Bier, Wein, Schnaps und Co. gehört in bestimmten Lebenssituationen für viele Menschen wie selbstverständlich mit dazu. Das ist vor allem in Deutschland der Fall, wo laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im internationalen Vergleich besonders viel Alkohol getrunken wird. Zwar sinkt der Konsum von Jahr zu Jahr, trotzdem haben die Deutschen 2020 pro Kopf etwa zehn Liter Reinalkohol getrunken.
Je nach tatsächlicher Menge kann das gesundheitliche Folgen wie etwa eine Diabetes-Erkrankung haben oder sich auf das Körpergewicht auswirken. Immerhin ist Alkohol mit sieben Kilokalorien pro Gramm nicht gerade figurfreundlich. Wie genau sich der Konsum unterschiedlicher Arten von Alkohol, wie Bier, Wein oder Schnaps, auf den Körper auswirkt, haben Wissenschaftler in Großbritannien untersucht. Veröffentlicht wurde die zugehörige Studie in der Fachzeitschrift Obesity Science & Practice.
Wie wirken sich Bier, Wein und Schnaps auf den Körper aus?
Das Forschungsteam aus Großbritannien ist der Frage nachgegangen, in welchem Maße sich unterschiedliche Arten von Alkohol auf die Körperzusammensetzung und die Fettbildung auswirken. Untersucht wurde dabei der Einfluss von Bier, Rotwein und Weißwein sowie Spirituosen. Immerhin haben diese Alkoholsorten ein eigenes Nährwertprofil und enthalten unterschiedlich viel Alkohol.
Für die Studie zum Einfluss verschiedener Alkoholsorten auf das Körperfett haben die Forschenden Daten aus der biomedizinischen Datenbank UK Biobank genutzt, in der genetische sowie gesundheitliche Informationen von Britinnen und Briten gesammelt werden. Ausgewertet wurden die Daten von 1869 Erwachsenen im Alter von 40 bis 79 Jahren, davon 41 Prozent Frauen (766) und 59 Prozent Männer (1103). Über einen Fragebogen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem Angaben zu ihrem Lebensstil, ihrer Ernährung und ihrem Alkoholkonsum machen. Dabei gaben sie auch mögliche Präferenzen für Bier, Wein oder Spirituosen an. In einem nächsten Schritt wurden auch die Körpergröße, das Gewicht sowie die Körperzusammensetzung der Probanden erfasst.
Die Forschenden stellten fest, dass ein höherer Alkoholkonsum generell mit einer größeren Menge an viszeralem sowie subkutanem Fett verbunden war. In Bezug auf die Körperzusammensetzung kam die Studie allerdings zu dem Ergebnis, dass es tatsächlich einen Unterschied macht, welche Art von Alkohol die Probanden getrunken haben:
- Bier: Ein hoher Konsum von Bier wurde in der Studie mit einer größeren Bildung von viszeralem Fett, also der tiefliegenden Fettschicht, und einer gleichzeitigen Abnahme der Muskelmasse in Verbindung gebracht. Grund hierfür könnte der hohe Gehalt an Kohlenhydraten in Bier sein.
- Rotwein: Ein höherer Rotweinkonsum wurde im Vergleich zu Bier mit einer geringeren Bildung von viszeralem Fett in Verbindung gebracht. Zurückzuführen ist das der Studie zufolge auf die enthaltenen Polyphenole, die Entzündungen zu reduzieren und die Fettspeicherung zu hemmen scheinen. Zudem waren Rotweintrinker weniger anfällig für Adipositas.
- Weißwein: Der Konsum von Weißwein hatte in der Studie weder Einfluss auf das viszerale noch auf das subkutane Fett, also der Unterhautfettschicht. Jedoch konnten die Forschenden feststellen, dass die Probanden, die Weißwein bevorzugten, eine höhere Knochendichte hatten als Bier- oder Spirituosen-Trinker.
- Spirituosen: Genau wie bei Bier wurde auch ein hoher Konsum von Spirituosen mit einer größeren Bildung von viszeralem Fett in Zusammenhang gebracht.
Neben dem Einfluss von Alkohol auf den Körper, haben die Forschenden auch andere Faktoren untersucht. So spielt demnach die Ernährung bei der Körperzusammensetzung sowie Fettbildung eine große Rolle. Hier zeigte sich im Vergleich zwischen den Studien-Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Biertrinker verzehren mehr Getreide und weniger Obst, Weintrinker nehmen weniger verarbeitete Lebensmittel zu sich.