Bob-Olympiasiegerin Lisa Buckwitz lässt sich aus finanziellen Gründen von einer Erotik-Plattform unterstützen. Die 29-Jährige, die 2018 als Anschieberin von Mariama Jamanka in Pyeongchang Gold gewonnen hatte, schloss einen Vertrag mit «OnlyFans», wie der «Spiegel» berichtet. Über die Höhe des Sponsorings darf sich Buckwitz nicht äußern.
Dafür zu den Beweggründen. «Ich bin als Bobpilotin verantwortlich für mein komplettes Team. Ich muss eine Anschieberin bezahlen, trage die Kosten für das Material meines Bobs: Deshalb muss ich uns vermarkten, so gut ich kann», sagte die Berlinerin. «OnlyFans» sei auf sie zugekommen, da die Plattform über Athleten ihr Image verändern möchte.
Nacktaufnahmen als Grenze
Bislang ist das Portal für erotische Inhalte bekannt. Die könnte es bei Buckwitz bis zu einer gewissen Grenze ebenfalls geben. «Ich werde mich auf keinen Fall nackt zeigen», sagte die Weltmeisterin. «Im Prinzip sind die Inhalte erst einmal ähnlich wie die auf Instagram. Dort sieht man mich auch mal im Bikini oder im Sport-BH.» Sie wolle ihren Fans aber auch Einblicke in ihren Alltag gewähren.
Die Entscheidung sei der Sportsoldatin, die sich 2022 für den Playboy ablichten ließ, leicht gefallen - aus finanziellen Gründen. «Es ist wirklich hart, überhaupt Sponsoren zu finden, die Geld in meine Sportart oder mich investieren», sagte Buckwitz. Allein ein paar Kufen - von denen bis zu acht Stück pro Saison gebraucht werden - koste 8.000 Euro. «Wenn man vorn mitfahren und Höchstleistung bringen möchte, muss man sich das auch leisten können.»
Klärung mit der Bundeswehr
Der bis zu 100.000 Euro teure Bob werde laut Buckwitz von den Athleten geleast. Reisekosten übernehme der Verband, da sie in der Nationalmannschaft sei. Für Buckwitz entstehen Kosten für das Material und ihre Anschieberin Vanessa Mark.
Von «OnlyFans» erhalte sie eine feste Summe, im Gegenzug gibt sie Werbeflächen auf dem Bob und der Kleidung her. Mit dem Verband ist die Zusammenarbeit abgesprochen. Mit der Bundeswehr sei Buckwitz noch in der Absprache. Es sei eine Grauzone, aber es gebe «auch andere Sportler bei der Bundeswehr, die auf OnlyFans sind».
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