Die Feuerwehr hat in Südfrankreich einen Großbrand unter Kontrolle gebracht, wegen dem vorsorglich mehrere Campingplätze mit rund 3000 Touristen evakuiert wurden. Im Departement Pyrénées-Orientales standen zahllose Bäume und Buschwerk in Flammen. Dort sei ein Feuer von großer Heftigkeit im Gange, teilte Innenminister Gérald Darmanin mit. Er rief Anwohner und Urlauber zu größter Wachsamkeit auf. Die Feuerwehr war mit 13 Flugzeugen, 3 Hubschraubern und mehr als 500 Feuerwehrleuten im Einsatz.
In der Nacht zum Dienstag konnten die meisten Urlauber bereits zurückkehren, teilte die Feuerwehr mit. Campinggäste eines von den Flammen verwüsteten Platzes übernachteten in Notunterkünften. Anwohner und Urlauber kamen bei dem Brand nicht zu Schaden. 17 Feuerwehrleute erlitten bei dem Einsatz eine leichte Rauchgasvergiftung. Der Schock über die Verwüstung ist bei Einheimischen und Touristen groß.
Das Feuer war am Nachmittag zwischen Saint-André und dem bekannten Badeort Argelès-sur-Mer am Mittelmeer ausgebrochen. Der Brandort liegt westlich der Großstadt Perpignan unweit der spanischen Grenze. Größere zusammenhängende Waldgebiete gibt es vor Ort nicht.
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"Von einem Campingplatz und acht Häusern ist nicht mehr viel über", sagte der Bürgermeister von Argelès-sur-Mer, Antoine Parra, am Dienstag dem Sender RTL. 30 Häuser seien von dem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden. Beschäftigte eines Supermarktes und Stadtangestellte hätten sich um die Versorgung der Evakuierten gekümmert, worunter sich auch etliche Familien mit Kindern befanden.
Viele Touristen wurden von dem Brand überrascht. Einige kamen "in Badekleidung" in die Gemeindesäle, weil "sie vom Strand oder von Spaziergängen zurückkamen und ihren Campingplatz nicht erreichen konnten", sagte die städtische Beigeordnete in Argelès-sur-Mer, Bernadette Michalak Guimbert, dem Sender France Bleu. Viele Kinder seien verängstigt gewesen. Um die geschockten Einwohner und Touristen zu betreuen, wurde von der Stadtverwaltung psychologische Hilfe organisiert.
"Unsere Gemeinde ist schwer getroffen, und es gibt viele Schäden", sagte der Bürgermeister von Saint-André, Samuel Moli auf France bleu. "Das Dorf ist auf beiden Seiten verbrannt, ein Drittel wurde vom Feuer getroffen." (dpa)