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Cashew-Kerne als nachhaltige Alternative im Straßenbau

Zukunft

Cashews sollen den Straßenbau nachhaltiger machen

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    Normalerweise wird das Bindemittel von Asphalt aus Rohöl gewonnen. Nun soll eine neue, nachhaltigere Ressource zum Einsatz kommen.
    Normalerweise wird das Bindemittel von Asphalt aus Rohöl gewonnen. Nun soll eine neue, nachhaltigere Ressource zum Einsatz kommen. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Wenn Straßen saniert oder neu gebaut werden, ist dafür Asphalt notwendig. Um diesen zu binden, wird derzeit noch das Bindemittel Bitumen genutzt, das wiederum ein Nebenprodukt in der Rohölindustrie ist. Um die Qualität dieses Bindemittels zu verbessern und so stabil wie möglich zu machen, forschte ein Düsseldorfer Start-up zu alternativen Bitumen-Quellen – und lieferte dabei eine neue, weitaus nachhaltigere Lösung.

    Aus der Flüssigkeit von Cashewnuss-Schalen lässt sich ebenfalls ein Bindemittel für Asphalt herstellen, fand das Unternehmen B2 Square zusammen mit der Hochschule für Technik in Stuttgart heraus. Die Suche nach einer konstanten Qualität des Bitumens sei der Hauptgrund für die Forschung gewesen, der Nachhaltigkeitsaspekt habe anfangs nur eine untergeordnete Rolle gespielt, erklärte Franz Hage von der Firma B2 Square gegenüber dem SWR.

    Schalen der Cashew-Nüsse geben Öl ab, das beim Straßenbau nützlich ist

    Sobald die Cashewnüsse, die den meisten wohl eher aus dem Studentenfutter bekannt sein dürften, in Deutschland ankommen, werden Schale und Kern voneinander getrennt. Letzteres wird als Snack verkauft, die Schale geht als natürliches Abfallprodukt zum Beispiel an den Chemiekonzern BASF, der wiederum die Flüssigkeit aus der Hülle zieht. Wird diese Flüssigkeit mit einem Pulver gemischt, entsteht Bio-Bitumen, also das Asphalt-Bindemittel.

    Die Erfinder sprechen dem Öko-Asphalt mehrere positive Aspekte zu, darunter eine geringere CO₂-Bilanz sowie ein niedrigerer Energiebedarf, um den neuen Belag auf die Straße zu bringen. Zudem soll der Öko-Asphalt auch länger halten. Um dies zu testen, wird die Asphalt-Erfindung seit Anfang Oktober in Stuttgart beim Straßenbau verwendet. Aber nicht in einer Nebenstraße, sondern direkt am viel befahrenen Höhenpark Killesberg, erklärte der Stuttgarter Tiefbau-Leiter Jürgen Mutz gegenüber dem SWR. Dort wird der Öko-Asphalt mit zahlreichen Autos und Lkw einem Langzeittest unterzogen.

    Laut Umweltbundesamt trug der Verkehrssektor mit 146 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent zu fast einem Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2023 bei. Neben den Ausstößen von etwa Autos und Lkw ist auch der Bau von Straßen durch Asphalt, Beton und Stahl CO₂- und ressourcenintensiv. Bis 2045 muss Deutschland laut Klimaschutzgesetz treibhausgasneutral sein. Auch für den Verkehrssektor bedeutet das eine massive Reduktion der Emissionen.

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