Die Zuwanderung nach Europa ist seit Jahren ein zentrales Thema politischer Debatten und humanitärer Herausforderungen. Auch gefährliche Routen werden von Migranten genutzt, doch die Risiken sind nicht selten lebensbedrohlich. Ein Vorfall hat sich auf dem Ärmelkanal ereignet:
Beim Kentern eines Flüchtlingsboots vor der Küste Nordfrankreichs sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, zwei weitere werden noch vermisst. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin bestätigte, dass 65 Personen gerettet wurden, von denen mehrere Schiffbrüchige notfallmedizinisch versorgt werden.
Bootsunglück im Ärmelkanal fordert Todesopfer unter Flüchtlingen
Die Rettungsaktion bei Le Portel nahe Boulogne-sur-Mer ist am Dienstagnachmittag (3. September) weiter im Gange, zahlreiche Schiffe und Hubschrauber sind nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) im Einsatz. Regierungspolitiker Darmanin sprach von einem „schrecklichen Schiffbruch“ und betonte, dass „alle staatlichen Stellen mobilisiert“ seien, um die vermissten Personen zu finden.
Laut France 3 war das Boot überladen, zudem trugen die Migranten keine Schwimmwesten. „Mir fehlen die Worte, es lässt mir das Blut gefrieren“, wird Dany Patoux von der Migranten-Hilfsorganisation Osmose 62 angesichts der Leichensäcke zitiert. Auch Enver Solomon, Leiter der britischen Flüchtlingshilfsorganisation Refugee Council, zeigte sich über die Todesopfer im Ärmelkanal erschüttert und forderte einen neuen Ansatz, um die gefährlichen Überfahrten zu verhindern. Der Ärmelkanal wird häufig von Migranten genutzt, die über das europäische Festland nach Großbritannien kommen wollen. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen, auch mit Todesfolge.
Migration nach Großbritannien: Regierungswechsel erfordert neue Strategie
Politisch steht das Thema schon lange auf der Agenda: Großbritannien hat in der Vergangenheit versucht, die Migration über den Ärmelkanal durch enge Zusammenarbeit mit Frankreich zu verringern. Unter der früheren konservativen Regierung gab es sogar Pläne, Migranten unabhängig der Nationalität nach Ruanda abzuschieben. Dies wurde jedoch unter Premierminister Keir Starmer, der seit Juli 2024 mit der Labour-Partei regiert, nach scharfer Kritik von Gerichten und Menschenrechtsorganisationen gestoppt.
Laut britischen Behörden haben seit 2018 über 100.000 Menschen den Ärmelkanal in kleinen Booten überquert. Laut BBC News ist die Überfahrt riskant, weil die Boote oft überladen und schlecht ausgestattet sind. Hinzu kommt die starke Befahrung des Kanals durch große Schiffe, was die Situation weiter verschärft.
Was heisst schrecklicher Schiffbruch. Die Masse dieser Boote erfüllt nicht die Mindeststandards für den Einsatz in offener See . Jede Rettungsinsel oder Rettungsboot von Hochseeschiffen muss bestimmte Kriterien erfüllen; Kriterien die diese Boote alle nicht erfüllen. Zudem im Regelfall überladen und von ungeübtem Personal gelenkt. Da helfen auch keine Schwimmwesten usw.
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