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Brigitte Bardot wird 90: Vom Filmstar zur militanten Tierschützerin

90. Geburtstag

Megastar mit Makel: Brigitte Bardot wird 90

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    Ihre Liebe für Tiere treibt Brigitte Bardot (hier auf einem Bild aus dem Jahr 2005) an. Seit Jahrzehnten kämpft sie gegen Tierversuche oder Schlachtviehtransporte.
    Ihre Liebe für Tiere treibt Brigitte Bardot (hier auf einem Bild aus dem Jahr 2005) an. Seit Jahrzehnten kämpft sie gegen Tierversuche oder Schlachtviehtransporte. Foto: Sipa Bebert, epa/dpa

    Es gibt wenige Menschen, deren Name, ja sogar Initialen allein als Marke für sich stehen. Brigitte Bardot, „BB“, gehört zu ihnen. Weltweit ist und bleibt sie die Verkörperung der begehrenswerten, unerhört freizügigen Französin. Dabei zog sich die einstige „Leinwandgöttin“ vor Jahrzehnten schon komplett aus dem Showgeschäft zurück, um sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schutz und der Pflege von verlassenen oder misshandelten Tieren, zu widmen.

    „BB“ klagte kürzlich über ihren Promi-Status

    „Die vor den Schlachthöfen Geretteten, die so glücklich sind zu leben“, seien ihr Ein und Alles. Das bekräftigte Bardot wenige Tage vor ihrem 90. Geburtstag an diesem Samstag nochmals in der französischen Tageszeitung Le Parisien. Journalisten war es nach mehrmaligen Versuchen gelungen, sie auf ihrem Festnetztelefon zu erreichen. Sie empfange nicht mehr bei sich zu Hause, sie könne ja auch kaum mehr laufen, sagte sie ihnen. Und dass sie ihren vierten Ehemann Bernard d’Ormale, den ehemaligen Berater des Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen, selten sehe. Sie sei gerne allein, wie der kürzlich verstorbene Schauspieler Alain Delon, mit dem sie regelmäßig telefonierte.

    Mit Delon verband sie ihre Sympathie für Frankreichs extreme Rechte, die Bardot in dem Interview erneut unterstrich: Den jungen Chef des Rassemblement National, Jordan Bardella, finde sie „sehr, sehr gut“, sagte sie. In den vergangenen Jahrzehnten fiel Bardot immer wieder durch heftige politische Aussagen aus, prangerte eine angebliche „Überfremdung“ an. Vor Gericht brachte sie mehrfach der Vorwurf, zum Rassenhass angestiftet zu haben. 2021 etwa wurde sie zu einer Geldstrafe verurteilt, nachdem sie die Einwohner La Réunions als „Eingeborene“ bezeichnet hatte, „die die Gene der Wilden bewahrt haben“.

    Im aktuellen Interview klagte sie, nicht zum ersten Mal, über ihren Promi-Status: Sie habe „nie gelebt“, sagte sie. „Ich konnte nie in ein Bistro oder einkaufen gehen. Nicht ein einziges Mal ab dem Moment, als ich Kino gemacht habe.“

    Damit hatte sie früh begonnen. Geboren in Paris in eine katholische Familie hinein, fing sie als Jugendliche an zu modeln. Der Regisseur Marc Allégret entdeckte die damals 15-Jährige auf der Titelseite der Zeitschrift Elle. Zwar ergab sich keine direkte Zusammenarbeit, aber Bardot begegnete Allégrets Assistenten Roger Vadim – es war Liebe auf den ersten Blick. Weil sie den Eltern versprochen hatte, erst mit 18 zu heiraten, wartete sie diesen Geburtstag ab, um ihm das Ja-Wort zu geben. Vadim war es, der ihr 1956 zum Durchbruch verhalf, indem er ihr die Hauptrolle in seinem Film „Und immer lockt das Weib“ an der Seite von Curd Jürgens und Jean-Louis Trintignant gab; für Trintignant verließ sie prompt ihren Mann.

    1966: Brigitte Bardot und ihr dritter Ehemann Gunter Sachs bilden ein Glamour-Paar.
    1966: Brigitte Bardot und ihr dritter Ehemann Gunter Sachs bilden ein Glamour-Paar. Foto: dpa

    Brigitte Bardot macht aus ihren Sympathien für Frankreichs extreme Rechte keinen Hehl

    Fortan haftete das Image der mädchenhaft provozierenden „Femme fatale“ an Bardot, die lange vor der 68-er Revolution für eine neue sexuelle Freizügigkeit stand. Was damals bei Weitem nicht jedem und jeder gefiel. Bardot jettete um die Welt, bekam einen Sohn, Nicolas, mit ihrem Schauspielerkollegen und zweiten Mann Jacques Charrier – schließlich bildete sie ein Glamour-Paar mit ihrem dritten Ehemann, dem deutsch-schweizerischen Industriellen-Erben Gunter Sachs. Modell für die Nationalfigur Marianne, deren Büste als Symbol Frankreichs in allen Rathäusern prangt, stand sie auch.

    Frankreich, Cannes, 1956: Alle Augen richten sich auf Brigitte Bardot während der Filmfestspiele.
    Frankreich, Cannes, 1956: Alle Augen richten sich auf Brigitte Bardot während der Filmfestspiele. Foto: AFP Intercontinentale/dpa

    1973 verkündete „BB“ dann das Ende ihrer Filmkarriere. Seitdem kämpft sie mit ihrer Stiftung gegen den Import von Robbenhaut und -pelz, gegen Tierversuche oder den Transport von Schlachtvieh. Dabei machte sei vor scharfen Beschimpfungen all jener, die Tierrechte verletzen, nie Halt. Ihr Wunsch zum 90. Geburtstag sei ein Stopp des Vertriebs von Pferdefleisch, sagte sie nun.

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