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Blutregen über Deutschland erwartet: Das steckt hinter dem Wetterphänomen

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Blutregen über Deutschland erwartet: Das steckt hinter dem Wetterphänomen

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    Von rötlichem Staub bedecktes Auto in Stuttgart. Südwestwinde wehen Wüstensand aus der Sahara zu uns.
    Von rötlichem Staub bedecktes Auto in Stuttgart. Südwestwinde wehen Wüstensand aus der Sahara zu uns. Foto: Marijan Murat, dpa (Archivbild)

    Autoliebhaber müssen jetzt tapfer sein. Am Montag und Dienstag könnten auf Heck- und Vorderscheiben ihrer "Liebsten" feinste rötliche Staubpartikel aus der Sahara niedergehen. Denn auf ein heißes Wochenende mit Temperaturen von bis zu 30 Grad folgt ein Wetter-Umschwung, mit teils heftigen Gewittern zum Wochenanfang. Da zudem kräftige Südwestwinde wehen und viele Staubpartikel in der Luft sind, kommt es zu einem Naturschauspiel, das sich Blutregen nennt. Wir erklären, was genau hinter dem Wetterphänomen steckt, woher der Name stammt und ob der Saharastaub gefährlich für die Gesundheit ist.

    Nach bis zu 30 Grad am Wochenende: Gewitter zum Wochenanfang lassen Saharastaub niedergehen

    Nach den heißen Temperaturen am Wochenende von bis zu 30 Grad purzeln zum Wochenanfang laut wetterkontor.de die Temperaturen um bis zu 15 Grad. Dazu ziehen laut dem Portal Gewitter und gebietsweise Unwetter auf, mit kräftigen Regengüssen, darunter Starkregen, Sturmböen und Hagel. Da die Staubpartikelkonzentration in der Luft momentan hoch ist, wird daher der sogenannte Blutregen erwartet. 

    Diplom-Meteorologe Stefan Zender von Wetterkontor bestätigte der Allgäuer Zeitung: "Vor allem morgen am Dienstag wird der Saharastaub aus der Atmosphäre herausgewaschen." Doch was genau hat es mit dem Wetterphänomen auf sich?

    Blutregen und Blutschnee: Wie landet der Saharastaub bei uns?

    Blutregen ist laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ein rötlicher Regen, der hauptsächlich durch Wüstensand verursacht wird. Dahinter stecken keine Sandkörner, sondern feinste Staubpartikel, die durch bodennahe Turbulenzen aufwirbeln und bis zu fünf Kilometer in die Atmosphäre aufsteigen können. Blutregen kündigt sich bereits meist vorher an, da sich durch die hohe Staubpartikelkonzentration leichter Wolken aufziehen, die dann ebenfalls einen rötlichen Farbton annehmen. 

    Bei gewissen Wetterlagen, meistens südwestlichen Strömungen, wird der Staub dann innerhalb weniger Tage bis nach Mitteleuropa geweht. Zu dem Naturschauspiel kommt es vor allem in den Übergangszeiten, zwischen März und Juni sowie Oktober und November. Bei Schnee spricht man stattdessen von Blutschnee, die Ursache ist die gleiche.

    Übrigens: Der größte Teil der etwa eine Milliarde Tonnen Sand, den der Wind jedes Jahr von der Sahara wegweht, landet laut SWR nicht bei uns, sondern auf den kanarischen Inseln und in Südamerika.

    Blutregen: Woher stammt der Name?

    Der Begriff Blutregen reicht weit zurück und stammt aus dem Mittelalter. Menschen konnten sich die rote Farbe des Regens nicht erklären, verbanden ihn daher im Sinne der biblischen Apokalypse als Zeichen eines nahenden Weltuntergangs. Mit der wissenschaftlichen Erkenntnis sieht das Phänomen gleich viel weniger dramatisch aus, und bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass das rot so rot gar nicht ist.

    Ist Blutregen gefährlich für den Menschen?

    Der Staub aus der Sahara führt zwar generell zu einer höheren Feinstaubbelastung, doch laut SWR sind die sogenannten mineralischen Teilchen im Vergleich zu Partikeln aus Autoabgasen und Rauch aus Schornsteinen deutlich weniger gefährlich für die Gesundheit. Menschen mit asthmatischen Beschwerden oder Pollenallergien können die Staubteilchen dennoch gelegentlich Probleme bereiten.

    Das Umweltbundesamt bietet auf seiner Homepage übrigens Informationen über die aktuelle Luftqualität in Deutschland. Auch die App Luftqualität bietet hierzu laufende Informationen.

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