Kaum drückt man ein wenig zu sehr aufs Gaspedal, schon überschreitet man die geltende Höchstgeschwindigkeit. Wenn man dabei dann noch von einem Blitzer erwischt wird, kann es teuer werden. Die Lösung: eine Blitzer-App, die vor den Geräten warnt. Das Problem allerdings ist, dass die Verwendung solcher Apps verboten ist. Aber darf der Beifahrer sie nutzen? Wir haben die Informationen für Sie im Artikel zusammengefasst.
Warum darf man keine Blitzer-App nutzen?
Autofahrer dürfen keine Blitzer-App nutzen, weil es rechtlich verboten ist. Geregelt ist das in Paragraf 23 Absatz 1c der Straßenverkehrsordnung. Denn dort heißt es: "Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte). Bei anderen technischen Geräten, die neben anderen Nutzungszwecken auch zur Anzeige oder Störung von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen verwendet werden können, dürfen die entsprechenden Gerätefunktionen nicht verwendet werden."
Auch die Oberlandesgerichte Rostock (Az. 21 Ss Owi 38/17 [Z]) und Celle (Az. 2 Ss (OWi) 313/15) haben dies bestätigt. Ganz allgemein müssen bei der Autofahrt einige Dinge beachtet werden.
Wie viel Strafe muss man für Blitzer-Apps bezahlen?
Erwischt die Polizei Fahrerinnen und Fahrer, die während der Fahrt eine Blitzer-App nutzen, droht ihnen ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro. Dazu kommt noch ein Punkt in Flensburg.
Abschreckend wirkt das wohl nicht: Bei einer Umfrage im Sommer 2022 des Digitalverbandes Bitkom erklärten allerdings 49 Prozent der befragten Auto- und Motorradfahrer, dass sie eine Blitzer-App nutzen. Manche haben auch ein Navigationsgerät mit Blitzer-Warnfunktion.
Sind Blitzer-Apps bei Beifahrern legal?
Auch Beifahrer dürfen keine Blitzer-App während der Fahrt benutzen. Dadurch begeht der Fahrer ebenso eine Ordnungswidrigkeit nach Paragraf 23 Absatz 1c Satz 3 StVo, denn das Gesetz verbietet allgemein das "Verwenden" einer Blitzer-App: "Bei anderen technischen Geräten, die neben anderen Nutzungszwecken auch zur Anzeige oder Störung von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen verwendet werden können, dürfen die entsprechenden Gerätefunktionen nicht verwendet werden."
Dazu zähle auch, wenn der Fahrer die Warnmeldungen eines fremden Handys nutze. Das entschied zuletzt das Oberlandesgericht Karlsruhe im Februar 2023 und bestätigte deswegen die 100-Euro-Geldbuße für den Autofahrer (Az. 2 ORbs 35 Ss 9/23). Ob sich auch der Beifahrer ordnungswidrig verhält, wurde vom Gericht nicht thematisiert.
Ganz allgemein ist es in Deutschland verboten, während der Fahrt das Handy in die Hand zu nehmen. Wer es doch tut und dabei erwischt wird, muss mit einer Strafe in Höhe von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Möglich ist aber, sich vor der Fahrt oder während einer Pause über Blitzer am Handy zu informieren.
Sind Blitzer-Apps im Ausland verboten?
Auch im EU-Ausland sind Blitzer-Warnapps in den meisten Ländern verboten. Dem ADAC zufolge darf man diese nur in Rumänien benutzen, alle anderen Staaten haben sich für ein Nutzungsverbot ausgesprochen. Es drohen hohe Geldstrafen, teilweise können die Geräte auch direkt beschlagnahmt werden.