2020 und in den Jahren danach hat sich das Coronavirus rasant auf der ganzen Welt ausgebreitet. Es grassierte im Grunde überall, wo Menschen aufeinander trafen. Noch heute treten immer neue Varianten mit unterschiedlichen Symptomen auf, wie etwa die Pirola-Variante.
Die Pandemie gilt zwar als beendet, aber das Virus wird ein ständiger Begleiter bleiben. Gerade im Herbst und Winter – der Viren-Hochzeit. Wenn auch für viele Bürger die Auffrischungsimpfung ins Haus steht.
Mittlerweile gibt es Medikamente gegen Corona. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte listet Paxlovid und Lagevrio auf. Hinzu kommen weitere Behandlungsmöglichkeiten, die Barmer Krankenkasse nennt zusätzlich Xevudy oder Veklury – auch als Remdesivir bekannt – zu Beginn der Erkrankung, bei schwerem Verlauf Dexamethason, Olumiant und RoActemra. Zu beachten sind dabei natürlich immer die Nebenwirkungen.
Bier und Corona: Hilft Hopfen gegen die Viren im Körper?
Weitere Stoffe werden erforscht, denn die Welt soll künftig besser auf Ausbreitungen von Corona vorbereitet sein. Bei ihrer Arbeit machen die Wissenschaftler auch immer mal wieder eher kuriose Entdeckungen. Wie etwa die Forscher der Universitäten Hohenheim und Tübingen. Diese wiesen nach, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Hopfen und auch Bier "eine nachweisbare antivirale Aktivität gegen SARS-CoV-2" besitzen.
Bevor jetzt direkt begeistert das Sixpack aus dem Kühlschrank geplündert wird, folgt jedoch eine Warnung: Die Forscher raten von Bier als Medizin gegen Corona ab. Denn erstens sei die Konzentration der Inhaltsstoffe in dem beliebten Kaltgetränk nicht hoch genug, zweitens der enthaltene Alkohol eher schädlich. Also: Hopfen ja, Bier eher nicht.
Mit Hopfen gegen Corona: Xanthohumol hilft gegen Ausbreitung der Viren
Besonders effektiv sind demzufolge die Hopfeninhaltsstoffe Xanthohumol und sein Derivat 6-Prenylnaringenin. Sowohl bei Computersimulationsmodellen als auch in biochemischen und Zellkulturuntersuchungen habe "eine bisher unbekannte starke Hemmung des für die Virusausbreitung wichtigen Enzyms SARS-CoV-2-Papain-like-protease (PLpro)" durch diese Stoffe nachgewiesen werden können.
Dadurch würden sich ganz neue und vielversprechende Perspektiven eröffnen. Denn die Inaktivierung von PLpro bewirke nicht nur "eine direkte Hemmung der Virusmehrung", sondern wirke obendrein "den immunsuppressiven Effekten von SARS-CoV-2 entgegen".
Folglich sei Xanthohumol, das auch wirksam gegen Krebs sein soll, inklusive seiner Derivate 6-Prenylnaringenin, 8-Prenylnaringenin und Isoxanthohumol wichtig, um weitere antivirale Substanzen zu entwickeln. Die Forscher halten fest: "Derartige neue, auf den Hopfeninhaltsstoffen basierende Wirkstoffe könnten das Arsenal an antiviralen Wirkstoffen erweitern, um auf mutierte Virusvarianten oder mögliche zukünftige Pandemien besser vorbereitet zu sein."
Hopfen hilft gegen Corona: Xanthohumol hemmt beide relevanten Enzyme
Betont wird auch, dass Xanthohumol neben PLpro auch SARS-CoV-2 Main Protease (Mpro) und damit beide für das Virus relevanten Enzyme hemmt. Die Forscher schließen daraus, "dass es unter den Nahrungsmittelinhaltsstoffen noch eine Vielzahl bislang wenig beachteter hochwirksamer und zugleich gut verträglicher Wirkstoffe für ganz unterschiedliche Krankheitsbilder geben könnte".
Festzuhalten bleibt also: Hopfen-Inhaltsstoffe können sich erfolgreich gegen die Ausbreitung von Coronaviren im Körper stemmen. Diese sollten aber nicht über Bier aufgenommen werden, weil der Effekt zu gering wäre.