Für Online-Betrüger sind die Wege in der Regel kurz. Gerade mal ein paar Klicks kostet es, im Netz ein gefälschtes Reiseportal per Baukastenprinzip zu erstellen und auf ahnungslose Urlaubs-Sehnsüchtige zu warten. Auf die Betroffenen, die in die Falle tappen, warten dagegen bange Stunden, Stress und nicht selten ein erheblicher Geldverlust, der absolute Reise-Horror also. Dabei gibt es einfach zu erkennende Signale, die die Alarmglocken schrillen lassen sollten. Wir verraten Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie sich vor einer Betrugs-Masche schützen.
Betrugs-Masche im Internet: Misstrauisch werden bei zu günstigen Angeboten
Grundsätzlich sollten Sie sich von dem Gedanken verabschieden, beim Urlaub ein außergewöhnlich günstiges Angebot zu ergattern, das sich stark von vergleichbaren Angeboten abhebt. So wird eine beliebte Urlaubsregion zur Hochsaison mit Sicherheit kein Schnäppchen-Urlaub werden. Gerade in Post-Pandemie-Zeiten, in denen die Reisebranche unterbesetzt ist und eine hohe Urlaubs-Nachfrage herrscht, machen sich günstige Preise und Last-Minute-Angebote besonders rar. Daher hilft immer der kritische Blick auf ein zu günstiges Angebot.
Betrug im Netz: Vorsicht vor falschen Reiseportalen
Die Erstellung einer eigenen Website ist für Betrüger häufig nicht mehr als eine Sache von ein paar Klicks. Nach einem Bericht des NDR können Cyberkriminelle selbst ohne Vorkenntnisse so in kurzer Zeit relativ seriös wirkende Reiseportale einrichten, die in Wirklichkeit natürlich keine Reisen vermitteln, sondern nur Ihr Geld wollen.
Das Problem: Der Aufbau einer Seite im Handumdrehen führt dazu, dass Betrüger, sobald Beschwerden und negative Kritiken ins Haus flattern, ohne Probleme eine neue, duplizierte Seite ins Netz stellen können, die der alten zum Verwechseln ähnlich sieht. Häufig sind laut NDR sogar gleich mehrere, identische Websites unter verschiedenen Web-Adressen gleichzeitig online. Doch wie prüft man eine gefälschte Seite?
Falsche Reiseportale: Wie prüft man eine Website?
Um Verbraucher zu täuschen, leiten Links von unseriösen Websites zudem auch auf Reiseportale renommierter Anbieter weiter, die davon aber nichts wissen. Deshalb sollten sie laut Verbraucherzentrale immer kritisch sein, wenn folgende Merkmale vorliegen, wenn:
- der zu zahlende Gesamtbetrag im Voraus fällig wird, normal ist ein Anzahlungsbetrag.
- die Kommunikation und Buchung über soziale Medien wie Facebook oder WhatsApp erfolgt.
- auf der Website kein Impressum vorhanden ist.
- wenn seitens der Anbieter besonders hoher Zeitdruck aufgebaut wird und ein rückwärts zählender Countdown eine fremde, angebliche Reservierung für den gewünschten Zeitraum suggeriert.
- im Netz negative Bewertungen kursieren, die vor der Seite oder dem Anbieter warnen. Doch Vorsicht: prinzipiell können auch positive Bewertungen gefälscht sein, meistens sind aber auch sie leicht zu erkennen.
- Gütesiegel wie "TrustedShops" nicht auf den Aussteller des Siegels verlinken.
- auf der Website des Gütesiegels keine Informationen über den Reiseanbieter zu finden sind.
- auf einer Seite zwar ein Impressum vorhanden ist, aber die Adresse bei einer Suchmaschine-Recherche Rätsel aufgibt.
Die Website Watchlist Internet bietet darüberhinaus eine Übersicht über Reiseportale, die aktuell als betrügerisch eingestuft werden.
Besonders perfide wird es jedoch, wenn fingierte Unterkünfte auf den Seiten großer Reiseanbietern wie booking.com, AirBnB oder fewo-direkt auftauchen. Allein durch den Vertrauensvorschuss, den diese Seiten genießen, sind Fake-Unterkünfte dort viel schwerer von den echten Angeboten zu unterscheiden wie auf einer fremden und misstrauisch machenden Web-Seite. Doch es gelten auch hier dieselben Signale, die Sie stutzig machen sollten.
Unterkunft im Internet buchen: Zu perfekte Bilder sollten stutzig machen
Neben zu günstigen Preisen, sollten Sie auch skeptisch sein, wenn die Bilder der Unterkunft zu professionell und steril erscheinen, und eher an ein Hotelzimmer als eine Privatunterkunft erinnern.
Oftmals erkennen Sie so auch die schwarzen Schafe auf seriösen Plattformen wie booking.com, AirBnB oder fewo-direkt. Im Zweifel sollte auch hier wieder die Suchmaschine bemüht werden. Überprüfen Sie den Standort der angebotenen Unterkunft, und ob die Angaben des Anbieters überhaupt stimmen können. Kommt Ihnen daran nichts Unauffälliges vor, sollten Sie auf weitere, oben genannte Signale achtgeben.