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Biografie: Samuel Koch - der Hoffnungsträger

Biografie

Samuel Koch - der Hoffnungsträger

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    Samuel Koch: "Zwei Leben" als Mutmacher
    Samuel Koch: "Zwei Leben" als Mutmacher

    Eigentlich, sagt Samuel Koch, habe er seine Biografie erst schreiben wollen, „wenn aus dieser Misere ein Happy End geworden ist“. Aber wer ihn sieht, wie er da in seinem Rollstuhl sitzt, im Fernsehtalk am Sonntagabend bei Günther Jauch oder gestern bei seiner Pressekonferenz, der weiß: Bis zu einem Happy End könnte es für den 24-Jährigen dauern.

    Samuel Koch ist querschnittgelähmt

    Seit 16 Monaten, seit seinem Unfall bei „Wetten, dass..?“, ist Samuel Koch querschnittgelähmt. Kopf und Hals kann er bewegen, doch der Rest seines Körpers entzieht sich seiner Kontrolle. Zwei schwere Wirbelverletzungen hat sich der junge Kunstsportler bei seinem Sturz auf ein fahrendes Auto zugezogen. Fast zehn Millionen Fernsehzuschauer sahen ihm dabei zu.

    Jetzt hat er mithilfe des Journalisten Christoph Fasel seine Biografie veröffentlicht. „Samuel Koch: Zwei Leben“ heißt das Buch, in dem der junge Mann von seinem Schmerz, seiner Angst, seinen Zwiegesprächen mit Gott, aber auch von seiner Hoffnung erzählt.

    Samuel Koch muss gefüttert und gewaschen werden

    Seit Dezember 2010 braucht Samuel Koch jemanden, der ihn wäscht, ihn anzieht, ihn füttert oder ihm die Zähne putzt. Jemanden, der ihn kratzt, wenn es irgendwo juckt. Der ihm, wenn es sein muss, in der Nase bohrt. Auch das erzählt er in die Kamera. „Mein Körper ist nur noch eine tote Hülle. Nutzlos, dass man ihn mit sich herumschleppt“, schreibt er dazu in seinem Buch.

    Manchmal, sagt Samuel Koch, vor allem nachts, bekomme er Platzangst im eigenen Körper. Und er beschreibt seine Schmerzen: „Nackenschmerzen, die mir den Kopf zu sprengen scheinen.“

    Samuel Koch: Hadern mit Gott

    Samuel Koch erzählt auch, wie er mit Gott hadert – dem Gott, dem er noch in den Sekunden vor seinem Unglückssprung in Gedanken so verbunden war. Dem Gott, der zuließ, dass er hilflos im Rollstuhl landete. „Hier, Gott, hast du meinen Körper, meinen Geist – ich habe keinen Plan mehr. Aber du hoffentlich schon. Mach damit, was du willst und am liebsten sofort.“ Und, langsam, unfassbar langsam, sagt der junge Mann, komme ein leises Gespür für „Inseln im Körper“ zurück: in einer Hand, einem Fuß oder einem Stück Gesäß.

    Auch das erzählt Samuel Koch. Und wenn Günther Jauch vorliest, dass Zuschauer ihm in Leserbriefen „ein Wunder“ wünschen, lächelt er in die Kameras. Viel kann er nicht mehr, aber lächeln geht noch, auch wenn es schwer zu fallen scheint.

    Er sei „zum Hoffnungsträger der Nation verdammt“, hat einer seiner Freunde einmal festgestellt. Auch das schreibt Samuel Koch. Er weiß, was die Menschen von ihm erwarten: ein Happy End.

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