diese ehrfurchtgebietende Kulisse zum ersten Mal bespielen muss, bekommt Blazy noch ein wenig Schonfrist: Wohl erst im Herbst 2025 wird er seine erste Kollektion dort präsentieren. Ob Blazy das Zeug zum neuen Lagerfeld hat, wird sich spätestens dann zeigen. Was bereits jetzt ein bisschen dagegen spricht: Er gilt als teamfähig und ausgesprochen nett.

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