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Brasilien: Erfolgreiche Operation an siamesischen Zwillingen

Medizin

An Köpfen verbundene siamesische Zwillinge getrennt

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    Insgesamt haben die Ärzte in Brasilien neun OPs gebraucht, um die Zwillinge zu trennen.
    Insgesamt haben die Ärzte in Brasilien neun OPs gebraucht, um die Zwillinge zu trennen. Foto: dpa (Symbolbild)

    Nach insgesamt neun Operationen, einem Ärzteteam aus fast 100 Mitgliedern und Vorbereitungen mithilfe von virtueller Realität ist das Unmögliche vollbracht: die siamesischen Zwillinge Arthur und Bernardo aus Brasilien, die am Kopf zusammengewachsen waren, wurden erfolgreich getrennt.

    "Es war die schwierigste, komplexeste und herausforderndste Operation meiner Karriere", sagte der Neurochirurg Gabriel Mufarrej vom Hirnzentrum IECPN in Rio de Janeiro. Niemand habe gedacht, dass es möglich wäre. Beide zu retten sei eine historische Errungenschaft. Die Operation war besonders deshalb so schwierig, weil die Zwillinge wichtige Gehirngefäße teilten.

    Am Kopf verbundene siamesische Zwillinge sind sehr selten

    Bei den beiden Dreijährigen aus dem nordbrasilianischen Bundesstaat Roraima handelt es sich um Craniopagus-Zwillinge. Das sind siamesische Zwillinge, die am Kopf verbunden sind, was sehr selten ist. Um sich auf diese hochkomplexe Operation vorzubereiten, nutzten die Chirurgen unter anderem virtuelle Realität. Mithilfe von Gehirn-Scans erstellten sie eine Art Karte der Köpfe von Arthur und Bernardo und übten die OP im Vorhinein, ohne die Kinder einem Risiko auszusetzen. Der beteiligte britische Chirurg Noor ul Owase Jeelani sprach von "Weltraum"-Technologie.

    Craniopagus-Zwillinge sind äußerst selten. Hier zu sehen sind Rabeya und Rukaya aus Bangladesh.
    Craniopagus-Zwillinge sind äußerst selten. Hier zu sehen sind Rabeya und Rukaya aus Bangladesh. Foto: Miklos Bemer, dpa (Archivbild)

    Arthur und Bernardo erholen sich nun von den Operationen. Es kann sein, dass es nicht ihre letzten waren. Bernardo hat motorische Defizite an der rechten Körperhälfte. "Es wird Zeit brauchen, bis sie da sind, wo wir sie haben wollen", sagte Chirurg Mufarrej. "Aber ich glaube an sie."

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