Den meisten Bewerbungen gemeinsam ist, dass sie größtenteils aus Flunkereien bestehen. Abgesehen vom eigenen Namen stimmt oftmals nicht viel. Dass man sich von jeher für diese oder jene Tätigkeit interessiere und es eine Wonne sei, für jenes oder dieses Unternehmen seine Arbeitskraft einzusetzen: Unfug.
In den Personalabteilungen arbeiten Menschen, die nur wenig Lust haben, sich Briefeingang für Briefeingang anschwindeln zu lassen. Eine wenig elegante Methode, seine Unbill kundzutun, ist, Bewerbungen gar nichts erst zu beantworten. Keine Zusage, keine Absage. Manch einen Bewerber trifft das. Bei aller Hochstapelei hätte man den Job doch gerne angeboten bekommen.
Hodson arbeitete als Schlangenbeschörerin und Kunstflugpilotin
Tizi Hodson hatte sich vor 48 Jahren in England auf die Stelle einer Motorrad-Stuntfahrerin beworben. Keine Rückmeldung. Dabei hatte sie sogar ihr Geschlecht verschwiegen. „Sonst hätte ich keine Chance auf ein Vorstellungsgespräch bekommen“, sagte sie nun. Flunkern aus verständlichem Grund. Vor wenigen Tagen erhielt sie ihre Bewerbung zurück, versehen mit dem Vermerk: „Hinter einer Schublade gefunden. Nur etwa 50 Jahre zu spät.“ Hodson wurde keine Stuntfrau - stattdessen arbeitete sie als Schlangenbeschwörerin und Kunstflugpilotin. Ihr Werdegang zeugt davon, dass sie bei ihrer 48 Jahre alten Bewerbung wohl eher nicht gelogen hat.
Ganz anders als möglicherweise Jürgen Klopp. Der hat wahrscheinlich an einem weinseligen Abend eine Bewerbung an Red Bull geschrieben - die nun wieder aufgetaucht ist. Wahrscheinlich schlummern auch noch Anschreiben anderer Persönlichkeiten in den Giftschränken der Personalabteilungen. Til Schweiger als Bibliothekar, Olaf Scholz als Animateur auf Mallorca. Der Weltenlauf könnte ein anderer sein.
"Olaf Scholz als Animateur" Der war gut... Bitte nochmals. Hat er jetzt schon, nach mehr als einer Woche, sich entschlossen bei Putin anzurufen oder doch nicht?
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