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Casting-Show bei RTL: Gottschalk zum "Supertalent": "Von Herablassen kann keine Rede sein"

Casting-Show bei RTL

Gottschalk zum "Supertalent": "Von Herablassen kann keine Rede sein"

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    Thomas Gottschalk wird in Dieter Bohlens Sendung "Das Supertalent" Juror.
    Thomas Gottschalk wird in Dieter Bohlens Sendung "Das Supertalent" Juror. Foto: dpa

    Thomas Gottschalk hat Großes vor. Den Senderwechsel vom ZDF zu RTLRTL sieht er nicht als Niveau-Verlust. Im Gegenteil. Der Moderator will das Niveau steigern. "Ich mache künftig bei RTL genau das, was ich schon beim ZDF mit "Wetten, dass..?" gemacht habe: Menschen vorstellen, die etwas können, was die Welt nicht unbedingt braucht", sagte der Entertainer dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Für Gottschalk ist der Einstieg beim "Supertalent" auf eine gewisse Art eine Fortführung seiner Arbeit bei"Wetten, dass..?".

    Gottschalk: Auch bei "Wetten, dass..?" haben Kandidaten an Elefantenkot geschnüffelt

    "Von Herablassen kann hier keine Rede sein. Wir reden von der erfolgreichsten Sendung in Deutschlands erfolgreichstem TV-Sender. Zweitens versuche ich lieber, das Niveau dort anzuheben, wo man mich sehen will, als dass ich bei Arte in Schönheit, aber einsam sterbe."

    Er habe nichts gegen Talentshows. "Ich habe nur was gegen Castingshows, bei denen unterbelichteten Halbwüchsigen weisgemacht wird, sie sind zeit ihres Lebens reich und berühmt, wenn sie gewinnen."

    Dennoch wolle er das "Supertalent" auch nicht zu einer zahmen Show machen, betonte Gottschalk. "In Deutschland ist nun wirklich inzwischen alles political überkorrekt. Da kann man doch wenigstens in der Unterhaltung mal über die Stränge schlagen. Auch bei "Wetten, dass..?" haben Kandidaten an Elefantenkot und an verschwitzten Gummistiefeln geschnüffelt. Daran geht das Abendland nicht zugrunde."

    Vom Weltverbesserer zum "Tanz der taumelnden Titanen" mit Dieter Bohlen

    In seiner ARD-Vorabendshow, die Anfang Juni nach nur vier Monaten wegen schwacher Quoten abgesetzt wurde, habe er zum Teil den "Weltverbesserer" gegeben, meinte Gottschalk: "Wollte keiner haben. Jetzt bitte ich eben zum Tanz der taumelnden Titanen. Das kann sehr lustig werden."

    Zitate: Thomas Gottschalk über "Gottschalk live"

    «Die Stunde vor acht gilt ja als Todeszone, in die sich ohnehin keiner traut. Da stehe ich jetzt als Desperado. Einer gegen alle!» (Interview im Männermagazin «GQ», Dezember 2011).

    «Ich sehe mich als Desperado, der der weitgehend spaßfreien Zone vor acht neues Leben einhaucht.» (In der Programmzeitschrift «TV Movie» am 5. Januar 2012)

    «Nein, wir haben unsere Form noch nicht gefunden. Aber wir wissen jeden Tag ein bisschen mehr und werden auch noch ein paar Tage mehr brauchen.» (In der «Bild»-Zeitung vom 27. Januar)

    «Die Jobs sind sicherer geworden. Der einzig unsichere Job und der unsicherste im ganzen Land ist anscheinend zurzeit meiner.» (In seiner Show am 1. Februar)

    «Letzte Woche bin ich mit meiner neuen Vorabendshow quotenmäßig Achterbahn gefahren, diese Woche U-Bahn. Nächste Woche, so Gott und die Zuschauer wollen, geht es ja vielleicht mit der Bergbahn nach oben.» (In der «Bild»-Zeitung vom 3. Februar)

    «Über das Schicksal eines Fernsehmoderators entscheidet das Publikum, und ich muss zur Kenntnis nehmen, dass es mir nicht gelungen ist, an diesem Programmplatz genügend Zuschauer zu begeistern.» (In einer ARD-Pressemitteilung vom 18. April)

    «Da wird ja nur eine Sendung zu Grabe getragen. Der Moderator erfreut sich bester Gesundheit und ist bester Laune.» (Bei der Aufzeichnung der Show am 18. April)

    «Ich bin sicher kein Opfer von ARD-Intrigen, wie manche mich zu trösten versuchen. An der Tatsache, dass aus meiner Vorabendshow nie das wurde, was ich mir eigentlich vorgestellt hatte, bin ich in erster Linie selber schuld.» (In einem Beitrag für die «Bild»-Zeitung am 2. Mai.)

    «Die Sendung ist nicht am öffentlich-rechtlichen System gescheitert, sondern daran, dass keiner sie sehen wollte.» (Beim «Zeit» Campus Talk am 16. Mai)

    Auch wenn die ARD die Sendung "Gottschalk Live" recht rasch beendet habe und er jetzt kurz danach seine Jury-Tätigkeit bei RTL ab Herbst ankündigte: Er habe auch WDR-Intendantin Monika Piel "konkret angeboten, für Showformate im Ersten zur Verfügung zu stehen". Piel habe fest an seinen Erfolg im Vorabend geglaubt. "Ihr gegenüber fühle ich mich im Wort."

    Gottschalk beim "Supertalent" - Jetzt moderiert er gegen das ZDF

    Sein Sender-Hopping erklärte Gottschalk im Spiegel-Interview wie folgt: "Es ist bei uns wie bei den Fußballern. Erst werden sie von einem Club für viel Geld gekauft, dann fliegen sie raus, weil sie nichts bringen (...) Deswegen moderiert einer wie ich erst im ZDF und dann gegen das ZDF."

    Und was sagt er seinem "Wetten, dass..?"-Nachfolger? "Ich wünsche dem Markus Lanz jeden Erfolg, aber er muss mit der Konkurrenz genauso leben wie ich." dpa/stic

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