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Blackout in Deutschland: Vorsorge & Vorbereitung

Energiekrise

Blackout in Deutschland: Vorsorge und Vorbereitung

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    Kerze ersetzt elektrisches Licht: Die Gefahr von Blackouts in Deutschland ist real.
    Kerze ersetzt elektrisches Licht: Die Gefahr von Blackouts in Deutschland ist real. Foto: picture alliance, dpa

    Es ist die Frage, die nicht nur in Deutschland viele Menschen bewegt: Welche Folgen wird die Energiekrise haben? Wegen der Gas- und Stromknappheit steigen die Preise. So weit, so schlecht. Doch ist in dieser außergewöhnlichen Situation überhaupt jederzeit genug für alle da?

    Das Schreckgespenst Blackout geistert durch die Köpfe. Es wäre die fatale Folge der Energiekrise. Denn in unserem Leben ist fast alles auf funktionierende Elektronik ausgerichtet. Sie ist quasi die Grundvoraussetzung für den modernen Lebensstil, wie wir ihn kennen.

    Im schlimmsten Fall würden plötzlich Computer, Fernseher, Herd und Heizung den Dienst verweigern. Es würden keine Züge mehr fahren können, Aufzüge ließen sich nicht mehr bewegen. Da das Licht ausfallen würde, säßen wir weitgehend im Dunkeln. Womöglich käme auch kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn. Besonders fatal wäre der Elektronikausfall in der kritischen Infrastruktur wie etwa Krankenhäusern.

    Diese Folgen eines Blackouts zählt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf. Dort heißt es kurz und schmerzlos: "Ohne elektrische Energie sind wir in vielen Alltagssituationen hilflos."

    Ein Blackout wäre ohne Frage ein heftiger Einschnitt für jeden. Die Ausmaße lassen sich aber mit etwas Vorbereitung zumindest abfedern. Wir zeigen wichtige Tipps auf.

    Blackout: Wie kann man Vorsorge für einen Stromausfall treffen?

    Das BBK gibt als allgemeine Tipps folgendes aus:

    • ausreichende Vorräte an Trinkwasser, Lebensmitteln und gegebenenfalls Babynahrung und Hygieneartikel anlegen
    • Kerzen, Taschenlampen oder Camping- bzw. Outdoor-Lampen (mit erforderlichen Batterien und Gaskartuschen) bereithalten
    • Akkus an Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen usw. möglichst voll aufladen und geladene Ersatzakkus bereithalten
    • solarbetriebene Batterieladegeräte und Powerbanks nutzen
    • Campingkocher für kleinere Mahlzeiten parat haben - im Garten oder auf dem Balkon kann auch ein Grill genutzt werden
    • warme Kleidung zur Hand haben - um eine im Winter ausgefallene Heizung zu kompensieren
    • im Falle der Nutzung eines Kamins der eines Heizofens einen Kohle-, Briketts- oder Holzvorrat anlegen
    • Bargeld zur Seite legen - denn bei einem Stromausfall funktionieren auch Geldautomaten nicht mehr
    • ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio bereithalten, um eventuelle Mitteilungen der Behörden empfangen zu können

    Welche zusätzlichen Tipps gibt das BBK bei einem Blackout?

    Besonders in kalten Zeiten sollte möglichst ein Raum zum Aufenthalt ausgewählt werden. Dabei ist die Tür geschlossen zu halten. Allerdings sollte auch regelmäßig gelüftet werden - gerade bei Kerzen als alternative Lichtquelle sei "eine regelmäßige Erneuerung des Sauerstoffgehalts" in den Räumlichkeiten wichtig.

    Apropos offene Flammen: Diese sollten - aber das gilt ja nicht nur für Extremsituationen - nie unbeobachtet gelassen werden. Um die Brandgefahr zu verringern, sollten feuerfeste Gefäße zum Einsatz kommen. Bei Kerzen rät das BBK zu Windlichtern.

    Wird bei einer alternativen Heizquelle auf Gasbetrieb gesetzt, sollte auf "Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel eine Sauerstoffmangel- und Zündsicherung" geachtet werden. Geraten wird auch zur "Installation eines sogenannten CO-Warnmelders".

    Welcher Vorrat sollte zur Vorbereitung auf einen Blackout im Haushalt angelegt werden?

    Hier gibt der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) wertvolle Tipps. Zunächst diesen: "Trinken ist wichtiger als Essen!" Ein Mensch könne bis zu drei Wochen ohne Nahrung überleben, aber höchstens vier Tage ohne Flüssigkeit.

    Zu einem Vorrat für den Fall der Fälle gehören demnach:

    • etwa 14 Liter Flüssigkeit pro Person und Woche (geeignet sind Mineralwasser, Fruchtsäfte und allgemein länger lagerfähige Getränke)
    • möglichst lang haltbare Lebensmittel, die auch ohne Kühlung gelagert und kalt gegessen werden können
    • eventuell auch spezielle Produkte für Babys, Allergiker oder Diabetiker
    • eventuell Haustierbedarf

    Als weitere Tipps nennt der ABS:

    • bei Lebensmitteln und Getränken keine Experimente versuchen, sondern auf bekannte Produkte setzen
    • Lebensmittel kühl, trocken und dunkel aufbewahren und neu gekaufte Vorräte im Regal weiter hinten lagern
    • möglichst lange haltbare Lebensmittel kaufen und solche ohne entsprechende Kennzeichnung mit dem Einkaufsdatum versehen
    • tiefgekühlte Produkte können nach einem Stromausfall problemlos verbraucht werden, sollten allerdings aufgetaut nicht noch einmal eingefroren werden

    Der ASB empfiehlt zudem eine Hausapotheke "in einem abschließbaren Schrank oder Fach" außer Reichweite der Kinder. Besonders eigne sich "ein wenig beheizter und trockener Raum". Darin aufbewahrt werden sollten:

    • persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
    • Erkältungsmittel
    • schmerz- und fiebersenkende Mittel
    • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
    • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
    • Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes
    • Fieberthermometer
    • Splitterpinzette
    • Hausdesinfektionsmittel
    • Wunddesinfektionsmittel
    • Verbandsmaterial (Inhalt eines üblichen Autoverbandskastens, also: Mull-Kompresse, Verbandschere, Pflaster und Binden, Dreieckstuch)

    Der ASB kommt auch auf die Vorbeugung eines länger andauernden Wasserausfalls zu sprechen. So könne bereits vorher Wasser in größeren Gefäßen wie Badewanne, Waschbecken, Eimer, Töpfen oder Wasserkanistern gesammelt werden. Zu bedenken sei auch, dass die Toilettenspülung Wasser benötige.

    Um Wasser zu sparen, könne auf Einweggeschirr und -besteck zurückgegriffen werden, damit kein Wasser zum Spülen verwendet werden muss. Durch Entkeimungsmittel kann Wasser obendrein länger haltbar gemacht werden.

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