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Besser denken durch Sport: Studien weisen auf verblüffende Möglichkeiten hin

Wissenschaft

Eine gute Dosis Sport lässt jeden von uns klarer denken

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    Sport kann beim Nachdenken helfen, ganz egal, wie intelligent sich jemand einschätzt.
    Sport kann beim Nachdenken helfen, ganz egal, wie intelligent sich jemand einschätzt. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    14 Prozent der Bevölkerung sollen nach der gängigen IQ-Skala überdurchschnittlich schlau sein, als hochbegabt gelten sogar nur zwei Prozent. Doch wer damals in der Schule neidisch auf die Jahrgangsbesten schielte oder sich noch heute nach dem Gehirn eines Albert Einsteins sehnt, für den gibt es eine gute Nachricht: Wir müssen nicht in der Gen-Lotterie gewonnen haben, um gut denken zu können. Wir können noch heute etwas tun, um unsere Hirnleistung zu aktivieren – mit Sport.

    Davon ist Boris Cheval, französischer Professor für Neuropsychologie an der Universität Rennes, überzeugt. Mit Forschern aus der Schweiz führt er eine gigantische Metastudie durch und kam nach der Auswertung von 350.000 Fällen zum Ergebnis: Sport aktiviert nachweislich die geistige Leistungsfähigkeit. Zwar kann man nun durch pausenloses Sprinten nicht seinen IQ auf das Level eines Einsteins schrauben, doch schon dreimal 20 bis 30 Minuten Training pro Woche genügen, um seine Hirnleistung und -gesundheit zu verbessern. Allerdings: Leider reicht bloßes Spazierengehen wohl nicht aus.

    Nach dem Lernen Sport machen hilft dem Gedächtnis

    Sport kann sogar helfen, das Gelernte besser abzuspeichern. Eine Studie der Radboud-Universität in den Niederlanden zeigt: Wer vier Stunden nach einer Lerneinheit trainiert, kann sich Informationen besser merken. Die Liste mit den positiven Auswirkungen durch Sport lässt sich lange fortführen. Etwa: Wer sein Leben lang körperlich aktiv bleibt, weil er zum Beispiel einen handwerklichen Beruf ausübt oder regelmäßig Sport treibt, verlangsamt das Schrumpfen des Gehirns. Denn im Laufe des Lebens nimmt das Gewicht unserer Schaltzentrale wohl um bis zu 14 Prozent ab, berichtet Professor Cheval. Bewegung bremst diesen Prozess.

    Nach einer Meta-Studie aus Pittsburgh kann Sport und körperliche Betätigung auf lange Sicht sogar den Schrumpfungsprozess des Gehirns verlangsamen.
    Nach einer Meta-Studie aus Pittsburgh kann Sport und körperliche Betätigung auf lange Sicht sogar den Schrumpfungsprozess des Gehirns verlangsamen. Foto: Kai Remmers, dpa (Symbolbild)

    Sport kann sogar bei der Vorbeugung von Alzheimer eine Rolle spielen. Der Neurowissenschaftler Kirk Erickson aus Pittsburgh in England ist nach einer Meta-Studie von 2018 sogar „deutlich“ überzeugt – das Wort bedeutet unter Wissenschaftlern einiges –, dass körperliche Aktivität mit einem geringeren Risiko für die Erkrankung von Alzheimer verbunden ist. Die denkbar dümmste Schlussfolgerung wäre nun, so zu tun, als hätten wir nichts in der Hand.

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