Die Küste Italiens leidet derzeit unter einer Krabbenplage. Genauer gesagt geht es um Blaukrabben, die dort eigentlich gar nicht heimisch sind. Sie verspeisen kleine Fischarten und Muscheln und zerschneiden Fischernetze. Das wird langsam zu einem Problem für Fischer. Medienberichten zufolge sind bis zu 3000 Fischereibetriebe in der Region an der Mündung zur Adria bedroht. Insbesondere in der nördlichen Adriaregion haben sich die Krabben stark verbreitet.
Laut einem Bericht von Heute.at fordert die Politik Restaurants auf, die Blaukrabbe auf ihre Speisekarten zu setzen. Die italienische Regierung hat zudem ein Soforthilfe-Paket in der Höhe von 2,9 Millionen Euro beschlossen. Damit soll in groß angelegten Aktionen der Fischereigenossenschaften versucht werden, die Krabben-Invasion einzudämmen.
Blaukrabben in Italien: Unklar, weshalb sie sich so schnell ausbreiten
Eine direkte Gefahr für Menschen stellen die Blaukrabben nicht dar. Doch wenn sie in Massen auftreten, können sie aggressiv werden. Daher sollte man ihnen nicht zu nahe kommen.
Blaukrabben sind eigentlich an der Ostküste der USA und im Golf von Mexiko heimisch. Weshalb sie sich nun so schnell im Mittelmeerraum ausbreiten, ist unklar. Ein möglicher Zusammenhang mit dem Klimawandel soll untersucht werden.
Blaukrabben schon seit Jahrzehnten im Mittelmeer
Schon vor Jahrzehnten wurden Blaukrabben mit Schiffen ins Mittelmeer eingeschleppt. Die Motoren der Schiffe saugen beim Auslaufen aus den Häfen mit literweise Wasser auf. Darin befinden sich auch Mikroorganismen, Algen und Fischeier. So sollen auch Blaukrabben ins Mittelmeer gelangt sein.
Blaukrabbe im Frühjahr auf Usedom gefunden
In diesem Frühjahr wurde zum ersten Mal eine Blaukrabbe in der Ostsee an der Küste von Usedom gefunden. Es handelt sich dabei um den ersten Nachweis der Krabbe an der südlichen Ostseeküste. Um 1990 hatte es an der französischen Atlantikküste einen ersten Nachweis dieser Art in Europa gegeben und 1964 den ersten Fund in der Nordsee in der Nähe von Cuxhaven.