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Bombendrohungen in Österreich: Züge fallen aus, Schule geräumt

Bahnverkehr

Rätselraten über Serie von Bombendrohungen in Österreich

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    Nach dem Hochwasser fielen zuletzt schon viele Züge am Wiener Hauptbahnhof aus. Jetzt kamen auch noch die Bombendrohungen hinzu.
    Nach dem Hochwasser fielen zuletzt schon viele Züge am Wiener Hauptbahnhof aus. Jetzt kamen auch noch die Bombendrohungen hinzu. Foto: Ernst Weiß, APA/dpa

    Nur zögerlich werden Ermittlungsdetails bekannt, die Polizei will aus taktischen Gründen vermeiden, dass Informationen an die Öffentlichkeit gelangen – und die Serie an Bombendrohungen, die derzeit in Österreich für Schlagzeilen sorgt, reißt nicht ab. Gleich zwei Bahnhöfe waren in Graz betroffen, auch in Linz, Salzburg, Bregenz, Eisenstadt, Klagenfurt und St. Pölten standen die Fahrgäste vor den geräumten Bahnhöfen, der Zugverkehr musste für Stunden ausgesetzt werden. Sprengsätze allerdings fand die Polizei in keinem der Fälle. In der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz war am vergangenen Freitag zudem eine Schule betroffen – auch hier musste evakuiert werden, auch hier wurde kein Sprengsatz gefunden.

    Über die Motive der Täterin oder des Täters herrscht Rätselraten. Klar ist nur, dass die Polizei von einem Einzeltäter ausgeht. Immer werden die Drohungen per E-Mail verschickt, der Wortlaut dürfte den Behörden zufolge ähnlich sein. Am Donnerstag zitierten österreichische Medien einen Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, der bestätigte, dass zumindest zwischen den Drohungen in Graz und in Linz ein Zusammenhang bestehe. Eingebunden in die intensiven Ermittlungen seien die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst DSN sowie die jeweiligen Staatsschutz-Landesämter. Das bestätigte eine Sprecherin des österreichischen Innenministeriums unserer Redaktion. Und: Sollte es Informationen zum Schutz der Bevölkerung geben, werde man diese natürlich umgehend veröffentlichen.

    Die massiven Polizeieinsätze in Österreich bedeuten auch enorme Kosten

    Die ungeklärte Serie führt in Österreich nicht nur zu noch weiteren Unterbrechungen im Zugverkehr – nach der Hochwasserkatastrophe ist vor allem die Strecke zwischen Linz und Wien ohnehin nach wie vor stark betroffen und nur eingeschränkt nutzbar. Die massiven Polizeieinsätze bedeuten vor allem enorme Kosten. Sollte es gelingen, den Täter zu finden, droht nicht nur eine Haftstrafe, sondern auch die Übernahme der Polizeikosten. Rund 450 Züge musste der Bahnkonzern ÖBB in den vergangenen Tagen ausfallen lassen. Auch er kommentiert die Serie an Drohungen aus Angst vor Nachahmungstätern nicht.

    Bei dem Phänomen handelt es sich allerdings nicht um eine österreichische Besonderheit: Auch in Deutschland mussten in den vergangenen Tagen nach vergleichbaren Drohungen Schulen geräumt werden, etwa am Montagvormittag in Berlin. In Rheinland-Pfalz waren ebenfalls zwei Schulen betroffen. Auch bei diesen Fällen gab die Polizei noch am Montag Entwarnung.

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