Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Brienz Graubünden: Schweizer Dorf bereitet erneut Räumung wegen Bergrutsch vor

Steinlawine

Schweizer Dorf Brienz erneut wegen Bergrutsch geräumt

    • |
    • |
    In Brienz im Kanton Graubünden droht eine Steinlawine.
    In Brienz im Kanton Graubünden droht eine Steinlawine. Foto: Til Buergy, KEYSTONE/dpa

    Ein riesiger Schutt- und Steinstrom droht ein ganzes Schweizer Dorf mitzureißen. Die rund 80 Einwohner mussten nun ihre Heimat verlassen – vermutlich für mehrere Monate. Die Behörden hatten den Menschen in Brienz im Kanton Graubünden eine Frist bis Sonntagmittag gesetzt. Nach einem letzten Kontrollgang teilten die Behörden am Nachmittag mit, dass alle Häuser leer seien.

    Außerdem wurde das Vieh der Bauern und ein rund 500 Jahre alter spätgotischer Altar der Kirche in Sicherheit gebracht. Die Bewohner kamen bei Verwandten oder in nahegelegenen Ferienwohnungen unter, die zur Verfügung gestellt wurden.

    Seit Wochen bewegt sich am Berg hinter dem Dorf eine Geröllmasse mit zunehmender Geschwindigkeit abwärts. Die Masse mit einem Umfang von rund 1,2 Millionen Kubikmetern könnte sich aber auch gänzlich vom Untergrund losreißen und in das Tal donnern.

    2023 verfehlten gewaltige Steinmassen Brienz nur knapp

    Etwas Ähnliches passierte bereits im vergangenen Jahr. Vor eineinhalb Jahren hatten die Behörden das Dorf schon einmal räumen lassen und die Menschen harrten Wochen in anderen Unterkünften aus. Ein riesiger Fels am Hang oberhalb des Dorfes drohte damals abzubrechen. Im Juni stürzte tatsächlich ein Schuttstrom mit rund 1,7 Millionen Kubikmetern Gestein in das Tal. Wiesen und eine Straße wurden meterhoch unter Schutt begraben. Die Steinlawine stoppte aber wenige Meter vor einem Haus. Viel Gestein blieb damals allerdings auch lose im Hang liegen. Das bewegt sich nun.

    Wann das Gestein nach Brienz abgeht, ist unklar

    Wann das Gestein runterrutscht, können Geologen nicht voraussagen. Es könnte Monate dauern. „Das wahrscheinlichste Szenario ist im Moment, dass gar nichts passiert“, sagte Geologe Andreas Huwiler, Bereichsleiter Naturgefahren und Schutzbauten beim Amt für Wald und Naturgefahren in Graubünden, der Neuen Zürcher Zeitung. Der Schutt am Hang könne sich auch wieder stabilisieren oder nur sehr langsam abgehen. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden